Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 4, 1976

ren. 1946 konnte mit dem Wiederaufbau des Gymnasiums begonnen werden, das 1938 geschlossen worden war. Unermüd lich arbeitete Abt Wiesinger am Wieder aufbau des Stiftes und fand trotzdem noch Zeit, wissenschaftliche Arbeiten über soziale Fragen zu betreiben. Unter ihm kam es auch zur Verlegung der oberösterreichischen Glasmalerei werkstätte von Linz nach Schlierbach. Dieser Glasmalerei-Betrieb ist 1884 in Linz gegründet worden u. wurde 1915 von Professor Josef Raukamp übernommen. Im zweiten Weltkrieg wurde der größte Teil des Betriebes nach Schlierbach ver lagert, weil dort der Bruder von Josef Raukamp als Pater Petrus lebte. Nach Ende des zweiten Weltkrieges blieb ein Teil der Glasmalereiwerkstätte unter der Leitung von Pater Petrus in Schlierbach. 1953 vertraute Josef Raukamp seine ge samte Werkstätte dem Stifte Schlierbach an, die sich zu einem Zentrum moder ner Glasmalerei in Österreich entwikkelte. Neben dem Bleiglasfenster fand in letzter Zeit immer mehr das von Frank reich kommende Betondickglas Verwen dung. Namhafte österreichische Künst ler ließen in dieser Werkstätte ihre Ar beiten ausführen, unter anderem Margret Bilger, Fritz Fröhlich, Rudolf Kolbitsch, Lydia Roppolt, Alfred Stifter, um nur einige zu nennen. Unter Abt Berthold Niedermoser (1955— 1971) wurde mit umfangreichen Restau rierungsarbeiten begonnen, die unter Abt Othmar Rauscher fortgesetzt wer den konnten. 1975, im Jahre des Denk malschutzes konnte die Restaurierung der Bibliothek abgeschlossen werden. Im selben Jahre wurde in den Räumen des Stiftes vom Lande Oberösterreich die Gedächtnis-Ausstellung der 1971 verstor benen Künstlerin Margret Bilger veran staltet. Sie gab einen Überblick über ihr gesamtes Lebenswerk. In der Werk stätte in Schlierbach schuf die Künstlerin ihre Glasfenster, die sie zu einer Haupt vertreterin der modernen Kirchenkunst Österreichs werden ließ. Durch diese Ausstellung war sie mit einem großen Teil ihrer Arbeiten an jene Stätte zu rückgekehrt, von der sie in einem Brief schrieb; „Ich muß bei meinem Kloster Schlierbach bleiben, wohin ich gehöre." Dr. Widder schrieb im Katalog zur Aus stellung: ,,Das Fluidum des Stiftes, die immer noch barocke Entfaltung des Got tesdienstes im überreich dekorierten Raum der Stiftskirche, die Wirkung der liturgischen Feiern waren mitbestimmend für das künstlerische Schaffen von Mar gret Bilger." Quellen- und Literaturangaben (Auszug) Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Dehio, Die Kunstdenkmäler österr., Bd. Ober österreich, Wien, 1958. Frey Nivard, Stift Schlierbach, Linz, 1975. Holter Kurt, Der Ulsburggau und die Alpen landgrenzen, Mitteilungen d. oö. Landes archivs, Bd. 7, 1960. Katalog zur Ausstellung „Margret Bilger", Linz, 1975. Luger Walter, Stifte in Oberösterreich, Linz, 1969. Rauscher Orthmar, Schlierbach, österr. Stifte, Notring-Jahrbuch, Wien, 1961. Riesenhuber Martin, Die kirchl. Barockkunst in Österreich, Linz, 1924. Zisterzienserstift Schlierbach im Kremstal, das, Linz, 1920. I i! H IIH! illfTliiiii KREMSMÜLLER & CO. INDUSTRIEANLAGENBAU 4641 STEINHAUS B. WELS TEL.(07242)21646a FS25461 Die Firma Karl Kremsmüller & Go., Steinhaus bei Wels, plant, konstruiert, fertigt und montiert für Sie Fernleitungen und Versorgungsnetze für Wasser, Erdöl, Erdgas und Fernwärme, Turbinen rohrleitungen für Wasserkraftanlagen und Dampfturbinen. Weiters ist die Firma Kremsmüller mit ihren über 500 Mitarbeitern ein führendes Unternehmen am Sektor Apparate-, Behälter- und Anlagenbau. Lassen daher auch Sie sich von diesem leistungsstarken, mit besten Referenzen ausgestatteten IndustrieUnternehmen bedienen!

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