Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 3, 1975

Damaszierte Säbel- und Hirschfängerklingen aus der Werkstatt RIdlers In Spital am Pyhrn. Foto: R. Lang { IfSSiSÄÄ® ^ i-r^ , . r •, :« m ■ t ■■ ■ 't.^.y' •'' ■'•FÄ^v« c«. ^' y-yyy. V y -. , . ' ' , ;':: '-C w r \ /_ . .1 nehmen, und dem Künstler die große goldene Verdienstmedaille zu verleihen. Ich lernte diesen Mann bey meiner Reise in unser Gebirg kennen, er ist sehr elntach in seinen Manieren, er trägt die Kleidung eines gebildeten Landmannes, wie sie draussen In unseren Gemeinden vorkommen, sein bleiches und mageres Gesicht zeugen, daß sein Geist thätiger Ist, als der Körper zu ertragen vermag, man sieht es seinen Zügen an, daß er wahr spricht, wenn er sagt, er habe 10 volle Jahre nachgedacht, bis er in den Stand gesetzt worden sey, den Damask so gut zu verfertigen, wie es in England geschieht. Ich fragte ihn, ob er es mit den Engländern auch in der Eleganz aufzunehmen vermöge? Ich glaube Ja, erwiederte er. Hierauf fragte ich nach dem Preise? Da lächelte er und sagte: Das Ist es eben, was ich beklagen muß; denn ich muß alles mit eigenen Händen verfertigen und das kommt theurer zu stehen, darum wünschte ich von jeher eine Fabrik anlegen zu können, mir fehlen aber die Mittel, denn Ich bin vor einigen Jahren abgebrannt, und die Regierung, an welche Ich mich gewendet hatte, hat mir jede Hilfe abgeschlagen. Ich fragte Ihn um die Unterstützung, die er benöthlgen würde, und er antwortete, er brauchte einen Vorschuß von 8000 f CM und die Begünstigung, diese in damaszierten Waffen zu annehmbaren Preisen tilgen zu dürfen. Ich halte es in meiner Pflicht, EE. auf diesen Mann im Gebirge aufmerksam zu machen. Es dürfte die Mühe lohnen, ihn nach Wien kommen zu lassen und anzuweisen, einige seiner Arbeiten, vollendete und unvollendete, mitzubringen. Dann, läßt sich von ihm erwarten, was er verspricht, nämlich den Damask so fest und so elegant zu erzeugen, wie es in Frankreich und England geschieht, so wird er EE., dem grossen Befürworter unserer Indu strie, willkommen seyn. Ich erlaube mir nur ergebenst zu bemerken, daß Ihm die Zelt und die Reiseauslagen zu vergüten wären." Statthalter Dr. Fischer — er war gebür tiger Salzburger und von Beruf Rechts anwalt — meinte es also mit Ferdinand Ridler wirklich gut, aber sein Einsatz war ergebnislos: der Herr Minister für Landeskultur und Bergwesen erklärte sich für nicht zuständig und übergab das Schreiben Fischers dem Handels minister, der leitete es an seinen Unter staatssekretär weiter, welcher am 7. Oktober 1850 kurz und bündig fest stellte: „Insoferne es sich um eine finan-

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