Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 3, 1975

Auareil 1914: Das Bild betitelte der Künstler „Fatinenfeler auf Oberösterreichs höchstem Berggipfel, dem Großen Priel (2514 m), Im Herbst 1914". Der Gedanke entsprang der großen Begeisterung zu Beginn des ersten Weltkrieges, das Bild war eine Huldigung für den treuen Waffenbruder Großsultan Muhammed V., der als erster den Mittel mächten zur Seite stand. Hier wurde ein Augenblick der Weltgeschichte festgehalten, als eine Gruppe von jubelnden Männern und Mädchen aus Hinterstoder am mächtigen Prielkreuz bei Sonnenaufgang die Fahnen des Bündnisses hißte und zuoberst die rote Fahne mit dem türkischen Halbmond anbrachte. Foto: M. Elersebner mm m m Compton-Werke konnte Ich in unserer Landeshauptstadt Linz feststeilen, in Hinterstoder und überhaupt in Ober österreich war E. T. Compton über Ein ladung Georg J. Schachingers (Hinter stoder) erstmals im Jahre 1905. Damais war das Stodertai noch ein ganz weitentlegener Bergwinkei, die Pyhrnbahn wurde erst gebaut und die letzte Bahn station war daher Klaus. Compton war überrascht, wie so mancher weitgereiste Aipenkenner, von der harmonischen Schönheit des Tales und den großartigen Formen seiner Berge. Bis knapp nach dem ersten Weltkrieg besuchte Compton fast ein dutzendmal Hinterstoder, wo er im Kreise der Familie Schachinger (Pensionsinhaber — heute ,,Pension Prielkreuz") in herzlicher Freude und Freundschaft aufgenommen wurde. Er war oft monatelang In deren Haus, und G. J. Schachinger schreibt: „... diese gemütlichen, familiären Abende im eng sten Kreise(mit dem Künstler) waren die schönsten in meinem Leben." So ent standen in einer glücklichen Zeit wundervoile Aquarelle und Gemälde, Motive dieses herrlichen Kalkalpentales, die mit Wiedergaben auf Tausenden von Post karten von den Naturschönheiten des Stodertales hinaus in die Lande Kunde brachten. Der Statthalter in Linz, Baron Handel, empfing 1910 ein herrliches Biid der ,,Dietlhölle im Toten Gebirge" zu einem Anlaß als Festgabe. Kurz vor Ausbruch des ersten Welkrieges finden wir eine auserlesene Gesellschaft auf der großen Veranda des Erholungs helmes Schachinger in Hinterstoder in stummer Bewunderung des soeben vom Künstler fertiggemalten großen Wand gemäldes ,,Blick über die Felswüste des Toten Gebirges" versammelt, bis endlich der Hofmarschall des Herzogs von Württemberg, Freiherr v. G., ergriffen und gepackt von der erschütternden Wucht des Bildes das Schwelgen bricht und leise zu dem ebenfalls anwesenden Prin zen sagt: ,,Da könnte man die Hände falten!" Der Künstler Ist nun längst tot und auch seine Freunde in Stoder und im Lande Oberösterreich, nur die herrlichen Bilder zeugen heute noch von den Beziehungen und der Liebe Comptons zu dem schönen Stodertai. Der DuÖAV hat seinerzeit durch die Benennung der Hütte am Reißkofel In den Gailtaler Alpen in ,,E.-T.-ComptonHütte" seine Dankbarkeit (ich möchte sagen) dem künstlerischen Erschließer der Alpen in diesem Denkmal zum Aus druck gebracht. Es Ist überhaupt nur wenigen bekannt geworden, daß auch in Oberösterreich gleich nach dem Tode des Künstlers ein „Oompton-Denkmal-

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