Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 3, 1975

Historische Kunst E.T. Compton in Hinterstoder Die Beziehungen des großen Alpenmalers zu Oberösterreich Sepp Wallner Rechts unten: Aquarell 1908: Blick vom Poppenberg auf das Talbecken von Hinter stoder, rechts das Erholungsheim Schachinger (heute Pension „Prieikreuz"), dahinter der Ostabfall des Toten Gebirges von der Spitzmauer (davor der bewaldete öttlberg) bis zum Grubstein (Salzsteigjoch). Foto: M. Eiersebner Die Gegenden und vor allem der Alpen teil Oberösterreichs haben zu allen Zelten die Anerkennung und Beachtung bedeutender Landschaftsmaler und Licht bildner gefunden, so unter andern die eines Edward Theodor Comptons, der ein reiches Leben lang seine hohe Kunst der Darstellung der herrlichen Alpenwelt gewidmet hat. Unzählige bergbegeisterte Menschen hat der große Alpenmaler mit seinen einzigartigen Bildern, die Ihnen hauptsächlich durch Wiedergaben In der ,,Zeitschrift des DuöAV", In der „öster reichischen Alpenzeltung" sowie In vielen Landschaftsbüchern nahegebracht wur den, erfreut. Von Geburt aus Engländer, kam Compton 1867 mit seinen Eltern nach Deutschland, das zu seiner Wahlheimat wurde. Er verehelichte sich auch mit einer Deut schen, erwarb die bayerische und damit deutsche Staatsbürgerschaft und ließ sich Im schönen Feldafing am Starnbergersee dauernd nieder. Von dort aus durch streifte er neben vielen Reisen In fremde Länder vor allem die Bergwelt der Alpen von den östlichen Ausläufern bis zum Mittelländischen Meer und eine Fülle leuchtender Bergbllder war der Gewinn, die künstlerische Ausbeute von fast fünf Jahrzehnten emsigen Schaffens. Als der Künstler am 22. März 1921 ver starb, war unbestreitbar einer der bedeutendsten und unter diesen (durch die vielen Reproduktionen In Büchern, Zeitschriften und abertausend Post karten) der volkstümlichste Alpenmaler dahingegangen. Die Kunst- und alpinen Zeitschriften brachten damals — wie schon zu seinem 70. Geburtstag — lange und Innige Würdigungen E.T. Comptons als Künstler, Mensch und Bergstelger. Es Ist daher durchaus nicht die Absicht dieser Zellen, diesen Urteilen etwas an zufügen. Compton, selbst ein hervor ragender Bergstelger, hat jedenfalls in seinen Darstellungen das Kunstempfin den der Bergstelger, die In Ihrer über wältigenden Mehrzahl Reallsten und Romantiker zugleich sind, vollkommen getroffen und zum Ausdruck gebracht. Hier sollen zur Erinnerung an den großen Künstler seine Beziehungen zu Hinter stoder und Oberösterreich als wenig bekannte Tatsachen eine kleine Betrach tung erfahren. Als Ich vor vielen Jahren Im Wiener Klubhaus des österreichischen Touristen klubs den ersten echten, d. h. örlglnalCompton zu sehen bekam, da habe ich mir vorgenommen, den Wegen des Künstlers und seiner Freunde In Ober österreich nachzuforschen. Ich habe da mals noch eine Reihe Männer gespro chen, die mit Compton persönlich be kannt waren und mit Ihm In Beziehungen standen, unter diesen vor allen den Lin zer Sportausrüster Josef Dobretsberger, der mit dem Künstler Bergfahrten machte. Ihn auch In Feldafing besuchte, wie auch Compton öfters bei Dobretsberger In Linz zu Besuch war. Auch verschiedene Porträt E. T. Comptons. Foto: Dipl.-Ing. G. Schachinger

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