Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 3, 1976

i - ym Unter den vier Kleinstädten des Mühl viertels ist Perg die jüngste. Um das Profil dieser jungen Bezirksstadt mög lichst abgerundet skizzieren zu können, ist eine kurze Rückblende auf die 700jährige Geschichte Pergs unerläßlich. Die Machland-Ebene nördlich der Donau und der Südabhang der Mühiviertier Granithügel stellen alten Kulturboden dar. Auf Grund mehrerer Funde aus der älteren und mittleren Steinzeit nehmen die Historiker mit ziemlicher Sicherheit an, daß damals (5000 v. Chr.) schon Menschen im Raum Mauthausen - Schwertberg gelebt haben. In Perg und Umgebung fand man viele Steinwerk zeuge und Bruchstücke von Steinbeilen aus der jüngeren Steinzeit (5000 — 1500 V. Chr.). Bei Grabungen im Jahre 1966 auf dem Hausberg des Klamm bauernhofes in Auhof stieß man auf eine Dorfaniage aus der Hallstattzeit. Aus der Römerzeit gibt es nur einen bedeutenden Fund, nämlich eine Großbronze des Kai sers Commodus, die zwischen Naarn und Perg gefunden wurde. Im 7. Jahrhundert n. Chr. siedelten sich die Baiern nördlich der Donau an. Hundert Jahre später be setzten einige Slawen-Sippen Teile des heutigen Machiandes. Weiters berichtet die Geschichte von Magyaren-Einfällen und einer Reiterschiacht in der Ebene zwischen Naarn, Perg und Mauthausen. Die Anfänge der Siedlung Perg dürften mit der Errichtung der Burg der Herren von Perge zusammenhängen. Urkundlich werden die Einwohner von Perg erst mals im Jahre 1269 genannt. König Ottokar II. verlieh am 27. Juli 1269 den Bürgern von Perg die gleichen Handeis vorrechte zu Wasser und zu Land, wie sie die Bürger von Enns, Linz und ande ren Städten bereits genossen. Als Markt wird Perg erstmals im Vertrag vom 29. Juli 1356 bezeichnet, mit dem die Waliseer die Herrschaft Freistadt unter einander aufteilten (Perg gehörte damals zu Freistadtl). Perg - Blick ins Machland

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2