Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 4, 1976

Diese Bauelemente erscheinen auf der Wiedergabe des Planes dunkelgrau. Alle Details der Pläne, die In der Wiedergabe hellgrau erscheinen, sind Im Original In roter Farbe eingezeichnet, d. h., es han delt sich um Neubauten. So können wir erkennen, daß es sich zumindest bei den im ersten Stock befindlichen, heute ver glasten Arkaden um einen Zubau aus 1865 handelt. Kurz noch zum Südflügel: Im Bild (siehe S. 22) sind von Westen nach Osten drei Räumlichkeiten zu erkennen, die als Ma gazin, Kammer bzw. Stallung und schließlich als Magazin bezeichnet wur den. Die In Süd-Nord-RIchtung verlau fenden Trennwände dürften erst In spä terer Zelt errichtet worden sein, so daß sich Im Erdgeschoß ein großer Saal mit anliegenden Wirtschaftsräumen — so z. B. Küche — ergäbe. Auch Im 1. Stock sind spätere Untertel lungen ersichtlich. Geradezu drängt sich die Annahme auf, daß zur Zelt Maximi lians I. die In der Mitte des Südflügels liegenden und durch den Erker nach Nor den gekennzeichneten Zimmer ein saal artiger Raum waren. Dies würde die Vermutung bestätigen, daß dies Maxi milians Sterbezimmer war. Wie uns be kannt Ist, hielt Maximilian noch auf dem Sterbelager Hof. Nach Westen ergäbe sich demnach eine für Hofpersonal und vorsprechende Per sonen ausreichende Zimmerflucht, wäh rend wir uns Im Westteil des Hakenbaues eventuell die Räumlichkelten des Vogtes und seines Personals vorstellen können. Von den In alten Ansichten noch erkenn baren Türmen, den einstigen/wehrhaften Wächtern der Burg, steht nur mehr der südwestliche. Die Dachform erhielt sie erst In unserem Jahrhundert. Die Museen der Burg Wels sind derzeit dem Besucher nicht zugänglich. Im Zuge einer künftigen Sanierung der Burg wer den gegenwärtig bautechnische und architektonische Überlegungen ange stellt, wie weit der Baukörper seinem einstigen Aussehen wieder angeglichen werden könnte. Auch für die museale Gestaltung liegen bereits konkrete Pläne vor. Es Ist beab sichtigt, die Burg Wels musealer Ver wendung zuzuführen. Derzeit werden die dafür erforderlichen technischen Aufnah men getätigt. Die Sammlungen In der Burg sollen die bestehenden Ausstellun gen — Landwirtschaftsmuseum, Ge werbemuseum und Gedenkraum Kaiser Maximilians I. — In zeltgemäßer Aufstel lung zeigen. Als Neuerungen sind eine stadtgeschichtliche Sammlung ,,Mittel alter bis zur Gegenwart", Räume für Wechselausstellungen, eine topographi sche Ausstellung „Wels In alten Ansich ten" sowie die Unterbringung von Depots und Werkstätten vorgesehen. Für die bisher Im Rahmen des Gewerbe museums untergebrachte Gebildbrot sammlung bestehen bereits neue Räum lichkeiten, welche diese umfangreichen Bestände erst richtig zur Geltung kom men lassen werden. Ebenso soll das Lapidarium, das Steindenkmäler der Zeltspanne Römerzelt bis Neuzelt zeigt, über den gesamten Burggarten aufge lockert präsentiert werden. Zahlreiche weitere neuzugestaltende Ausstellungen In den künftigen Schau räumen der Burg Wels sollen dazu bei tragen, dem Interessierten Besucher die Geschichte einer unserer ältesten oberösterrelchlschen Siedlungen vor Augen zu führen. Einen Beginn stellt die Errichtung des ,,Gedenkraum,es der Heimatvertriebenen" dar, der vom Kulturverein der Helmatvertrlebenen gestaltet wurde und am 23. Oktober 1976 feierlich eröffnet wor den Ist. Rotary Wels hat die Adaptierung der ersten vier Räume Im 1. Obergeschoß des Westflügels übernommen. In diesen Räumlichkelten soll die Sammlung „Krackowizer" — eine Dokumentation der Kulturgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts — gezeigt werden. Mit der Fertigstellung Ist bis Sommer 1977 zu rechnen. Anmerkungen 1 E. Trinks, Wels, S. 27f. 2 ebenda; H. Eberstaller, Burgvogtei, S. 29 3 K. Holter - G. Trathnigg, Wels, S.46 4 E. Trinks, Wels, S.37 f.; K. HolterG. Trathnigg, Wels, S. 46 5 W. Schauer, Stadt und Stadtgebiet, S. 238; K. Holter, Wels Im Übergang, S. 64; H. Eber staller, Burgvogtei, S. 2 f. 6 H. Jüngling, Oberösterreich, S. 41 7 K. Holter — G. Trathnigg, Wels, S.46 8 ebenda, Wels, S.48 9 H. Eberstaller, Burgvogtei, S.3 10 K. Holter — G. Trathnigg, S. 51; H. Eber staller, Burgvogtei, S. 4; K. Melndl, Geschichte der Stadt Wels, S. 41 11 H. Eberstaller, Burgvogtei, S.5 ff. 12 ebenda, S. 24 13 ebenda, S. 24 14 Wels wird 1056 und 1061 als Markt er wähnt (Vergleiche dazu: K. Holter — G. Trath nigg, Wels, S. 52 und 53) 15 H. Eberstaller, Burgvogtei, S. 24 16 K. Holter, Traunbrücke; K. Holter — G. Trathnigg, Wels, S. 53 ff. 17 K. Holter — G. Trathnigg, Wels, S.53 18 H. Eberstaller, Burgvogtei, S. 29 19 ebenda,S.40 und 41 20 ebenda, S. 42 21 ebenda, S. 62 22 K. Melndl, Wels, Teil I, S.75 23 K. Holter - G. Trathnigg, Wels, S. 82 24 H. Eberstaller, Burgvogtei, S.62 25 G. Grüll, Burgen, S. 153 26 H. Eberstaller, Burgvogtei, S. 66 27 Ratsprotokolle 1577, G. Trathnigg, Archlvallsche Vorarbeiten, S. 105 28 G. Trathnigg, Archlvallsche Vorarbeiten, S. 106 29 G. Grüll, Burgen, S. 153 30 G. Trathnigg, Archlvallsche Vorarbeiten, S. 106 31 ebenda, S. 106 32 ebenda, S. 106 33 F. Sekker, Burgen und Schlösser, S. 319 34 N. Grabherr, Burgen und Schlösser II, S. 174 35 G. Trathnigg, Fundbericht, S. 10 36 ebenda 37 K. Holter - G. Trathnigg, Wels, S. 323 38 Stadtarchiv Wels, Bauakten Burg, Elnrelchplan vom 24. 8. 1865 39 N. Grabherr, Burgen und Schlösser II, S. 176 40 ebenda 41 ebenda 42 G. Höss, Stadtansichtenzyklus, Abbildun gen 59 bis 63 43 K. Melndl, Wels, Beilage 44 K. Melndl, Wels, Beilage 45 K. Melndl, Wels 1, S.5 46 K. Stumpfoll — R. Eibl, Illustrierter Führer, S. 23

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