Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 3, 1976

geboren. Die erste Ausbildung erhielt er wahrscheinlich bei seinem Vater, dem Bildhauer Matthäus Worath. Von 1626 bis 1629 war er Bildhauerlehrling in der Werkstätte des Bildhauers Adam Baldauf in Brixen. Am 19. Oktober 1631 stellte dem Johann Worath der Stadtrichter von Brixen ein abschließendes Zeugnis über seine Lehrzeit aus. Von 1642 scheint er als Stiftsbildhauer in Schlägl auf. Damals stand Martin Greysing dem Stifte vor. Er hatte die Aufgabe, das stark zerstörte Kloster neu aufzubauen. Dazu berief er viele Künstler, u. a. den Bildhauer Johann Worath, der für Schlögl zahlreiche Werke schuf. 1644 heiratete Worath Eva Pfleger, Tochter des Aigner Ratsbürgers Daniel Pfleger. Schon bald kam der Künstler in Aigen zu Wohlstand, da er 1645 und 1646 zwei Aigner Bürgern 500 Gulden leihen konnte. 1651 erwarb er von seinem Schwager Daniel Pfleger ein Haus um 160 Gulden und im selben Jahr erlangte er das Bürgerrecht des Marktes Aigen. Von seinen 13 Kindern sind zwei Söhne in das Stift Schlägl eingetreten. Der 1661 geborene Philipp Jakob bekam den Ordensnamen Siard und war von 1701 bis 1721 Abt des Stiftes. Nach einem reichen schöpferischen Le ben ist Johann Worath am 5. Februar 1680 In Aigen gestorben. Seine Frau starb zehn Jahre später. Abt Siard Worath ließ seinen Eltern und Geschwistern einen Grabstein setzen mit dem Wappen bild der Worath, einem springenden Steinbock. Dieser Grabstein befindet sich heute in der Pfarrkirche Algen. Auf ihm wird Johann Worath ,,berühmt als Bild hauer und Baumeister" bezeichnet (arte statuaria et architectonica plurimum celebri). Gerade die Ausstellung im Stifte Schlägl hat viel zum Verständnis des Künstlers Johann Worath beigetragen, den schon Evermod Hager als einen ,.typischen Vertreter des Übergangs von der Renaissance zum Barock" bezeichnet hat. Literaturangaben (Auszug): G, Gugitz: Die Wallfahrten Oberösterreichs, Linz 1954. Katalog zur Ausstellung Johann Worath mit Beiträgen von E. Hager, I. Pichler, N. Rasmo, M.Schlmböck, B.Ulm und N.WIbiral, Linz 1975. W. Luger: Stifte in Oberösterreich, Linz 1969. Fr. Reischl: Stift Schlägl, Aigen-Schlägl 1973. Fr. H. Riedl: Johann Worath aus Sand In Tau fers, Südtirol, 13. Jg, H. 4, Innsbruck 1975. Schriftenreihe d. Oö. Musealvereines, Bd. 5, Der hl. Wolfgang und Oberösterreich mit Bei trägen von R. Ardelt, N. Grabherr, H. Ladenbauer-Orel, Fr. Lipp, G. Wacha und R. Zinn hobler, Linz 1972. Linzer Schutzengell Apotheke

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