Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 1, 1977

Rechts: Die Träger Würthles mit der Kamera Im Gebirge Rechts unten: Der Gosausee In den 1860er Jahren, fotografiert von Elsenwenger Unten: Waldbachstrubb, Aufnahme von Moser i »^'5! m zeigte er auf seinem Karton die in unse rem Land nicht üblichen Symbole des Lichtes: den Fujijama mit der aufgehen den Sonne und das Sonnentor. Dies er klärt sich daraus, daß Moser, ehe er sich Ende der siebziger Jahre in Aussee seß haft machte, Photograph in Tokio war. Die Hochgebirgsaufnahmen wurden durch den noch im vorigen Jahrhundert plötzlich aufstrebenden Tourismus ein in teressantes Geschäft für die Photogra phen in den Gebirgsorten. Der Anstieg des Tourismus zeigt sich auch in den vielen Gründungen von Touristenver einen. Bereits 1874 wurden Sektionen des „Deutschen und Österreichischen Al penvereines" in Ischl, Mondsee und Aus see gegründet. 1886 folgte eine Sektion in Hallstatt, 1900 eine in Geisern und 1902 die in Gmunden. In die Fußstapfen Elsenwengers trat Wil helm Fettinger, von Beruf ebenfalls Buch binder. Aus Begeisterung für die Photographie begann er im Gebirge zu photographieren und bekam in den zwanziger Jahren sogar die Gewerbeberechtigung. Seine Negative sind alle im Format 10x15 cm, denn dieses Format war für die Berufsphotographen besonders ge eignet; man konnte ja im Kontaktverfah ren davon Postkarten herstellen. In Ischl wurde vor dem ersten Weltkrieg ein Postkartenverlag von Erich Bährendt gegründet. Bährendt, ein Ostpreuße, der Maler werden wollte, machte für seinen Bruder, der um 1900 einen Postkarten verlag in Meran hatte, Hochgebirgsauf nahmen in Tirol. Für seinen eigenen Ver lag in Ischl photographierte dann Bäh rendt in den Ortschaften des Salzkam mergutes und auf den umliegenden Ber gen. Der von Bährendts Tochter und dem Schwiegersohn (E. u. F. Zwerger) weitergeführte Verlag wurde 1963 aufge geben. Die Konkurrenz durch die ge druckte Farbpostkarte war mittlerweile zu groß. Für den Hochtouristen war es anfänglich kaum möglich, selbst im Gebirge zu photographieren. Daher waren die von Be rufsphotographen unter großen Schwie rigkeiten gemachten Aufnahmen, die sie als Visit- oder Kabinettbilder aufliegen hatten, ein viel gefragter Artikel. Sobald

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