Flurdenkmäler, Landschaft und Natur, Funde, über die Menschen und ihre Arbeit wurden zusammengetragen und werden immer noch gesammelt. 2. Tausende von Karten, Plänen, alten Ortsansichten, Urkundenablichtungen, Geschichtswerken, Lebensbildern, Stati stiken, Sagen, Berichten über Volks- und Brauchtum, Negativen, Fotos und Dias sind archiviert. 3. Für Schule und Öffentlichkeit wurden ,,Bausteine zur Heimatkunde des Bezir kes Rohrbach", die Mappe ,,Kreuzsäulen des Bezirkes Rohrbach", Arbeitsblätter auf heimatkundlicher Grundlage für die Schulen, Sagenbücher (vier Bände ,,Saaus dem oberen Mühlviertel", Verfasser: Fritz Winkler) und der „Heimatatlas des Bezirkes Rohrbach" geschaffen. Außer dem wurde bei Ortsgeschichten und Orts chroniken Hilfe geleistet, viele Statistiken und heimatkundliche Abhandlungen in Tages-, Lokal-, Gemeinde- und Pfarr zeitungen wurden verfaßt. Ausstellungen, Vorträge, Diaschauen warben für die Heimatpflege. Verfassern von Prüfungs arbeiten und anderen heimatkundlichen Arbeiten wurden Hilfen geboten und Ma terial zur Verfügung gestellt. In Diskus sionen und in Vorsprachen wurde erfolg reich für die Anliegen der Heimatpflege Interesse geweckt. 4. Auf dem Gebiete der Denkmalpflege waren besonders die Pflege des Orts bildes, Fassadengestaltungen, die Bewahrung von Kleindenkmalen und Naturdenkmalen Schwerpunkte der Arbeit. Bei Fassadengestaltungen und Renovierungen konnten die Eigentümer beraten werden. Man half ihnen durch Vermittlung von Fachkräften und Subventionen. Durch Empfehlung von Wanderwegen und Wanderzielen sowie Gestaltung von Wanderkarten und Wan derbüchern leistete die Arbeitsgemein schaft für die Fremdenverkehrsförderung einen wesentlichen Beitrag. 5. Die aktive Landschaftspflege war be sonders ausgerichtet auf die Erhaltung markanter Einzelobjekte, wie Bäume, Sagensteine, besondere Landschaftsfor men usw. Dieser kurze Überblick läßt ahnen, wie viel im Bezirk Rohrbach bereits gesche hen ist. Besonders die damit verbundene Breitenarbeit hat ihre Wirkung auf die Bevölkerung nicht verfehlt und das Kul turbewußtsein gefördert. Als Schwerpunkt der ganzen Arbeit kristallisierte sich immer mehr die aktive Denkmalpflege heraus. Folgende Beispiele mögen zeigen, welch umfangreiches Arbeitsgebiet sich hier eröffnet hat. In vielen Orten beeindrucken die wun derbaren Fassadenreihen. Diese gilt es zu erhalten! Bei Färbelungen muß auf Stil und Gesamtcharakter Bedacht ge nommen werden. In größerem Umfang wurde in diesem Sinne in Putzieinsdorf, Sarleinsbach und St. Martin im Mühlkreis gearbeitet. Bei Umbauten müssen typi sche Tor- und Fenstergewände sowie die prachtvollen Fensterkörbe und Fenster gitter erhalten bleiben. Typische Mühlviertler Dreiseithöfe sind durch Umbauten gefährdet. Hier gilt es, die Erfordernisse von Rationalisierung und Technik mit der charakteristischen, überkommenen Form in Einklang zu bringen. Viele Höfe bilden mit dem Ausgedinge, dem Getreide kasten, der Kapelle eine Einheit, ebenso die Mühlen mit dem Sägewerk, der Ölpresse und der Hammerschmiede. Es ist klar, daß Umbauten, die Errichtung von Silos und Garagen das Gesamtbild des Ensembles empfindlich stören und Fremdkörper in der Landschaft darstellen. Besitzer, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, haben am ehesten Verständnis für die Bewahrung des Originalen und gehen mit gutem Beispiel voran. Auch in den Märkten gilt es, die historisch und ortsbildmäßig wertvollen Häuserreihen zu erhalten. Der Marktplatz mit dem Rat haus, der Kirche, dem Spital, der Figurensäule, dem Brunnen verleiht dem Ort das Einmalige, Charakteristische. Um diese Objekte wieder ins rechte Licht zu rücken, sozusagen als Kleinode neu zu fassen, bedarf es einer Menge histori schen Materials und viel Zeit für Bera tungen und Ausarbeitungen. Dabei wird die Arbeitsgemeinschaft vom Bundesdenkmalamt/Landeskonservator für Oberösterreich und der Kulturabteilung des Amtes der oö. Landesregierung in hervorragender Weise unterstützt. Im Bezirk Rohrbach stehen rund 1200 Ka pellen, von denen etwa 80 denkmalwür dig sind. Ein großer Teil befindet sich in einem verwahrlosten Zustand, einige sind verkitscht durch Färbelung und plumpe Dächer oder verunziert durch Plakate und Markierungen. Die guten Bil der und Statuen wurden entfernt und im sicheren Haus verwahrt. Man ersetzt sie durch schlechte Reproduktionen und ver wendet Kunstblumen als Schmuck. Wenn bei Straßenbauten Kapellen abgerissen werden, entstehen oft an ihrer Stelle sol che des „modernen Typs", die als Ent artungen bezeichnet werden müssen. Hofklrchen im Mühlkreis. Typischer Mühlviertler Marktpiatz mit altem Rathaus, Marktbrunnen und Pranger. Foto: M. Eiersebner
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