Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 1, 1975

Links: Blick in den Schauraum mit Darstellung der „Volkskultur des oberösterreichischen Ennsraumes". Aufnahme: A. C. Kranzmayr Unten: Eingang in das „Ennsmuseum Flößertaverne am Kasten". Aufnahme: A. C. Kranzmayr Rechts: Blick in den gewölbten Gang des 1. Stockes mit der Flößerfahne aus dem 18. Jahrhundert und Fotomontagen über den Flußlauf der Enns. Aufnahme: A.0. Kranzmayr -1^ vdSS „Kapellenraum" bezeichnet, eignete sich wohl am besten, den Glanz des einsti gen ,,Goldenen Marktes Weyer" wenig stens etwas widerzuspiegeln. Glanz stücke sind der silberne Marktrichterstab und zwei Ratsherrenstäbe, vor allem aber die figurale Erinnerung an die um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Weyer be stehende „Knabengarde", die in ihrer Art einzigartig war. Außer Originaluni formstücken, Bildern und Urkunden gibt es davon zwei von Helmut Krauhs, Wien, getreu geformte Kostümfiguren. Gründer der Knabengarde war ein Weyrer Origi nal, der bürgerliche Lederermeister, Zeichner, Maler, Bildhauer, Topograph, Feste- und Feiergestalter Johann Gabriel Frey (1790-1884), der zu seinen langen Lebzeiten das kulturelle Leben des ge samten Ennsraumes zwischen Losenstein und Hieflau, besonders natürlich aber das von Weyer prägte. Eine Reihe von Skiz zen, Bildern und Lithographien (die mei sten bei Hafner in Linz) belegen sein Wirken. Frey ist aber auch als Restau rator, Gestalter von Krippen und Diora men hervorgetreten. Wir begegnen sei nem Wirken noch in weiteren Schau räumen. Vom Standpunkt eines Schaumuseums wohl am eindrucksvollsten ist der Raum 3 (E 3) des Erdgeschosses, in dem Hans Pertlwieser vier Großdioramen: „Das Güldene Marktl Weyer", wie es sich noch in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts vor gestellt hat, ferner den ,,Kasten an der Enns" als Schnittpunkt von Schiffahrts weg und Eisenstraße im Zustand und in der Funktion am Beginn des 19. Jahr hunderts, dann ein ,,Hammerwerk" mit Herrenhaus, ,.Werkstatt" (Radwerk, Ham mer) und „Kram" (Lagerhaus) aus dem Ybbstal um 1820 zur iDarsteltung brachte. Als Ergänzung dazu das Innere eines Hammerwerkes aus dem Ennstal in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, auch die weiteren Objekte dieses Raumes mit dunklem Tonnengewölbe nehmen auf das Thema ,,Eisenwesen und .Kasten an der Enns'" Bezug. Zur Reihe der Großdio ramen gehört noch eine ,,Köhlerei", die den wichtigen Zweig der Umwandlung

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