Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 3, 1976

Kulturinformationen In einem Heft, das weitgehend dem Mühl viertel gewidmet ist, dürfen Hinweise auf Heimathäuser und Museen im Land zwi schen Donau und Nordwaid nicht fehlen. Den Auftakt dazu soll das Heimathaus Freistadt machen, das im einstigen iandesfürstlichen Schloß untergebracht ist und über 14.000 Schaustücke im 50 Me ter hohen Bergfried vorstellt. Sämtliche Themen aus der Volkskunde und aus der Volkskunst des Mühiviertels kommen hier zum Zug; besondere Beachtung ver dient die Sammlung von Hinterglasbiidern in der ehemaligen Schioßkapeiie. In der Säulenhalle, einem aus der Renais sance stammenden Raum, ist in erster Linie bäuerliches Arbeitsgerät vereinigt. Im Turmverließ richtete man ein Lapida rium ein. Das Heimathaus Freistadt wird jährlich von über 6000 Personen besucht, deren Zahl von Jahr zu Jahr ansteigt. Attraktionen höchst origineller Art bieten auch das Schiffahrtsmuseum auf Schloß Grelnburg und das Burgmuseum Clam. Auf der Greinburg, die im 15. Jahrhun dert erbaut wurde, beeindrucken vorwie gend Dioramen und präzise nachgeahmte Modelle sowie Schiffertruhen, Schifferfah nen, Handwerkszeug und Keramik. In den Vitrinen sind die verschiedenartigen Boote und Zillen, mit denen die Donau schiffahrt durchgeführt wurde, zu sehen. Weitere Abteilungen sind der Schiffahrt auf Inn, Enns und Salzach vorbehalten. In der Burg Giam hingegen, die als eine der wenigen noch vollständig erhaltenen Anlagen ihrer Art in Österreich gelten kann, herrscht das Martialische vor. So zeigt man die Fahne, die Johann Leopold von Clam gegen die Türken schwang, den Küraß, den Carl Graf Clam-Martinic in der Völkerschlacht bei Leipzig trug und die höchsten Orden der k. u. k. Monarchie. Daneben fallen prächtige Go belins, Meßkieider, Möbel, Porzellange schirr und die Wandmalereien von 1803 im sogenannten Landschaftszimmer auf. Im Mühiviertel bestimmten die Leinwand erzeugung und der Leinwandhandel jahr hundertelang den Alltag. Das beweisen das Heimathaus Haslach, das eine wahre Fundgrube für alle Freunde des oberen Mühiviertels markiert, und das Weberel fachmuseum In Haslach, das eine der ersten Programmiermaschinen der Weit besitzt. Die Exponate des Museums sind nach den Sammelbegriffen „Mechanische Weberei", ,,Leinölgewinnung", ,,Ausrü stung", ,,Flachsaufbereitung", ,,Handwe berei" sowie „Webwaren" und „Weber stube" geordnet. Ein Gang durch das zweigeschossige Haslacher Webereifach museum vermittelt deshalb einen Über blick, wie er sonst zu diesem Thema in Österreich nicht gewonnen werden kann. Die Weberei kommt auch im Freilicht museum Pelmberg bei Hellmonsödt nicht zu kurz. Darüber hinaus freilich geht es hier vor allem darum, einen echten Mühlviertler Hof vorzustellen, der als soge nannter Nordmühlviertier Dreikanthof entstanden ist, dem im 18. Jahrhundert das „Kasti" - Getreidespeicher und Mostkeiier - angefügt wurde. Entstan den ist dieses einstige Mittermayrgut zu Pelmberg vermutlich bereits im 13. Jahr hundert; sein Besitz umfaßt etwa 100 Joch. Erwähnung verdienen in diesem Zusammenhang ferner das Burgmuseum Reichenstein und das ,,Schiffermuseum" zu Mauthausen. In Reichenstein faszi niert die Rekonstruktion des BurgenHausrates, wie er zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert verwendet worden ist. Besucher, die sich für Keramik und Haf nerware interessieren, werden die über 300 verschiedenen Töpferzeichen begei stern. Im Heimatmuseum Mauthausen spannt man die Zeit vom 18. Jahrhundert bis zum zweiten Weitkrieg, in dem das KZ Mauthausen eine traurige Rolle spielte. Ansonsten ist viel von dem zu sehen, was den Hausrat der Schiffsleute und der Mühlviertier einst ausmachte; Dazu gehört ein prächtiger federkielbe stickter Schiffergürtei von 1799 ebenso wie Bauernkästen oder das Reisetage buch des letzten Mauthausener Schiff meisters August Desch. Die Hochkunst ist in der Stiftsgalerle Schlägl anzutreffen. Diese Galerie ver einigt eine Reihe kostbarer Werke, die Beachtung verdienen. So sind eine Maria auf der Mondsichel vom Meister von Frankfurt, ein Tryptichon aus der Zeit um 1525 und zwei Bilder von Aibrecht Altdorfer besonders zu vermerken. Zwi schendurch finden sich sechs Arbeiten von Martin Johann Schmidt und zahlrei che Gemälde italienischer, niederländi scher und österreichischer Meister aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Den an Kultur Interessierten erwarten aber nicht nur die Mühlviertler Heimat häuser und Museen, sondern eine Viel zahl von Veranstaltungen, von denen ei nige angeführt sein sollen. So laufen bis 3. öktober 1976 die oberösterreichi sche Landesaussteilung „Der Iii. Wolf gang In Geschichte, Kunst und Kult" in St. Wolfgang und bis 31. öktober 1976 die Großaussteilung ,,Der oberöster reichische Bauernkrieg 1626" im Linzer Schloß und im Schloß zu Scharnstein (beide sind täglich von 9 bis 17 Uhr ge öffnet). Das Stadtmuseum Linz im Nordico, Bethiehemstraße 7, wartet vom 5. bis 31. öktober mit „Volkskunst Bulgariens" und mit Ölbildern des bulgarischen Ma iers Georgi Baev auf. Vom 8. bis 31. ök tober zeigt Ferdinand Strasser im Nor dico Öfenmodeile und Keramiken, an schließend veranstaltet der Kiwanis-Club seinen Kunstmarkt (6./7. November 1976). im November sind überdies folgende Ausstellungen vorgesehen: ,,Vom Sessel zur Stadt" (Atelier Kürmayr-Nötzberger), ,,Muscheln und Schnecken" und ,,Erich Ruprecht — Plastiken". Die Neue Galerle der Stadt Linz hat folgendes Pro gramm vorgesehen; 7. öktober bis 6. No vember 1976; Emil Schumacher - Bilder, Gouachen und Radierungen; 11. Novem ber bis 4. Dezember; Graphik aus Schweden, und 18. November bis 11. De zember 1976; Alois Riedl - Malerei, Gou achen und Zeichnungen. Im Landeskul turzentrum Ursulinenhof veranstaltet der Club der Begegnung vom 13. öktober bis 10. November 1976 eine Graphik- und Maiereischau von Margret Litzlbauer und vom 17. November bis 17. Dezember 1976 seine Weihnachtsaussteiiung. In der „Club-Galerie", Linz, Goethestraße 27, sind vom 20. öktober bis 17. November 1976 Maiereien von Eva Meloun zu sehen. Das Herbstprogramm 1976 im Bruckner haus Linz umfaßt folgende Darbietun gen; 1. öktober Wiener Symphoniker (Carlo Maria Giuiini, Rudolf Buchbinder, Klavier); 2. öktober; Bukarester Kam merorchester (Ion Voicu, Violine; Veronica Jochum, Klavier); 4. öktober; Lie derabend Siegmund Nimsgern; 14. ökto ber; Liederabend Gundula Janowitz; 15. öktober; Chinese öpera Taiwan; 17. öktober; Chinese öpera Taiwan (Wie derholung); 18. öktober; örgelabend Hedwig Ebermann; 19. öktober; Linzer Hornbläser; 28. öktober; Violinkonzert Bohumil Semik; 29. öktober; Leningra der Philharmonie (Eugen Mrawinskij); 31. öktober; Leningrader Philharmonie (Juri) Simonow, Boris Gutnikow, Violine); 3. November; Capeiia academica (Edu ard Melkus); 5. November; örgelabend Ivan Sokol; 11. November; Bruckner-Örchester Linz (Ralf Weikert, Thomas Christian, Violine); 12. November; Die Instrumentisten Wien; 13. November; Flamenco-Gitarre-Abend Pedro Soier; 18. November Vioioncelloabend Karl Picker; 19. November; Wiener Kammerorchester (Philippe Entremont); 23. November; Kla vierabend Hans Petermandi; 26. Novem-

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