Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 3, 1976

Blick in den Innenraum mit barocker Altar ausstattung von Jotiann Woratti. » JHIH i -<• jN' ■ « a'iff fwliroiiray 1 « ■• 0>oscit<^--'s'^W'- -Ä l"'' EbL- 1'? a»'5 I * vi tiTtfM'iil l^lwi ^ 'Mi 1| *v ;;,-Y-r.tynTni7iTT: *>' f ä»®: 'W^&M 1^2 mal der Name St. Wolfgang auf. Es heißt „Altare in Hailigenstein in honorem Visitationis gioriosae Virginis Mariae, 88. Woifgangi, Leonardi et Apolloniae." Die im 15. Jahrhundert zunehmende Ver ehrung des hl. Wolfgang förderte auch die Wallfahrt zu diesem Heiligtum. Im Jahre 1501 wurde die Kapelle neu in Stein errichtet. Diese Kapelle „zuem Stain in Milholz" ist zu Ehren Maria Heimsuchung und des hl. Wolfgang ge weiht. In diesem Zusammenhang ist es interessant zu erfahren, daß 1518 der Franziskanerprovinzial von Österreich zu Pupping bei Eferding (hier ist der hl. Wolfgang gestorben) dem Stift Schlögl eine Urkunde ausgestellt hat, in der er Schlögl in die Confraternitöt der öster reichischen Ordensprovinz der Franzis kaner aufnahm. 1599 spricht Propst Wenzel Zypser nur mehr von der ,,capella Sancti Woifgangi in Mühlholz." In den unruhigen Zeiten des 16. Jahr hunderts verfiel das Wallfahrtskirchlein sehr. Unter Abt Martin Greysing, der zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des Stiftes Schlögl gehört, ist es zu einem Neubau gekommen. Im Fundationsbrief von Martin Greysing aus dem Jahre 1640 heißt die Kirche „Kapelle zu Ehren unser Lieben Frauen, St. Wolfgangs, St. Leon hards und St. Apollonias". Im Bestötigungsbrief des Bischofs Leopold Wilhelm von Passau aus dem Jahre 1644 hin gegen wird das Gotteshaus ,,Kapelle St. Wolfgang oder zum hl. Stein" genannt. Die Weihe erfolgte am 10. Juli 1644. Baumeister dieser neuen Kirche war Gipriano Novo, der z. B. auch beim Neu bau des barocken Stiftsgeböudes in Spital am Pyhrn nachgewiesen werden kann. Die Westseite der Wallfahrtskirche ist im Erdgeschoß in Rundbogen geöffnet. In der Mitte des ersten Stockes wurde 1652 eine Außenkanzel errichtet. Der Turm wird von einem Zwiebelhelm be krönt. Der Chor ist niedriger als das Hauptschiff. In einer Nische der südlichen Kirchenummauerung wurde 1644 bis 1647 vom Linzer Bildhauer Johann Spaz ein Brunnen mit einer Statue des hl. Wolf gang eingebaut. Das Wasser gilt bei Augenleiden als heilkröftig. Johann Spaz war übrigens auch beim Neubau des Stiftes Schlögl tötig, wo er u. a. 1654 das barocke Kirchenportal vollendete. Das einschiffige Langhaus der WolfgangKirche ist dreijochig, der eingezogene Chor mit Vs-Schluß zweijochig. Von der alten Kirche war der gotische Triumph bogen erhalten geblieben. Im Süden des Chores, außen auch als Anbau ersicht lich, befindet sich die Annakapelle. Der einheitliche Eindruck des Kircheninnern wird durch die reiche Einrichtung bestimmt, die größtenteils aus der Er-

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