Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 1, 1977

Wilhelm Dachauer, Holzfällerinnen, Stadt museum Ried Im Innkreis Foto: Mader Das Stadtmuseum Ried Im Innkreis besitzt die umfangreichste Sammlung über Wilhelm Dachauer. Bei Zusammenstellung des Blldtelles für diesen Aufsatz fand die Redaktion dankens werte Unterstützung durch die Innviertler Künstlergllde I m 1* Das engste Bindeglied der Gilde mit ihren aktiven und unterstützenden Mit gliedern ist das seit 1926 erscheinende „Jahrbuch der innviertler Künstlergllde" mit reichen bildnerischen und litera rischen Beiträgen; dazu die ,,Schriften reihe der IKG". Daneben stellt sich die Gilde dar mit einer großen Reihe von Ausstellungen, Konzert- und Dichter abenden, nicht nur in den größeren Orten des Innviertels, sondern auch mit weit darüber hinausgreifenden Einladungen. Bis 1964 redigierte Karl Hosaeus das Jahrbuch, dann Hofrat Max Bauböck, nach dessen Tod 1971 Franz Engl. Blicken wir zurück und lesen besonders den ,,Anhang" in den Jahrbüchern, der Aufschluß gibt über Ausstellungen, öffent liche Aufträge, Neuerscheinungen, Urund Erstaufführungen, Lesungen, Kon zertabende, über Ehrungen, Auszeichnun gen und Ernennungen, wird erst voll be wußt, welch breiten Anteil die Innviert ler Künstlergllde seit ihrem mehr als 50jährlgen Wirken nicht nur im oberöster reichischen, sondern auch im gesamt österreichischen Kulturschaffen hat. Auch heute gilt noch als Grundsatz, was Hans Freiherr von Hammerstein in sei nem Aufruf anläßlich der Gründung der IKG 1923 formulierte: Möge der prachtvolle Kirchturm von St. Stephan zu Braunau ein Sinnbild der neuen Gilde sein und unser Programm: eine Politik, die sich ohne Vorwurf der Enge vertreten läßt, eine Höhe, die staatlicher Grenzen im Geiste wahrer Kunst nicht achtet, eine Freiheit, die aus dem Stamme bester Überlieferung erwachsend, kühn das gute Neue auf das beste Alte zu setzen wagt. Nicht rückgewendet wollen wir schaffen und wirken, nicht heimatliche Erinnerun gen sammelnd und hegend nur besseren vergangenen Zelten nachhängen, wir wollen, unserer Kunst bewußt, jeder in seiner Art, einerlei welcher Richtung, ein zig mit der Forderung, daß nur das ge staltet werde, was wahr Ist In uns ..." Daher das breite Spektrum künstlerischen Schaffens in der Gilde: vom landschafts gebundenen Schauen, Sagen und Tönen bis hin zum abstrakten Bild, Wort und Klang.

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