Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 1, 1976

■ jA Wallfahrtskirche St. Florian bei Heipfau, reichgegliederter barocker Hochaltar aus der Zelt um 1670, der von der Kunstgeschichte zwischen die Gebrüder Zürn und Thomas Schwanthaler eingeordnet wird Foto: M. Elersebner WJ kamen jährlich aus einem Umkreis von rund sieben Gehstunden aus 52 Pfarren aus Bayern,Saizburg und dem Innviertel. Es gibt aber auch an manch anderen Orten Bemerkenswertes rund um die Waiifahrten zu berichten. Da wäre z. B. Attersee zu nennen. Viei vom einstigen Glanz ist verlorengegangen, die jährliche Forstarbeiter-Waiifahrt am Samstag vor Michaeli aber hat sich in gewissem Rah men noch erhalten. Zum größten Teil kommen die Pilger mit Plätten über den See, auch Frauen und Kinder sind dabei; nach der Landung müssen sich ihre Wege trennen, die Frauen müssen nämlich den schmalen Weg zur Kirche hinauf gehen, während die Männer, die oft auch Fah nen mithaben, vom Priester empfangen und auf der Straße zur Kirche geleitet werden. Oder, wie ging es zu Leonhardi in Geiersberg nahe Ried zu? Auch hier fand einst ein großer Pferdeumritt mit Seg nung statt. Man führte die Tiere bei dem einem Turmtor, das jetzt vermauert ist, hinein, ließ sie in die Kirche schauen, und beim anderen Tor wieder heraus. Das Zumauern des Tores hat seine eigene Geschichte; durch die nahe bay rische Grenze bedingt, wurde hier stark geschmuggelt,so daß diese Turmtore so gar Schwärzertore hießen und man dann eben eines schloß. Außerdem gab es Preise für diejenigen, die den weitesten Weg zurücklegen mußten, oder die am ersten hier angelangt waren, was natür lich großen Anklang fand. Am Schauer freitag, an dem man auch hierher waiifahrtete, waren Marktbuden aufgestellt, die Eigentum der Kirche waren, daneben fand ein Pferdemarkt statt. Vn'U'ttc l'ivl) Wallfahrtskirche St. Florian bei Heipfau, Gruppe von reichverzierten Opferkerzen und Votivbild zu Ehren des hl. Florian

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