□ □ Die Redaktion der Zeitschrift „Oberöster reich" entspricht einem oft geäußerten Leserwunsch, den redaktionellen Aufbau jedes Heftes zu erläutern. Das Redak tionsprogramm für Heft 1/1976 ist im Schwerpunktthema auf die Ausstellung des Landes Oberösterreich ,,Der hl. Wolf gang in Geschichte, Kunst und Kult" aus gerichtet, die in der Zeit vom 28. Mai bis 3. Oktober 1976 im ehemaligen Kloster zu St. Wolfgang durchgeführt und einmal mehr die Aufmerksamkeit eines inter nationalen Publikums auf diesen welt berühmten Wallfahrtsort mit seinem goti schen Flügelaltar von Michael Rächer len ken wird. Auch das Salzkammergut wird in dieser Zeit stark in das Blickfeld des Internationalen Reiseverkehrs rücken. Dem Ausstellungsthema entsprechen ge danklich die drei Hauptaufsätze des Hef tes. Dr. Peter Pfarl, der sich seit langem mit St. Wolfgang als Hobby-Publizist be schäftigt, schildert eingehend die Schön heiten des Wolfgangsees und des alten Marktes St. Wolfgang. Als neuer Mitarbei ter tritt Dr. Wilfried Lipp, Sachbearbeiter im Bundesdenkmaiamt, in Erscheinung. Seine Untersuchung ,,Oberösterreich und die Geschichte des gotischen Fiügelaltares" umreißt den gesamten kunstge schichtlichen Problemkreis des gotischen Altarbaues, wobei er mit der überlokalen Ausweitung des Themas neue Gesichts punkte in die heimische Kunstliteratur bringt. Dr. Hertha Schober schließlich weist auf die Bedeutung Oberösterreichs im Wallfahrtswesen hin. Auch sie geht von der Überlegung aus, daß St. Wolf gang einen kultischen Mittelpunkt dar stellte, der In der Gegenwart Berück sichtigung verdient. Bei den Fachsparten, die dem Schwer punktthema folgen, Ist grundsätzlich zu bedenken, daß diese nicht voll und ganz darauf abgestimmt werden können. Sonst ginge die inhaltliche Vielfalt verloren, die von einer Kulturzeitschrift verlangt wer den muß. Geographisch dem Hauptthema zugeord net erscheint am ehesten noch der Auf satz in der Sparte „Denkmalpflege", in dem sich der Pfarrer von Hallstatt mit den Sorgen und Problemen auseinandersetzt, die einem Pfarrherren aus dem Denkmal schutz erwachsen. Gerade im Nachklang zum Europäischen Jahr des Denkmal schutzes dürfte eine derart persönliche Aussage sehr interessant sein. In der Sparte ,,Bildende Kunst" beschäf tigt sich Diözesankonservator Dr. Erich Widder mit neuen Arbeiten von Rudolf Kolbitsch. Der Aufsatz besitzt bei den hohen künstlerischen Leistungen dieser Künstlerpersönlichkeit höchste Aktualität. Der Leser soll darauf aufmerksam ge macht werden, daß in Oberösterreich nicht nur ein Kulturerbe zu verwalten ist, sondern ständig neue Kunstwerte ent stehen. Der Nachruf von Dr. Franz Wilflingseder, Direktor der Studienbibliothek Linz, für den Landeshistoriker Georg Grüll soll an eine Persönlichkeit unseres heimischen Wissenschaftslebens erinnern, die ein bedeutendes Lebenswerk vollbracht hat. Professor Grüll setzte die vorzügliche Tradition fort, die das 00. Landesarchiv zu einem der wichtigsten Forschungs institute gemacht hat. Am Eingangstor zum Saizkammergut ladet der Steingarten in Vorchdorf zum Besuch dieser Einrichtung ein, die in Österreich keine Parallele besitzt. Gleich zeitig soll dieser Aufsatz zeigen, wie stark in unserem Lande Immer noch die Privatinitiativen sind. Dr. Westreicher ist Gemeindearzt von Vorchdorf, aber auch unermüdlicher Motor für alle heimatkund lichen Bemühungen dieses Ortes. Abschließend weist der Aufsatz von Lan desrat Rudolf Trauner auf das bedeu tungsvolle Jubiläum hin, das der LandesFremdenverkehrsverband für Oberöster reich im heurigen Frühjahr begehen konnte.
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