Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 2, 1976

von Gesetzen und Vorschriften bis zur allgemeinen und individuellen Beratung, gleichgültig, ob es dabei um Fragen des Steuerrechtes, der Sozialversicherung, des Arbeitsrechtes, der Betriebsführung, der Wirtschaftsförderung, des Ausbildungs- und Weiterbildungswesens oder um noch so spezielle Probleme eines Wirtschaftstreibenden geht. Dazu stehen der Kammer nicht nur die erforderlichen Spezialisten aus allen diesen Fachgebie ten zur Verfügung. Gerade in der heute so schwierigen Wirtschaftssituation er weist es sich nun als überaus wertvoll, daß die oberösterreichische Wirtschafts vertretung im Rahmen eines langfristigen Konzeptes im gesamten Bundesland auch die räumlichen Voraussetzungen für die Bewältigung dieser vielfältigen Aufgaben geschaffen hat. Mancher Kritiker hat der Handelskammer bei der Eröffnung des Wirtschaftsförderungslnstltutes In der Linzer Wiener Straße noch vor knapp einem Jahrzehnt mehr oder minder Gigantomanie vorge worfen. Heute platzt das Institut, das jährlich Tausenden Menschen den Weg nach oben weist und dessen großräumige Konzeption selbst jetzt noch ausländi sche Besucher beeindruckt, bereits aus allen Nähten. Nicht selten müssen an Spitzentagen über zwanzig zusätzliche Lehrsäle angemietet werden, um das Kursprogramm ordnungsgemäß über die Runden bringen zu können. Und nicht zuletzt auch aus diesem Blickwinkel er weist es sich daher als exlstenzleller Vorteil, daß die Handelskammer In allen Landesteilen ein modernes Bezirksstel lennetz geschaffen hat, mit dessen Hilfe den Wirtschaftstreibenden nicht nur eine standortgünstige Betreuung garantiert wird, sondern das dem Wirtschaftsförderungsinstitut auch eine respektable Kurs tätigkeit außerhalb von Linz erlaubt. So machen sich die Investitionen In dieses Bezirksstellennetz, die allein im letzten Jahrzehnt längst die 100-Millionen-Schilling-Grenze überschritten haben, in mehrfacher Richtung ,,bezahlt". Mit Hilfe der Bezirksstellen kann die Handelskam mer den Wirtschaftstreibenden im Be reich der ständig an Bedeutung gewin nenden Beratungsaufgaben praktisch in allen Landesteilen nahezu gleiche Be treuungschancen einräumen und ihnen solcherart den mitunter doch recht zeit aufwendigen Weg nach Linz ersparen. Sie kann aber auch der ständig steigen den Nachfrage nach lokalen Weiterbil dungsveranstaltungen weitgehend Rech nung tragen, weil die Bezirksstellen über die entsprechenden Werkstätten und Kursräume verfügen. Immerhin verzeich nete das WIFI beispielsweise im Jahre 1975 allein in den Bezirken über 11.000 Kursteilnehmer, was gegenüber dem Vor jahr eine Zunahme um elf Prozent be deutet. Überhaupt herrscht auf dem Bil dungsmarkt heute ein Nachfrageboom, der sich beim Wirtschaftsförderungsinstitut im Vorjahr in mehr als 1500 Semina ren, Kursen und Lehrgängen nieder schlug: Vor ein paar Jahren war die Erreichung der Tausendergrenze noch unvorstellbar. Der Nachfragetendenz nach möglichst dezentralisierten Weiterbildungsangebo ten steht auf der anderen Seite jedoch ein beachtlicher Trend zur konzentrierten Ausbildung in Ganztagskursen mit län-

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2