Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 2, 1976

Kulturzeitschrift Das Redaktionsprogramm für Heft 2/1976 der Zeitscfirift „Oberösterreich" nimmt auf das Bauernkriegsgedenkjahr Bezug, das seit Mai im ganzen Lande festlich begangen wird, zu dem bereits einige wertvolle Publikationen erschienen sind und in dessen Mittelpunkt vom 14. Mai bis 31. Oktober 1976 die Ausstellung des Landes Oberösterreich im Linzer Schloß und im Schloß zu Scharnsteln ,,Der oberösterreichische Bauernkrieg 1626" steht. Das Schwerpunktthema lau tet „Oberösterreich im 17. Jahrhundert". Damit soll angedeutet werden, daß, wie in der großen Landesausstellung, nicht nur der Bauernkrieg selbst, sondern vor allem der historische Hintergrund uns wichtig erscheint. Rudolf Walter Litschel berichtet über die oberösterreichischen Bauernlager. Es ist sein Verdienst, den Bauernkrieg 1626 einmal auch wehrhisto risch zu erforschen. In gleicher Zielset zung entstanden seine Beiträge für den Ausstellungskatalog und in der Publika tion des Oö. Landesverlages „Wellß gilt die Beel und auch das Guet". Sie bilden mit der Abhandlung in unserer Zeitschrift eine thematische Einheit und ergeben wertvolle Einsichten in das mili tärische Geschehen des Jahres 1626. Die folgende Abhandlung von Anton Wil helm ,,Linzer Silber- und Raritätenkam mern" führt weiter in die Zeit herauf, hinein in das sinnenfrohe Barockzeitalter, In dem die Folgen der Glaubenskämpfe überwunden werden konnten. Die „Sil berkammer im Linzer Schloß", die neben der geistlichen Schatzkammer im Schloß museum und der Sammlung im Nordico zur kurzen Darstellung kommt, ist übri gens auch Bestandteil der BauernkriegsAusstellung im Linzer Schloß — Raum A 3, Kat. Nr. 34 und 35. Neue Forschungsergebnisse stellt Georg Heilingsetzer in seiner biographischen Skizze über Erasmus den Jüngeren von Starhemberg (1595-1664) zur Verfügung. Er gewährt Einblick in das adelige Land leben dieser Zeit, das kulturell und poll tisch ein ganz eigenes Gepräge besaß. Auch diese Abhandlung ist mit dem Bei trag des Autors Im Katalog der Landes aussteilung (,,Der Adel zur Zeit des Bauernkrieges") in einem Zusammen hang zu sehen. Als Nachklang zum Europäischen Jahr des Denkmalschutzes, aber auch im Sinne des historischen Hintergrundes für die oberösterreichische Landesge schichte im 17. Jahrhundert ist der Auf satz von Landeskonservator Norbert Wibiral über die Losensteiner-Kapelle In der ehemaligen Stiftskirche Garsten zu verstehen. Ihre Restaurierung bildete im Vorjahr für die oberösterreichische Denk malpflege einen Bezirksschwerpunkt. Ein Kulturdenkmal, das verloren schien, konnte nicht nur konserviert, sondern in altem Glanz wiederhergestellt werden. Da sich in Oberösterreich gerade auf dem Gebiet des Musealwesens derzeit viele Aktivitäten ergeben, wurde erstmals ein Beitrag dieser Art in unser Redak tionsprogramm aufgenommen. Josef Ma der berichtet über den Ausbau des Innviertler Volkskundehauses in Ried im Innkreis. Diese kulturelle Leistung weist bereits auf ein neues Jubeljahr hin, das in Kürze in Oberösterreich zu begehen sein wird, die Eingliederung des Inn viertels nach Österreich (1779 Friede zu Teschen). Oberösterreich und das Inn viertel werden dieses Gedenkjahr sicher lich festlich feiern. Das Innviertier Volks kundehaus wird ein Mittelpunkt dieser Feierlichkeiten sein. Wieder im Bezug zum Bauernkriegsge denkjahr ist der Beitrag von Carl Hans Watzinger über den bedeutenden ober österreichischen Maler Aloys Wach zu verstehen. Hier wird auf eine Großlei stung der heimischen Kunst hingewiesen. Dieser Artikel möge dazu beitragen, daß der Künstler und Mensch Aloys Wach endlich der Vergessenheit entrissen wird. In einem gewissen Sinne kann zum Schwerpunktthema des Heftes auch vom Aufsatz Harry Slapnickas ,,Oberöster reich — letztes Refugium In zwei Welt kriegen" ein Bezug hergestellt werden. Es wird damit hingewiesen, wie sehr in allen Zelten unser friedliches Heimatland immer wieder in die kriegerischen Ereig nisse der Weltgeschichte hineingezogen worden Ist. Den Abschluß des Heftes bildet ein wirt schaftlicher Beitrag von Kammeramtsdi rektor Dr. Gustav Walter Baumgartner über die heuer jubilierende Handelskam mer Oberösterreichs. Nach der Ge schichte erhielt mit diesem Beitrag auch die Gegenwart einen Platz im Redak tionsprogramm.

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