m 0 % lerischen Bestrebungen der heutigen Zeit als auch zugleich die Aufgeschlossenheit des Kunstvereins allen geistigen Strö mungen der Jetztzeit gegenüber offen darzutun". Einer solchen Maxime verschrieb sich Hans Hoffmann-Ybbs — Präsident des Oberösterreichischen Kunstvereins ab 1974 — mit dem Schwung und Furor eines Malers, dessen Dynamik seit langem be kannt war und dem weitgehend die For mung des Künstlerzentrums Parz zuge schrieben werden muß. Im Schloß Parz etablierte man deshalb im Sommer 1975 die Ausstellung ,,Farbe und Volumen" — zweifellos eine der größten Demonstra tionen oberösterreichischer zeitgenössi scher Kunst seit Jahren. Die Gestaltung der Schau, zu deren Eröffnung sich viel Prominenz und ein fast international zu nennendes Publikum versammelten, be sorgte wieder Prof. Fritz Goffitzer mit Stu denten der Arbeitsgemeinschaft Meister klasse für Innenarchitektur der damals eben erst gegründeten Linzer Hochschule für künstlerische und industrielle Gestal tung. An der Ausstellung beteiligten sich 32 Künstlerinnen und Künstler, die dem oberösterreichischen Kunstverein und dem Künstlerzentrum Parz angehörten: sie sorgten für ein Niveau, das vor allem von der Presse nahezu übereinstimmend anerkannt und bestätigt wurde. Außer dem zeigte es sich erneut, daß Genera tionsunterschiede bei Qualität kaum eine Rolle spielen und daß der Oberöster reichische Kunstverein — trotz eines zu weilen recht bewegten Wellenganges — nach wie vor über echte schöpferische Potenzen verfügt. Im Vorfrühling 1976 wählte die General versammlung des Kunstvereins den Lin zer Industriellen Prof. Dipl.-Ing. Karl LeitI zum Präsidenten: keinen ausübenden Künstler, sondern einen „Kunstfreund". Das wirkte auf manchen befremdend, entsprach aber durchaus der Tradition der Vereinigung. Von der Gründung im Jahre 1851 an bis 1929 oblag die Lei tung des Vereins ausschließlich Kunst freunden aus dem Adel und dem Bürger tum; ein Wandel trat erst ein, als 1921 zunächst Karl Sadleder — ohne Adels prädikat oder akademische Würde — zum Präsidenten bestimmt wurde und acht Jahre später der Maler Franz Xaver Wei dinger sein Amt übernahm.
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