fA m Abb. 10 Die „Adlerdecke" im großen Saal des Nordico nach ihrer Restaurierung, Fotomontage Mit diesem Gemeinderatsbeschluß wurde zugleich die grundsätzliche Genehmi gung für die Adaptierung des Nordico als Stadtmuseum erteilt. Die Detailplanung wurde aber aus Ersparungsgründen dem (überlasteten) Entwurfsamt übertragen. Wieder ein Jahr später, am 15. Mai 1970, beschloß der Gemeinderat, die Architek ten Dipi.-Ing. Helmut Eisendle, DiplomIngenieur August Kürmayr und DiplomIngenieur Jakob Sabernig mit der Pla nung zu betrauen. So begannen die Aus bauarbeiten des Nordico mit zweijähriger Verspätung erst im Oktober 1970. Bis zum Sommer 1971 waren die Arbei ten so weit gediehen, daß sämtliche Instailationen durchgeführt waren und der Innenverputz im Dachgeschoß und im Verwaltungsgeschoß angebracht werden konnte. Gegen Jahresende 1971 stellte das Bauamt die Bauarbeiten, aber auch die weitere Detaiipianung der Architekten ein, nachdem eine Kostenschätzung er geben hatte, daß die Budgetmittel (vor allem auf Grund des verzögerten Baube ginnes) nicht reichten. Es gelang der Kul turverwaltung bei der Sparkasse einen Nachtragskredit in der Höhe von 7 Mill. S zu erwirken. Nach einer strengen Über prüfung der geleisteten und noch zu ieistenden Arbeiten und ihrer Kosten faßte der Gemeinderat am 14. Dezember 1972 den Grundsatzbeschiuß für den Endaus bau des Stadtmuseums mit einer Ge samtsumme von 15,5 Mili S. Im Juli 1973 konnte das Museum ins Nordico übersie deln, am 17. Juni 1974 wurden die Kunstund kulturgeschichtlichen Sammlungen und am 26. Mai 1975 die Archäologische Abteilung eröffnet (s. Abb. 8). Vom Dekorationsprogramm des Nordico ist ein freskiertes Gewöibe im Erdgeschoß und sieben Räume mit stukkierten Dekken im ersten und zweiten Stockwerk er halten. Der erste Raum links vom Haupt eingang — ursprünglich ein quadratischer Raum mit Mittelsäule und vier Gewöiben ohne Wandmaierei, später durch eine Ost-Westmauer links und rechts von der Säule unterteilt und in beiden Räumen mit Fresken (ornamentaies Rankenwerk) versehen — wurde wiederhergestelit, das Fresko eines Gewöibes restauriert (siehe Abb. 9). Die Decken im ersten und zwei ten Stockwerk zeigen die gieichen Kom positionsprinzipien. Sie stehen „das größte einheitliche und originellste Dekkenprogramm dar, das in Linz im profa nen Bereich erhalten ist. Es zeigt in sei nen noch geometrischen, cinquecentesken Rahmen- und Kassettenschemata eine frühbarocke Ornamentik mit noch deutlichen Anklängen an den Ohr muschelstil. Die Datierung 1677 ist ur kundlich gesichert, der Autor ist wohi mit ziemlicher Sicherheit Johann Peter Spaz" (Alexander Wied)(s. Abb. 10). Die Sanierung des Nordico und seine Adaptierung zum Stadtmuseum war die erste große Revitaiisierung, weiche von der Gemeinde aliein durchgeführt wurde. Es war ein hindernisreicher, aber erfolg reich abgeschlossener Weg und zugleich ein ,,Lehrpfad", der bei der Revitaiisie rung des Prunerstiftes allen beteiligten Dienststellen zugute kommen wird.
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