Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 3, 1975

•e«!- Ii- '->* IPpJfe' EäSit*»»' "' SP'iB Diese Fakten schaffen viel Arbeit: Auf nahme aller denkmalwürdigen Kapellen, damit sie wenigstens im Bilde erhal ten bleiben, Katalogisierung und Fest halten der historischen und baulichen Tatsachen, Durchführung von Sanie rungsarbeiten mit Hilfe der zuständigen Gremien. Das Augenmerk der Besitzer muß auf die gute Form des Daches, des Abschlußgiebels gerichtet werden, damit geschmacklose Verkünstelungen vermie den werden. Gute Beispiele sollen durch Lokalzeitungen, Ortsnachrichten und Schule publiziert werden. Aktionen, wie das Einsetzen von guten Nachbildungen schöner Mühlviertler Madonnen und Volksheiliger, müssen gefördert und bekannt gemacht werden. Dies alles bedeutet nicht nur viel Aufwand an Zelt und Fahrtkilometern, da viele Bespre chungen mit Besitzern und Fachkräften notwendig sind, dies bedeutet auch viel Arbeit am Schreibtisch, der sich der Referent für Denkmalpflege in der Arbeitsgemeinschaft, Herr Volksschul direktor Oberschulrat Vitus Ecker in St. Martin i. M., unterziehen muß. Von den Breitpfeiler-Steinkapellen, die aile aus dem 17., 18. oder 19. Jahrhundert stammen, sind im Bezirk noch rund 600 erhalten. Beste Mühlviertler Volkskunst repräsen tieren die 350 Kreuzsäulen. Einige von ihnen haben das ehrwürdige Alter von 400 bis 500 Jahren. Sie wurden von der Arbeitsgemeinschaft vollständig regi striert, fotografiert und gezeichnet und in der Mappe „Kreuzsäulen des Bezirkes Rohrbach" auch publiziert. Gerade ihnen wird besonderes Augenmerk zugewen det, da sie in der Gegenwart sehr gerne von Fremden angekauft und zweckent fremdet in Anlagen als Schmuckstücke aufgestellt werden. Der Bildbestand In den Laternennischen ist gleich Null. Auch bei den Kreuzsäulen wird durch das Ein setzen von Glasbildern oder Mosaiken viel verfremdet und verkitscht. Eine Bil deraktion heimischer Künstler wird schon jahrelang durch die Arbeitsgemeinschaft gefördert, viele Kreuzsäulen konnten vor totalem Verfall, falscher Restaurierung oder Abverkauf gerettet werden. Sehr schwierig und zeitaufwendig ist bei den Kapellen, Breitpfeilern und Kreuzsäulen die Erforschung der historischen Hinter gründe, wobei Jahreszahlen und Inschrif ten Anhaltspunkte geben. Schüler helfen beim Erfragen in der Bevölkerung und entpuppen sich dabei oft als richtige

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