Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 4, 1976

Unten: Innenraum der neu restaurierten Stiftsbibilothek von Schlierbach, einer der bedeutendsten barocken Bibliotheksräume In Oberösterreich. Foto: E. Widder Darunter: Refektorium des Zisterzienserstiftes Schlierbach. Foto: Fr. Michalek Rechte Seite: Blick in die hochbarocke Stiftskirche von Schlierbach. Foto: Fr. Michalek W.i "w ssiil mm cC - /i*/" die mit ihrem Prior Pater Wolfgang Som mer gekommen waren. Er wurde auch der erste Abt des wiederbesiedelten Klo sters. Eine seiner Hauptaufgaben war es, die Seelsorge Im oberen Kremstal neu aufzubauen. Die Pfarren Kirchdorf und Wartberg, die zum Kloster gehörten, wur den wieder mit Ordensleuten besetzt. Doch fünf Jahre nach diesem begonne nen Wiederaufbau starb bereits der erste Abt. Bauernaufstände, die sich auch auf das Kremstal erstreckt hatten, erschwer ten den weiteren Aufbau. Die Mönche flohen im Mai 1626 in ihr Mutterkloster Rein, nur der Prior blieb zurück. Nach Beendigung der Bauernunruhen kehrten jedoch die Mönche nach Schlier bach zurück. Zweiter Abt wurde Franz Keller (1627—1644). Aus seiner Zeit stammt der alte Stiftsmeierhof, ein Bau aus dem Jahre 1637. Unter dem näch sten Abt, Balthasar Rauch (1645—1660), wurden die Aufbauarbeiten fortgesetzt und 1654 erhielten die Schlierbacher Äbte das Recht zum Tragen der Inful. Im Zuge der allgemeinen barocken Bau tätigkeit in Österreich wurde unter Abt Nivard I. Geyregger (1660—1679) mit dem Neubau des Stiftes begonnen. Um einen einheitlichen Bau zu ermöglichen, wur den die alten Gebäude abgetragen. 1674 waren die Westfront, 1678 die Nord- und Ostfront des Prälatenhofes sowie der Ab teiturm fertiggestellt. Planung und Aus führung der barocken Stiftsanlage lagen in den Händen von Carlo Antonio Carlone und seiner Familie. Unter Abt Benedikt Rieger (1679—1695) wurde die Bautätigkeit fortgesetzt. 1680— 1683 wurde von Pletro Francesco Garlone und Carlo Antonio Garlone die Stiftskirche erbaut. Nach außen tritt sie nur durch den Ostturm mit einem reich geschwungenen Helm In Erscheinung. Die monumentale Kirchenfassade dage gen schließt innerhalb des Stiftes den Prälatenhof im Süden ab. Die vierachsige Fassade ist durch Pilaster geglie dert. In den beiden Nischen stehen die mächtigen Statuen der Bischöfe Otto von Freising und Konrad von Salzburg, Söhne des Babenbergers Leopold III. In der westlichen Achse Ist der Kirchenein gang, durch den man In die Vorhalle kommt, mit den Barockstatuen des heili gen Benedikt und des helligen Bernhard. Betritt man das Kircheninnere, ist man überwältigt von der prachtvollen und überreichen Innenausstattung, die unter Abt Nivard II. DIerer(1696-1715) entstan den Ist. Sie gehört zu den Hauptschöpfun-

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