W-— --«^-4iWN^.V5^ Links: Wels, Stadtplatz 25, spätgotisches Fischblasenmaßwerk am ehemaligen Hohenfelder-Benefizlatenhaus. Foto: K. Zaglmayr Links unten: Spätgotische Totenleuchte am Welser Friedhof, 1511 errichtet von den Zünften der Flößer, Schiffer und Schiffbaumelster am ehemaligen Friedhof bei der Stadtpfarrkirche von Wels. Foto: K. Zaglmayr wS|[pr, f M ,iS: 4- \ 'C*- Am i frm vj- m »i-ai» *.•* -trf - • 'n".w Hf/1; leute. In der Bruckamtsrechnung von 1355 werden ,,arybaytter", ,,chnechte", ,,poten" und ,,werich lewt dl daz tagwerich warichten" genannt, ohne daß de ren Namen aufscheinen, was zur nament lichen Nennung etlicher Angehöriger ge hobener Berufe im deutlichen Gegensatz steht und die niedrige gesellschaftliche Stellung dieser Leute widerspiegelt. Dementsprechend geringer waren auch Ihre Löhne. Wieweit In Wels auch manche verarmte Handwerksmeister oder,,unehr liche" Berufe (Henker, Totengräber, un ehelich Geborene, aber auch einige handwerklichen Berufe) hierher gehören, Ist nicht bekannt. Mit den strenger werdenden Maßstäben der Zünfte und ihren erhöhten morali schen Ansprüchen dürfte gegen Ende des Mittelalters ein Aufstelgen aus der Unter schicht schwieriger geworden sein, zu mal die Möglichkeit einer Vermögensbil dung und der Erwerb eines Hauses der Mehrzahl dieser von bescheidenen Löh nen lebenden Menschen kaum gegeben war. Viele waren als Arme auf kirchliche und städtische Wohlfahrtseinrichtungen angewiesen. Wenn wir auch wenig über diese Men schengruppe wissen, dürfen wir nicht übersehen, daß sie einen wesentlichen Teil der Bewohnerschaft darstellte. Wenn sie auch nicht an der wirtschaft lichen Prosperität teilhaben durften, för derten sie diese sicherlich durch Ihren Anteil am Konsum. Ihre menschlichen Schicksale können wir Infolge des Feh lens jeglicher Nachrichten nur erahnen. Wir haben versucht, einen ersten Über blick über die gesellschaftliche Struktur der Welser Bevölkerung Im Spätmittel alter zu geben. Die Arbelt der nächsten Jahre muß diese ersten Ergebnisse un terstützen oder korrigieren und vor al lem erweitern. Dazu werden zahlreiche Detailstudien über die wirtschaftliche, rechtliche und polltische Situation sowie über die Herkunft einzelner mittelalter licher Welser Familien notwendig sein.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2