Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 3, 1976

Burgruine Pürnstein, Blick in den Innenhof der ehemaligen Hauptburg. Foto: M. Eiersebner für die Geschichte des Landes wichtige Geschlechter finden sich im Laufe der Zeit unter den Besitzern, bis sie 1823 in dem Güterkomplex Sachsen-CoburgGotha landete. Von weither sichtbar sind die hochragen den Ruinenmauern von Ruttenstein. Es handelt sich bei ihr um eine ursprünglich kleine, durch spätere Zubauten jedoch sehr mächtige Anlage. Den ältesten Teil repräsentiert der romanische Paias mit seinem Doppelfenster im dritten Stock werk, der wie ein Turm aussieht, dessen Rückwand in sich zusammengefalien ist. Obwohl die Burg auch heute noch von außen mit ihrer starken Ummauerung einen sehr wehrhaften Eindruck macht, ist doch der Verfall an den inneren Ge bäuden schon sehr weit vorgeschritten; ihr Schicksai war praktisch nach einem Blitzschlag im Jahre 1727 besiegelt, als man nichts mehr zu ihrer Erhaltung un ternahm. Die Ruttenstein baut sich in drei Etagen auf natürlichen Felsfunda menten auf. Die unterste war von der gewaltigen Ringmauer eingeschlossen, verstärkt durch sieben Rund- bzw. Scha lentürme und dem alten Palas an der Nordseite; hier waren Wirtschafts gebäude und Stallungen untergebracht. Die zweite Etage trug die Wohngebäude und die Kapelle, die dritte den einst gewaltigen, fünfeckigen Bergfried. In einer Beschreibung von 1580 heißt es: „Schloß Ruttenstein, welches ain starkhes altes erpautes Haus, ist zur Wehr wohi befestigt, ... und man sich zu Unfrieds-Zeiten, da es profandiert, vor einem starken Feind darinnen wohl ver sichern kann". Das war wohl notwendig, denn auch Ruttenstein gehörte, wie Pürn stein, Prandegg und auch Klingenberg, zu den Fluchtburgen des Landes wäh rend der Türkenkriege. Die erste Erwähnung dieser Burg ist aus dem Jahre 1209 überliefert. Die Anlage dürfte im Kern jedoch älter sein und zum alten Machländer Besitz gehört haben. Weiterhin blieb sie im Besitz der be deutendsten Geschlechter des unteren Mühlviertels, wie der Velburg-Clam, der Capeiler, der Meggauer. Durch sie wurde schließlich auch Ruttenstein dem Grein burger Besitzstand eingefügt. Eine der mächtigsten Burgen dieses Landstriches und ebenfalls alter Mach länder Besitz war die Klingenberg; auf den steilen Feldkuppen des Burgberges scheinen auch hier Mauer und gewach sener Stein eins geworden zu sein; das stufenförmige Gelände förderte den fortifikatorischen Ausbau und wurde auch IN .

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