Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 1, 1976

Gampern, Pfarrkirche, Gesamtaufnahme des spätgotischen Flügelaltares mit Schrein (Muttergottes mit Kind, hl. Remigius und hl. Pantaleon) und den vier Reliefs bei geöffneten Flügeln mit Darstellungen aus dem Marlenleben. — Neben der Gesamtaufnahme ein Flügelrelief (Heimsuchung) i rj m nach Wiener Neustadt, dem Ruf Kaiser Friedrichs III. folgend, hinterließ Gerhaert Überali Spuren, besonders stark in Passau, von wo aus auch Einflüsse auf den Kefermarkter Meister beobachtet werden konnten'^. Zu erwähnen wäre auch der Beitrag des Nordens, gipfelnd in der Krakauer Werk stätte des Veit Stoß, dessen Klärung im Zusammenhang mit dem Meister von Kefermarkt noch eine große Aufgabe der Kunstgeschichte darstellt. Damit sind wohl die wesentlichsten, wenngleich lange nicht alle Vorausset zungen zum Verständnis speziell der oberösterreichischen Situation aufgezählt und darüber hinaus auch der europä ische Horizont als Ausblick und einbet tender Hintergrund mit einbezogen. Oberösterreich liegt im Schnittpunkt ost westlicher und nord-südiicher Bestrebun gen, im Kreuzungsfeld der hier und dort erbrachten Leistungen. Daneben gibt es den guten Boden heimischer Tradition, die gerade nur soviel von den Höhen des Zeitstils annimmt, was die spezifische Eigenart gelten läßt. Die folgende Charakteristik der ober österreichischen Flügeialtäre beginnt demnach auch bei den beiden bedeu tendsten, weil gerade sie die genetische Verästelung besonders deutlich machen. Michael Rächers St. Wolfganger Werk (1471—1481) erfuhr erst im Herbst 1975 durch das direkt vor dem Altar abgehal tene Symposium weitere klärende Aspekte'". Wichtig in diesem Zusammen hang erscheint die Tatsache, daß der Altar zur Gänze importiert ist, was er klärt, daß auf oberösterreichischem Bo den kein weiteres Werk der selben Werk statt entstanden ist. Der Auftraggeber,

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