Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 3, 1976

Filialkirche St. Anna in Steinbruch, reizvolle iändiiche, gotische Darstellung des hl, Leonhard. Foto; M. Eiersebner lUIMi.i . Starhemberger über und — selten genug in der Geschichte unserer Burgen - blieb sie bis heute in diesem Eigentum. In das allgemeine politische Geschehen wurde Wildberg 1394 gezogen, als man König Wenzel hier für einige Wochen gefangen hielt. Wie mit dem Fels verwachsen, scheinbar uneinnehmbar über einem Steilabfall zur Großen Mühl ist Burg Pürnstein gelegen, die bereits 1170 genannte „Birchenstein". Ihr Besitzer, Ritter Alram, war Gefolgs mann der Blankenberger. Bald kam das Hochstift Passau in den Besitz der Festung und ließ sie durch Pfleger ver walten oder verpfändete sie; bekannte Namen treten uns entgegen, wie z. B. die Tannberger, Falkensteiner und auch die Starhemberger. Die Namen wechsel ten häufig, stetig aber blieb die Ver teidigungsbereitschaft der Anlage, zählte sie doch 1594 zu den Fluchtburgen des Landes ob der Enns, die für Kriegszelten ständig in Verteidigungszustand gehal ten werden mußten. Seit einem Brand im Jahre 1866 ist der Hauptteil, die so genannte ,,Oberburg", Ruine und auch im allgemeinen bereitet ihr Bauzustand schwere Sorgen. Dann wäre noch das Dreigestirn Prandegg, Ruttenstein, Klingenberg zu nennen — Dreigestirn, weil gerade sie das „Zueinandersehen-können" so richtig unter Beweis stellen und weil sie die dominie renden Befestigungswerke des unteren Mühlviertels sind, wenn wir von einigen Anlagen an der Donau absehen. Schwer erreichbar über Waldaist und Prandeggerbach gelegen, die älte sten Teile wie ein Adlerhorst auf den höchsten Felsen hingeklebt, auf ihm herauswachsend thront die Prandegg weit über dem Land. Diese wohl um die Mitte des 13. Jahrhunderts von den Prandtern, einem kleinen Ge schlecht vom Prandthof bei Gutau, er baute Burg wurde im Laufe der Jahr hunderte gewaltig vergrößert; sie hatte im Endausbau eine Länge von rund 140 m, der Felsriegel erlaubte jedoch nur eine zwischen 10 m und 24 m wechselnde Breite des Baues. Der von der Natur nicht sonderlich geschützte Zugang wird durch einen mächtigen Rundturm und eine Vorburg abgesichert. Natürlich ist auch hier viel eingestürzt, immer noch aber kann man einzelne Räume Identi fizieren, kann sich ein Bild von der einsti gen Wehrhaftigkeit machen, auch von der bescheidenen Wohnlichkeit zur Blütezeit der Burg. Die erste Erwähnung der Prandegg geschah 1287, verschiedene,

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