Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 3, 1975

Ein Fahnibaum mit den „Besten" für die Stachelschützen auf einem der vielen Schieß stände in Bad Geisern, die besonders im Herbst ihre hohe Zeit erleben, wenn zu den ,,Schützenmählern" geladen wird. : % Geschmückter Hut und Armbrust — der Stolz der Stachelschützen im Salzkammergut, die in Schützengesellschaften zusammenleben und liebevoll viele Schießstände erhalten. Fotos: W. Fettinger f»M M und einige Jugendliche schössen hier mit Bogen aus Eschenholz auf 22 Schritte, sie trugen grüne Schamper, schwarz lederne Beinkleider, grüne Strümpfe und Bundschuhe, die Hauptzierde aber, die jeder mit Stolz trug, war der grüne Hut mit Gamsbart, mit Adlers- oder Schild hahnfedern." Ein besonders köstliches Bilddokument kaiserlicher Volksverbundenheit bewahrt eine Ischler Familie auf. Es zeigt die drei ,,Salzprinzen" mit ihrem Vater Erzherzog Franz Carl bei der Schießübung mit dem ,,Baiester". Die „Entdeckung" und An erkennung des Armbrustschießens durch die ,,höchsten Herrschaften" führte dazu, daß sich die Schützen ihrer Handlungen bewußt wurden und deshalb an den alten Schützenbräuchen festhielten. Obwohl das Schützenleben von jeher streng ge regelt war, bewirkte die Traditionspflege, daß sich das Schützenreglement Im Salz kammergut seit dem 17. Jahrhundert kaum veränderte. Nach wie vor beginnt am Ostermontag der Schießbetrieb, dem bis zum ersten Weltkrieg ein feierlicher Schützenauszug mit Trommel und Pfeifen vorausging. Die diesbezügliche Bestim mung enthält eine alte Schützenordnung, die im Heimatmuseum von Goisern auf bewahrt wird: 3tens sollen an dem Tag des angelangt werdenden Kranzlschüssens sämtliche Hr. Schützen mit ihrem vorjährigen zweyen Schützenmeistern In Ordnung einen Auszug In das hiesige Wildensteinische Pflegamt halten, und vor ihnen die Schießscheiben durch den Ziller, dann die Schützeniaad durch den Schüt zenschreiber hertragen lassen, wo sie sodann an den jeweiligen Titl. Herrn Pfleger als Oberschützenmeister und Poiizeyvorsteher daß ansuchen zu ma chen haben, daß dieser mit ihnen in die Schießstadt hinabziehe, und die Schüt zenordnung wortdeutlich verlese. Da sich die obrigkeitlichen Verhältnisse veränderten, verlagerte sich der Schüt zenauszug, den man in Goisern in unge brochener Tradition beobachten kann, an den Schluß der Schießsaison, die je nach

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