Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 4, 1975

Denkmalpflege Der Welser Stadtplatz Wilhelm Rieß A Armet!eui -B. r SMojUsMcm. K nxun lhcr. C. CitPi^^cr- G' Ciimitru*::fiit k«J. 'C Schmitt tner. 3>. S.JtraliMti'll ■ H.Sttifii kuy M Caitr thsr. V Fticher tkar 0, Buiaei SMalthu-tK- S Mumiurk^ r war.«-/A^rfl. r tv«w!.<-rufk«. g. bantke ■ v- Stt» K/jm'wi^n. '" ' -i a f 'jf i|J t .iiliJii Pl iiniiili ! IwTMilllll. wm liMi? S' r I? ii- f- !| f'f.!l ' I Oben: Eine Gesamtansicht von Wels zeigt der Stich von Matthäus Merlan aus dem 17. Jahrhundert. Der Stadtpiatz ist in seiner Ausdehnung von West nach Ost zwischen den Buchstaben M (Läderthor) und N (Fischerthor) erkenntlich. Foto: Werkgarner-Ganser Darunter: Der Stadtpiatz zur Biedermeierzeit. Noch sind die Fassaden in den Erdgeschossen unzerstört. Besonders zu beachten der noch bestehende Ostabschiuß mit dem Trauntor. Foto: Werkgarner-Ganser Zur Geschichte des Welser Stadtplatzes Eine Kontinuität vom römischen Forum zum mittelalterlichen Stadtplatz besteht in Weis nicht; das Forum wäre etwa zwi schen Kaiser-Josef-Piatz und Ringstraße, beziehungsweise vielleicht auch in der Gegend des Kreisgerichtes zu suchen. Das früheste Entstehen eines Stadtplat zes — besser eines Vorläufers — hält Kurt Holter im 12. Jahrhundert für mög lich. Es könnte demnach zwischen Schmidtgasse und Traungasse ein klei ner Vierecksplatz bestanden haben, für dessen Nachweis jedoch noch keine ge naueren Nachrichten erbracht werden konnten. Eine wesentliche Platzerweite rung brachte das 13. Jahrhundert mit sich, in dem der Platz ungefähr seine heutige Dimension erreicht haben dürfte. Einen bedeutenden Abschnitt in der Aus bildung des Stadtplatzes stellt die Ba rockzeit dar, in welcher die durchwegs aus der Zeit der Gotik und der Renaissance stammenden Häuser mit ge wichtigen Barockfassaden versehen wur den. Weitere Neugestaltungen der Fassa den stammen aus dem späten 18. und zum Teil sogar aus dem 19. Jahrhundert, denen wir Zopfstil- und Biedermeierele mente, ja selbst Gründerzeitfassaden verdanken. Als letzte Form der Gestal tung läßt sich sogar noch der Jugendstil des 20. Jahrhunderts anführen. Über die Wertschätzung, die der Welser Stadtplatz genießt, möge am besten das DEHIO-Handbuch Auskunft geben: ,,Der Stadtplatz darf besonders in der westli chen Hälfte dank der stark bewegten und dabei einheitlichen Platzwände zu den schönsten Straßenplätzen Österreichs gezählt werden." Bis in die letzten Dezennien des vergan genen Jahrhunderts stand unser Stadt platz unter dem Schutz seiner getreuen Wächter — des Ledererturmes im Westen und des Fischerturmes im Osten. Nachdem das Fischertor nach dem gro ßen Stadtbrand von 1870 nicht mehr auf-' gebaut worden ist, blieb bis in unsere Tage als letztes Stadttor und zugleich als Wahrzeichen von Wels nur mehr das Le derertor bestehen und auch dieses wäre beinahe im Jahre 1905 einer falsch aufge faßten Stadtverschönerung zum Opfer gefallen. Was die gegenwärtigen Bestrebungen des Denkmalschutzes beziehungsweise der Ortsbildpflege betrifft, mögen wohl am ehesten die Worte von Hans Koepf (o. Prof. Dr. Ing. Hans Koepf, siehe sei nen Beitrag in diesem Heft) aussagen:

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