Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 1, 1975

«1 K\ "y weihte Altäre stehen. Auch für das Pfla ster der Kirche sind dreierlei verschieden farbige Marmorsteine verwendet worden. An den einzelnen Altären findet man be wegtes Barock In höchster Vollendung. Sie stehen im Raum und Licht und Schat ten sind wesentliche Faktoren bei Ihrer Aufstellung gewesen. In dem reichen Fi gurenschmuck zeigt sich der Bildhauer Matthlas Götz als bedeutender Meister. Die Stuckarbelten schuf Georg Holzinger mit seinem Sohn Franz Josef Ignaz, der zu den bedeutendsten Stukkateuren des österrelchlsch-balrlschen Raumes zählt. Die Fresko-Malerei stammt von Fran cesco Messenta und Carlo Carlone. Gleichsam die Vielheit wieder zusam menfassend erhebt sich über all dieser Architektur und Malerei die großartige Kuppel mit Ihrem farbenprächtigen Fres kogemälde, eine Verherrlichung der Drei faltigkeit durch die Scharen der Heiligen und Seligen. Gegenüber der Dreifaltigkeitskirche be findet sich der zweigeschossige Pfarrhof, ein wunderschöner Profanbau, der eben falls Johann Michael Prunner zuzuschrei ben Ist. Diesen Bau hatte Pagl für eine Waisenhausstiftung für sieben Walsen knaben bestimmt, zu deren Unterhalt er ein Kapital von 20.000 Gulden gestiftet hatte. Der Grundstein zu diesem Ge bäude wurde am 24. Juli 1724 gelegt. In Pagls Tagebuch finden wir folgende Ein tragung: ,,hab Ich bei der Paura um 8 Uhr früh In Gegenwart meines lieben Convents, unter Trompeten- und Pauken schall, nachdem Ich unter einem aufge schlagenen Zelte den Mantel ab- und das Röchet angezogen, zu dem Walsenhaus den ersten Staln und zwar an drei Orten In forma eines Triangull gelegt." Seit Oktober 1724 kränkelte Maximilian Pagl. Die letzte Eintragung In seinem Tagebuch stammt vom 17. Februar 1725. Sechs Tage später, am 25. Februar Ist er gestorben. Die Rotel berichtet über Ihn u. a., er sei gegen seine Konventbrüder Immer erfüllt von väterlicher Liebe gewe sen, edel gegen Fremde, gütig gegen Unterlegene, milde gegen Feinde und mitleidig gegen Arme. Quellen- und Literaturangaben (Auszug): Stiftsarchiv Lambach. Eilenstein A., Abt Maximilian Pagl von Lam bach und sein Tagebuch, Salzburg 1920. Eilenstein A., Die Benediktinerabtei Lambach in Österreich ob der Enns und ihre Mönche, Linz 1936. Guby R.- Rabenstein Aug., Die Dreifaltigkeits kapelle in der Paura bei Lambach (Sonder druck), Wien 1922. Hainisch E., österr. Kunsttopographie, Bd. 34 (Lambach), Wien 1959. Luger W., Stifte in Oberösterreich, Linz 1969.

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