peten verwenden (Bambus-PäonienLotosmuster) und in Indigo druckten, legten diese gebrechlichen Gebilde unter Netze aus Frauenhaar, deren Fettgehalt den Mitabdruck hinderte. Es entspricht dem Wesen eines Graphi kers, daß er zyklisch arbeitet, entweder als Illustrator oder auch als Erfinder von eigenen Themenkreisen, die dann seinen Mitteln gemäß realisiert werden, als Druck oder als Zeichnung. Einmalig im Rahmen der druckgraphischen Erschei nungen sind die Nummern, der von 1910 bis 1915 herausgegebenen Bildzeitschrift. Als Faltblatt gedruckt, in den Maßen 230x1280 mm,gefaltet also 230x160 mm, bestand es aus einem Titel und sieben Bildern. Als Druckmatrize wurde der Schablonendruck, seltener der Holz schnitt verwendet, einzelne wurden nur gezeichnet. Zumeist waren die Nummern koloriert. Erst ein Jahrzehnt später nimmt dann Zülow einzelne Werke der Literatur als Illustrationsanlaß vor: 1921 R. Kiplings Dschungelbuch (Tusche, aquarelliert mit Farbkreide), 1922 „Der heilige Franziskus von Assisi" (10 kolorierte Lithographien) und 1923 E. Th. A. Hoffmann ,,Die Eloxiere des Teufels" (8 handkolorierte Lithogra phien). Ehe noch über das alte Österreich das diesen Staat zerstörende Chaos herein brach, war es für Zülow möglich, seine Arbeiten in internationalem Rahmen zu zeigen. 1914 fand in Leipzig die ,,Inter nationale Ausstellung für Buchgewerbe und Druck" statt. Josef Hoffmann hatte einen 1913 errichteten Bau zum ,,Öster reicherhaus" umgewandelt und im Rah men der Ausstellung eine Abteilung ,,Freie Graphik" geschaffen. In dieser war Zülow mit sieben schwarzweiß Scha blonendrucken, mit drei kolorierten und mit einem Holzschnitt vertreten. Mit ihm stellten dort u. a. aus: sein Lehrer Carl Ötto Czeschka, L. H. Jungnickel, Walter Klemm, Carl Thiemann, der Tscheche Karel Vik, Emil Criik und Leon Wyczolkowski aus Krakau. Es war noch ein letztes Zusammentreten von Künstlern der Völker eines Staates, ehe dieser in die Nachfolgestaaten zerfiel. Das Werk von Franz Zülow hatte in diesen wenigen Jahren, seit er vor die Öffentlichkeit getreten war, einen festen Platz In der Kunst gefunden. Einer regen Phantasie voll, die handwerkliche Fähig keit, seine bildhaften Vorstellungen in den verschiedensten Medien zu verwirk lichen, als festen Besitz, ist seine Welt von der ländlichen Umgebung bestimmt. Damals waren es noch die Keller und Kellergassen des niederösterreichischen Weinlandes, seine Bauern, die Bäuerin nen, die Bäche mit ihren kleinen Brücken, die sich stetig wandelnden Horizonte über den Hügeln, die Gärten und der alte Hausrat, die sein Künstlerauge wahr nahm und dann in die Welt seiner Bilder hob. In vielen Zügen kommt er der star ken und ursprünglichen Kraft der anony men Maler nahe, deren Werke er noch In jenen Jahren in dieser Landschaft finden konnte. Daneben reißt die Ver bindung zur „Kunstschau" und zur „Wie ner Werkstätte" nicht ab, sind es doch die beiden, die mit beitragen, das in der ländlichen Stille geschaffene Werk einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, aber auch dem Künstler jene wirtschaft liche und moralische Hilfe zu bieten, ohne die solch ein Schaffen nicht heran reifen konnte. KONZEITTE IN UNZI Wir ennpfehlen uns mit Konzerten und Veranstaltung aller, Art (Orchesterkonzerte, konzertante Opern, Kammerkonzerte, Liederabende, Chorkonzerte, Ballett aufführungen, Volkstumsabende, Jazzkonzerte) während des Konzertjahres und mit repräsentativen Konzerten während des „internationalen Brucknerfestes Linz 1975". Auskünfte erteilt die Linzer Veranstaltungs gesellschaft mbH, Untere Donauiände 7, A-4020 Linz(Brucknerhaus), Telefon 75 225-29. Prospekte kostenlos.
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