Demeter Koko, Skizzenblatt, Oö. Landes museum, Inv.-Nr. Ha 1638 "M ■ V , mS »>■> Ä üü^TtV ' mm J . ■■ Alfred Kubin, Zigeunerin, Tuscfifeder aquarel liert, um 1935, OÖ. Landesmuseum, Inv.-Nr. Ha 3741 So ergab es sich fast von selbst, einfach Schritt für Schritt, daß Mays Kunstschule entstand, die erste Kunstschule in Linz, denn was es vorher auf diesem Sektor hier gegeben hatte, verdiente diesen Na men nicht; es waren Malschulen vor allem für ,,höhere Töchter", ganz unab hängig davon, daß auch einige bedeu tende Maler hier ihre erste Ausbildung genossen haben und unabhängig auch von der persönlichen Qualität dieser Leh renden, wie z. B. Michaela Pfaffinger, Berta v. Tarnoczy oder Tina Kofier. Jetzt aber waren die Anfänge einer echten Kunstakademie gegeben und May wid mete sich ihr mit viel Hingabe. Wir können uns heute kaum mehr die Faszi nation vorstellen, die von May ausgegan gen sein muß, doch er war sich seines Wertes wohl bewußt und dieses Selbst bewußtsein gab ihm auch die Überzeu gungskraft, andere, jeden nach seiner speziellen Begabung, weiterführen zu können und auch schnell beachtliche Er folge zu erringen. Die Kunstschule May zählte rund 60 Schü ler; viele von ihnen besuchten nur die Abendkurse, die Aktkurse, nicht wenige aber nahmen an allen Übungen teil. Zum engeren Kreis seiner Schüler gehörten u. a. Eckl, Feischi, Newald, Neukirch, Pausinger, Schneller und Steinbüchler. Sie alle tragen in irgendeinem Teil ihres Schaffens das Sginum May, zeitlich ab gewandelt und weitergebildet, aber doch immer spürbar. Vilma Eckl z. B. dürfte gerade bei May zu der ihr so gemäßen Farbkreidezeichnung gefunden haben; in der Kraft, in der Prägnanz ihres Striches ist sie ihrem Lehrer verwandt; daneben bestimmt allerdings auch das Aquarell ihr Schaffen. Eine Ausstellung von ihr ist Bühne: ihre Blumenbilder sind Verse, Stimmungsgehalt gebend, ihre Figuren, arbeitende Menschen, Tänzerinnen, aber auch ihre Pferde sind die Dramatik, Lebensfreude, Bewegung, jedenfalls Le ben in jeder Sicht, und was kann Bühne mehr bieten? Rudolf Feischi wiederum ist vollkommen anders geartet; während er in seinen Graphiken, Akten und Köpfen vor allem, andere Wege beschriften hat, konnte er in seinen Ölbildern den Einfluß Mays nicht leugnen und scheint doch, betrachtet man z. B. seinen ,,Laubwald", breit und flächig angelegt, seiner Zeit weit voraus zu sein. Leider hat er sich vollkommen zurück gezogen. Ein ganz eigenartiges Fluidum geht von
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