Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 2, 1976

ff iÖaf^,n^sr<*|t^jfcj' |/ ^ÄiifKwift^cvv ü(%*eit^^CM,^i'*n.l'm. 1 •Jini66H;n/ö^ic^"£i^3^ri6%6.*?l^e^x'aMoeH. Die Waffen der oberösterreictiiscfien Bauern waren primitiv und denen ifirer Gegner unterlegen. Trotzdem fügten die AufständiQctien damit den kaiseriicfien und bayerischen Truppen schwere Verluste zu, wie etwa bei Beuerbach und Kornrödt im Mai und im September 1626. Foto: M. Eiersebner ihrer Tracht und Elite der Aufständi schen — rekrutierten. Bei der Weiberau handelte es sich um eine sogenannte Ge meinweide, deren Besitzer die Bauern waren: sie genossen daher auf der Au, die ihr abgabenfreies Eigentum war, be sonderen rechtlichen Schutz und Nut zungsanspruch. Solche Gemeingründe fanden sich noch andernorts in Oberöster reich und es ist zu vermuten, daß die Bauern mit Vorliebe auf ihnen ihre La ger aufschlugen. Hugo Wurm berichtet darüber in seinem Aufsatz „Die Wei berau — Die Geschichte einer Gemein weide" (00. Heimatblätter, Jg. 11, 1957, Heft 1): „Gemeinweide und Sammelplatz sind sachlich identisch. Schon der erste Bauernkrieg 1525 nahm seinen Ausgang von Gemeinweiden des Attergaues, und zwar zunächst von der Halt, wo die Auf rührer erstmals beim Kaltenprunner zu sammenkamen und das Netz legten, wel ches sämtliche Unzufriedenen vereinigen sollte. Die Halt, auf halbem Wege zwi schen Straß und Powang, war, wie schon der Name besagt, der Weidepiatz für die Bauern der Umgebung. Rasch zün gelte der Aufstand nach St. Georgen heraus, und bald sehen wir die Bauern unter Anführung des Hauptmannes Hans Bayr vom Markt auf die Lach marschie ren. Lach, die heutige Ortschaft Lohen, war das Gebiet, wo auf dürftigem Morä nenboden eine Gemeinweide ihr Dasein fristete. Die Praxis, Gemeingründe als Lagerplätze zu benützen, haben die Bauern auch im Kriegsjahr 1626 wieder aufgegriffen. Außer dem Lager in der Weiberau ist das Lager bei Beuerbach auf einem uralten Gemeingrund errich tet worden, und wahrscheinlich beruhten die anderen Bauernlager auf derselben Voraussetzung." Das Lager in der Weiberau, wo ,,man von der schweizerischen Freiheit träu men konnte" und in dem „die heilsten Freiheitsglocken gegossen worden sind", bezogen die Bauern am 22. Mai 1626, einen Tag nach ihrem Überraschungs sieg über die Haufen Herberstorffs bei Beuerbach. Das bekam in erster Linie die Herrschaft Aistersheim zu spüren: die vom Erfolg noch trunkenen Bauern plünderten das Schloß Aistersheim so wie etliche Pfarrhöfe in der Umgebung. Dabei tat sich ein Mann hervor, der nach dem Tode Stefan Fadingers dessen Stelle übernahm: Achaz Wiellinger von Au, ein kleiner Landadeliger, der schon während der Besetzung Oberösterreichs durch bayerische Truppen im Jahr 1620 von sich reden gemacht hatte. Wiellin-

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