Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 2, 1976

Abb. 4: Garsten, ehem. Stiftskirche, Losensteiner-Kapelle: Bild haltender linker Putte vom Altar, nach der Freilegung der durchgefärbten Stuckmasse. Foto: E. Widder Abb. 5: Detailzeichnungen von Josef Edl bacher, 1845,zu den Grabmonumenten des Georg Achaz I.(Nr.8 des Schemas) und des Georg II I. (Nr.4 des Schemas) von Losenstein, Linz, OÖ. Landesmuseum. Foto: R. Mair Abb. 6: Garsten, ehem. Stiftskirche, Losensteiner-Kapelle: Grabmonument des Georg Achaz I. von Losenstein (Nr.8 des Schemas), Zustand vor der Restaurierung mit Anlehnung an die durchfeuchtete Wand. Foto: Bundesdenkmalamt ■ Y' M' f "l-fj Y'H zug belassen worden; lediglich die Er gänzungen an den Figuren des Altarauf baues und an kleineren Fehlstellen wur den farbig angeglichen. Der Stuccolustro am Altaraufbau und am Eingangs portal mußte nach Entfernung der Tün che und Schmutzschichten nur an eini gen kleinen Fehlstellen ergänzt werden. Schwieriger erwies sich die Arbeit an den Fresken der Gewölbe. Sie waren an sich gut erhalten, hatten jedoch durch Feuchtigkeitseinwirkung punktförmige Auswachsungen erhalten, an denen mit der Zeit dunkle Fleckenbildung (Pilze) aufgetreten waren. Außerdem ist die rundumliegende Kalksinterhaut durch diesen Schadensbefall geschwächt wor den. Eine zeitlich nicht näher datierbare Restaurierung hatte schließlich mit einer Leim-Wasser-Lösung starke Übermalun gen in den Schattenpartien der Gewand zonen der Figuren angebracht. So bot sich die malerische Ausstattung, welche in den großen Feldern die ,,Schrecken der Pest", das ,,Martyrium des Diakons Laurentius" (Abb. 2 u. 3), sowie das ,,Martyrium des hl. Florian" darstellen, zusätzlich durch die Verschmutzung ent stellt dar. Die Konservierung beschränkte sich auf die Entfernung dieser Fleckenbifdung und der Übermalungen; Ergän zungen mußten nur zum geringsten Teil aufgebracht werden'. Besonders starke Schäden haben die Grabmonumente (Abb. 6—9) und auch die in der Wand eingelassenen Grab platten aufgewiesen. Bedingt durch auf steigende Boden- und Wandfeuchtigkeit haben vor allem die Reliefs der Monu mente Verkrustungen und starke Abbau erscheinungen erlitten, so daß ziemlicher Substanzverlust eingetreten ist. Die Grabmonumente wurden nach einer Vor festigung der Reliefs zur Gänze abge tragen, desgleichen sind die Grabplatten abgenommen worden. Die Mauern wur den nach dem Verfahren der ElektroOsmose gegen Feuchtigkeit behandelt, der Fußboden wurde bis zu einer Tiefe von einem Meter ausgehoben und nach Einbringung einer RoMierung das Funda ment betoniert, dann folgte eine Abisolierung mit Bitumenpappe und Bleifolie. Dieselbe Isolierung erfolgte an den Wän den der Monument-Nischen, ferner auch eine Abisolierung mit Bitumenpappe bei allen wieder versetzten Grabsteinen. Die drei großen Monumente wurden außerdem von den Wänden zirka zehn Zentimeter abgesetzt und über einem aus Ziegeln gemauerten Kern wieder errichtet (Abbil dungen 6—8). Die Isolierung gegen Bo den- und Wandfeuchtigkeit sowie die Festi gung und Konservierung der Reliefta feln läßt hoffen, daß eine bleibende Bes serung des Zustandes eintreten wird, wenngleich die Ausblühungen, vor allem wegen der neu hergestellten Mauerzie gelkerne, bei den Monumenten noch nicht zum Stillstand gekommen sind'. Die derzeitige Situierung der Grabplat ten ist nicht mehr die von 1886. Vier wurden über Wunsch der Pfarre aus der Kapelle in den sie mit dem Presbyterium der Kirche verbindenden Sakristeiein gang versetzt, ünser Schema mit Legende J - > , iif Abb.7: Grabmonument des Georg Achaz I. von Losenstein (Nr. 8 des Schemas), Zustand nach der Restaurierung mit Abrückung des Unterbaues von der Wand. Foto: E. Widder Rechts: Abb. 8: Garsten, ehem. Stiftskirche, Losensteiner-Kapelle: Grabmonumente des Georg III. und Dietmar V. von Losenstein (Nr.4 und 5 des Sohemas), Zustand nach der Restaurierung. Foto: E. Widder

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