Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 1, 1977

Rechts: Herbert Bayer, Nasenbild, öl auf Karton, 1931, 50 X 40 cm Foto: Fr. MIchalek Unten: Berge und Seen, 1949, Aquarell, 35 x 45,5 cm Foto: Fr. MIchalek Bayer verließ 1928 die Inzwischen weit hin geschätzte Kunsthochschule, um nach Berlin zu übersiedeln, wo er sich als frei schaffender Werbegraphiker, Maler, Pho tograph und Ausstellungsarchltekt durch setzte. 1929 zeigte die Linzer Künstlerverelnlgung ,,Maerz" seine erste Elnzelausstellung, der (abgesehen von Salzburg, 1936) erst 1963 die nächste und bis dorthin wichtigste Personale In der Neuen Ga lerle In Linz mit knapp einhundert Ex ponaten folgte. Bayers von neuen Ideen erfüllter Gestal tungswille fand ebenso In den BauhausJahren wie auch In der darauf folgen den, bis 1938 dauernden Berllner-Zelt Im meist gleichzeitigen Nebeneinander der verschiedensten gestalterischen Dis ziplinen seinen Niederschlag. Mark steine dieser Entwicklung bilden die Ausstellungsgestaltungen In Paris und Berlin 1930 und 1931, seine frühen. Inzwi schen gleichfalls berühmt gewordenen Fotomontagen und Fotoplastlken, und die deutlich heraustretende Eigenstän digkeit seiner alles eher denn uniformen Malerei. In dieser, seiner Llebllngsdlszlplln, findet Bayer In einem Maße zu sich selbst, das von Sensibilität und Poesie zeugt und dem Surrealen als einem Grundelement bildhafter Deutung ebenso verpflichtet Ist wie den vergleichsweise sachlicheren konstruktiven Tendenzen. Was den Maler Herbert Bayer freilich schon damals auszeichnete — und In zusammenfaßbaren Werksgruppen sicht bar wurde — war der sehr variantenrei che, symbolhaft-verschlüsselte Realitäts bezug, der seiner Malerei schon früh jede platte Abblldhaftigkelt ersparte und sie vor verdächtigen simplifizierenden Deutungen schützte. Bayers Oeuvre spie gelt darin nicht nur eine verständliche Parallele zu maßgebenden Philosophien unseres Jahrhunderts, sondern kann bnv»/«

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