Uli «>:< liilllll stik") hatte eine neue Moderne den Sezessionlsten vorgeführt, die ungleich jün gere Wurzeln hatte, als die Sezession selbst. Verbunden mit menschlicher Un zulänglichkeit trieb es auf eine Spaltung hin. Im März 1905 trennten sich die „Stilisten" von den ,,Nichtstilisten" nach der Terminologie jener Jahre. Von Gu stav Klimt geführt, verließen die Stilisten die Sezession, um drei Jahre später in der ,,Kunstschau" eine erste Ausstellung zu zeigen. Anton Falstauer sagte in „Neue Malerei in Österreich", 1923 ge druckt, Mauskript von 1921, daß Klimt als Maler allein stand, die anderen seien Kunsthandwerker gewesen (Moser, Rol ler). Es sollten mehr als eineinhalb Jahrzehnte vergehen, ehe die Leute wie der zur Sezession zurückkehrten, Zülow 1918. Für die Ausstellung von 1908 hatte Josef Hoffmann den Bau mit 50 Räumen ent worfen, hier wurde eine breit angelegte kunsthandwerkliche Ausstellung freier Kunst eingebaut. Es gab einen Raum für ,,Kunst und Kind", es waren Holz schnitte und Lithographien zu sehen, ein Saal war der „Wiener Mosaikwerkstätte" des Leopold Forstner (geb. 1878 In Leonfelden, Oberösterreich — gest. 1936 in Stockerau) gewidmet, dort fanden sich auch Arbeiten der Hafnerei Sommerhuber aus Steyr. Kritisch gesehen war die Tätigkeit der ,,Kunstschau" mit dem gei stigen Bestrebungen der Wiener Werk stätte eng verbunden. Für Zülow läuft nun eine Verbindung an, die ihn mit seinem Werk bei beiden auftreten läßt. 1909 erschien im Verlag Anton Schroll und Co. die Zeitschrift ,,Die Fläche" mit Entwürfen für dekorative Malerei, Plakat, Buch und Druck. Als Herausgeber zeich neten Felician von Myrbach, Josef Hoff mann, Kolo Moser und Alfred Roller. Der erste Jahrgang brachte zwölf Hefte, der zweite blieb ein Fragment. Zülow war In dieser Zeitschrift mit dem Bilder bruch ,,lm Sommer" im Jahrgang 1909, Heft 12, vertreten. Zülow beherrschte jetzt eine Vielzahl künstlerischer Techniken. Außer der ver ständlichen Beherrschung des Zeichnens mit allen Medien: Graphit, Kreide, Kohle, Tusche, dem Aquarell, kamen druckgra phische Techniken hinzu: Holz- und Linol schnitt, Schablonenschnitt, Lithographie, Kleistermalerei. Im Druckgraphischen war er sein eigener Drucker, vielfach kolorierte er seine Drucke mit Wasser farben. Die Kleisterfarben-Malerei bringt Zülow schon einer volkskünstlerischen Technik nahe, wo bäuerlicher Hausrat mit diesen Farben bemalt wurde, der dann, mit einer Wachsfirnisschicht über zogen, die Malerei gegen Abnutzung sicherte. Diese Malerei vermittelt Gra phisches und Malerisches zugleich. Mit dem PInselstlel oder einer schmalen Spachtel lassen sich Linien, Zeichnungen anbringen, durch Ballungen der Farben, Flächen opaker Art, mit dem Schlieren des Pinselzuges kommt malerischer Effekt zustande. Zülow hatte sich dieser Technik bis in sein Alter hinein bedient. Die druckgraphischen wie seine spezi fischen Maltechniken brachten es mit sich, daß der Künstler überwiegend kleinere und mittlere Formate verwen dete. Aber auch seine Bilder verraten stets den Graphiker durch die Art, wie sehr lineare Elemente die Bildflächen gliedern, wie er aber auch damit die formale Klarheit in seine Kompositionen bringt. Seine Farbskala Ist eine lebhafte und helle, sie erreicht bald eine für ihn charakteristische Form: ein lebhaftes Grün, ein helles Blau, ein die grüne Heftigkeit dämpfendes Lila, eine Viel zahl gelber bis brauner Töne, ein alles umschließendes Grau. Damit erreichte der Maler sehr früh bereits eine Heiter keit und Gelöstheit, eine Freude beim Betrachter, dem Ablauf der Formen und Geschehnisse zu folgen. Die Holzschnitte und Schablonenschnitte bestimmen schon vom Technischen her das Format. Besonders die Schablonen schnitte lassen größere Dimensionen nur schwer zu, müssen doch alle Bildele mente ein zusammenhängendes Ganzes bilden. Das heißt, es sind Papierzungen notwendig, die den notwendigen Zusam menhalt sichern, die aber mitunter sehr schmal, beim Schnitt wie beim Druck sehr leicht reißen. Aufgrund solcher Not wendigkeit geht der Künstler von den Groß- über Mittelformen zu Klelnformen über, die dann jenen Reiz entwickeln, mit denen uns Zülows Drucke jener Jahre so ansprechen. Die Ostasiaten, die den Schablonendruck für den Druck ihrer Ta-
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