Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 4, 1976

Kleiner Elchenmischbestand Im Weichbild der Trockenrasen bei „Wirt am Berg". Foto: G.Zimmermann „Entenstein" mit jungem Baumbewuchs (Naturschutzgebiet FIschlhamer Au). Foto: G. Zimmermann ... . '■»<. " . -■->- M' :#|=J -ij 's -uj-^ j-St. :'t . .f: r' ■ •'' '« ' ■r ^yl t:-. '-• w • ' * 'V- >..5;-". i •* - .- Blätter mit fünf bis sieben Fiedern erin nern etwas an die Esche, unterscheiden sich von dieser aber dadurch, daß die Fiederbiättchen ungestieit und fein ge zähnt sind. Die Blüten von rötiich-weißer Farbe und glockiger Gestalt stehen in hängenden, trugdoiig verästelten Trau ben beisammen. Von eigenartiger Figuration sind auch die Früchte, dünnhäu tige, grüne, rundlich aufgeblasene Kap seln, die einen sehr harten, erbsengro ßen, ölreichen und eßbaren Samen um schließen. Anfang Mai schmückt die Traubenkirsche (Prunus padus) mit ihren cremeweißen Blüten den Wald, gefolgt von Wolligem Schneebali und Weißdorn. Eine Freude für jeden Naturfreund sind der zartrosa blühende Seidelbast (Daphne mezereum), die prächtigen kandelaberartigen Biütenstände des Türkenbundes (Lilium martagon), aber auch die exotisch wir kenden tütenförmigen Scheinblüten des Aronstabes (Arum macuiatum). Eigent lich handelt es sich bei dieser ,,Blüte" um ein grünlich-weißes Flüliblatt, weiches den kolbenförmigen Blütenstand umgibt und infoige der spiegelglatten Innen wände zu einer raffinierten Kesselfalle für allerlei kleine Insekten wird. Die In sekten werden jedoch nicht wie bei den ,,fleischfressenden" Pflanzen gefangen, um verdaut zu werden, sondern vielmehr durch Reusenhaare am Kolben nur so lange daran gehindert ihr ,,Gefängnis" zu verlassen, bis die Bestäubung vollp: R - .f-, ; T . K-, zogen ist. Es sind hauptsächlich winzige Schmetteriingsfliegen (Psychoda phaiaenoides), weiche von dem den Biütenkoiben entströmenden Aasgeruch ange lockt werden und dann unfreiwillig für die Bestäubung sorgen. Ais Zierde des ,,Bergahorn-Eschenwaides" wirken fer ner im April die hellblauen ,,Windräd chenblüten" des Immergrüns (Vinca major). Es gehört derselben Familie an wie der aus dem Mitteimeergebiet bekannte Oleander, nämlich den Apocynaceae, d. i. den Flundstod- oder Hundsgift gewächsen. Die Pflanze spielte im Aber glauben der Alpenbewohner eine Rolle, insoferne als geweihte Immergrünkränze im Fenster aufgehängt, gegen Biitzgefahr schützen sollen. Auffällige, prächtige, große dunkelblaue Biütenköpfe schmükken die Bergflockenbiume (Centaurea montana), während man nach dem un auffälligeren Milzkraut (Chrysospienium alternifolium) oder gar nach dem un scheinbaren Moschuskraut (Adoxa moschateilina) schon genauer Ausschau halten muß. Bei aufmerksamer Betrachtung dieser Waldgeselischaft lassen sich deutlich zwei Ausbildungsformen unterscheiden, welche auf der verschiedenen Wasserzügigkeit des Bodens beruhen. Die Standorte mit sehr gutem Wasserhaus halt sind vor allem durch folgende Pflan zen gekennzeichnet: Blaustern (Sciiia bifolia ssp. traunensis), Hohler Lerchen sporn (Corydalis cava), Scharbockskraut (Ranuncuius ficaria), Bärlauch (Aiiium ursinum), Lauchkraut (Alliaria petiolata), Aronstab (Arum macuiatum), Buschwind röschen (Anemone nemorosa), FrühlingsPlatterbse (Lathyrus vernus), Moschus kraut (Adoxa moschateilina), Gelber Eisenhut (Aconitum vuiparia), Zweiblatt (Listera ovata), Christophskraut (Actaea spicata), Beinwell (Symphytum tuberosum), Bergflockenblume (Centaurea montana) und Bergkälberkropf (Chaerophyllum hirsutum). Kleinfiächig, an Stel len wo es am Hangfuß an der Grenze vom Schotter zum Schlieruntergrund zu Oueilaustritten kommt, wächst der bis über 1 m hoch werdende Riesenschachteihalm (Equisetum telmateja). Seine üppig wuchernden Sprosse sehen wie eine Miniaturausgabe der Sumpfwälder des Karbon aus. In der bodentrockeneren Variante treten hingegen folgende Pflanzen mehr in den Vordergrund: Weiße Segge (Carex aiba), Wimpersegge (Carex piiosa), Fingersegge (Carex digitata), Leberblümchen (Hepatica nobiiis), Maiglöckchen (Convallaria majalis), Schneerose (Helleborus niger), Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) und Rauhhaariges Veilchen (Viola hirta). Sie steht besonders durch die Wimpersegge in engem Kontakt zum ,,Eichen-Hainbuchenwaid". Die Traunniederung. Ein Großteil der traunbegieitenden Auwälder wurde in der Vergangenheit gerodet und in Äcker und

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