Die Restaurierwerkstätten des Bundesdenkmaiamtes und ihre Leistungen für Oberösterreich Gertrude Tripp In den letzten Jahrzehnten wurden auf der ganzen Welt Restaurier- und Forschungswerkstätten gegründet, um Restauratoren, Kunsthistorikern und Naturwissenschaftlern Gelegenheit zu geben, in enger, früher nicht geübter Zusammenarbeit den materiellen Aufbau eines Kunstwerkes zu studieren und danach die jeweils entsprechende Methode der Restaurierung festzulegen. Derartige Institute mußten geschaffen werden, als man erkannte, daß Kunst werke durch gutgemeinte Restaurierun gen oft mehr gelitten haben als durch natürliche Vorgänge des Aiterns, durch Schädlinge oder Katastrophen. Diese Einsicht hat ein gesteigertes Verantwor tungsgefühl ausgelöst, dem auch ein in unserer Zeit liegendes erhöhtes Inter esse an technologischen Fragen und naturwissenschaftlichen Untersuchungs methoden entgegenkommt. In Österreich hat sich schon die 1850 gegründete ,,k. k. Gentrai Commission zur Erforschung und Erhaltung der Bau denkmale" mit bedeutsamen Restaurie rungen befaßt: gleich am Beginn einer gesamtösterreichischen Denkmalpflege steht so die Rettung eines der bedeu tendsten spätgotischen Kunstdenkmale, über die Österreich verfügt — des Flügeialtares in der Pfarrkirche von Kefermarkt. Unter Leitung Adalbert Stifters, der in seiner Funktion als Schulrat 1853 zum ehrenamtlichen Konservator für das Land ob der Enns ernannt worden war. wurde dieses einmalige Schnitzwerk von höchstem künstlerischem Rang vor dem endgültigen Verfall bewahrt. Wenn da mals Adalbert Stifter theoretische Forde rungen vertrat, die wir auch heute noch als Restaurierungsprinzipien anerken nen, wenn er z. B. den Bildhauer anwies, ,,weder etwas wegzunehmen, noch etwas nach dessen Erfindung hinzuzufügen" und veranlaßte, daß ,,jedes Stück, dessen Bruchstücke (wenn auch noch so viele) vorhanden waren, wieder aus den Bruchstücken zusammenzusetzen und es nur dann neu machen lassen, wenn die Zusammensetzung nicht mehr möglich war", so fehlten ihm doch kunstwissen schaftliche Vergleichsbeispieie, Kennt nisse vom technologischen Aufbau und \ 1 f m r
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