Karl Rössing, Mittag, 1975, Linolschnitt Karl Rössing, Die Vogelfrau, 1975, Linolschnitt Karl Rössing, Leere Hülle — Volle Schote 1975, Linolschnitt ■; ■ «« der hier wiedergegebenen Arbeiten — die ständige Wiederaufnahme bestimmter Metaphern wie etwa jener der ,,leeren Hülle" in drei Metamorphosen; und was sich allein aus der verschiedenen Be handlung der Druckplatten ergeben kann, bezeugen die Variationen der ,,Steinpy ramide". Daß sie wie zahlreiche an dere Motive schon im Holzstichwerk (etwa in einem „Bilderrätsel" aus dem Jahr 1934) auftreten, bezeugt eine Konti nuität, die beibehalten wurde, qualitativ aber zweifellos eine staunenswerte Stei gerung erfahren konnte, ohne daß man das Frühwerk deswegen abwerten oder geringer achten müßte. Rössing bildet das (rare) Beispiel für einen Künstler, der sich im Alter fortzuentwickeln, der lebendig und entdeckungsreich zu blei ben und seine Möglichkeiten stets aus zuweiten wußte, anstatt sich auf dem Erreichten auszuruhen. Darin konnte er nicht nur seinen Schülern ein Beispiel bleiben sondern sich dem zeitgenössi schen Kunstgeschehen als eine Potenz einfügen, die ihresgleichen auf eben je nem Feld sucht, das er mit so viel Ab stand von und mit so viel Liebe zu den Dingen bearbeitet hat, hinter die er zu blicken sucht.
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