Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 1, 1975

Inhaltsverzeichnis Dr. Gertrude Tripp Die Restaurierwerkstätten des Bundesdenkmaiamtes und ihre Leistungen für Oberösterreich Dr. Otto Wutzel Aktive Denkmalpfiege in Oberösterreich Historische Kunst Dr. Georg Wachs ^ Aiois Bieg! in Linz 47 Denkmaipflege Akad. Restaurator Harald SeyrI 17 Scharnstein — Schloß mit Vergangenheit und Zukunft 51 Umschlag: Entwurf Herbert Friedi unter Verwendung einer Farbaufnahme von E. Mejchar Motiv: Meister von Frankfurt um 1504, Maria auf der Mondsichel, Sammlungen des Stiftes Schlag! Dr. Erich Widder Moderne Kunst in alten Kirchen Oberösterreichs Landschaft, Naturschutz, Raumordnung 26 Dipl.-Ing. Erwin Taschek Raumordnung und Denkmalschutz 55 Dr. Franz Lipp Alter Kasten — Neues Ennsmuseum. Ein Beitrag zum Kapitel Denkmaischutz — Museumspflege 33 Landeskunde Dr. Walter Luger Vor 250 Jahren starb Maximilian Pagl 41 Wirtschaft und Fremdenverkehr Dr. Hertha Schober Oberösterreichische Wanderziele im Jahr des Denkmalschutzes Kulturelle Termine in Oberösterreich 58 62

Kulturzeitschrift Kulturzeitschrift Oberösterreich 25. Jahrgang, Heft 1/1975 Vierteljahreszeltschrlft: Kunst, Geschichte, Landschaft, Wirtschaft, Fremdenverkehr Erscheinungstermine: März, Juni, Oktober, Dezember. Eigentümer, Herausgeber und Verieger: Oberösterreichischer Landesverlag; Redakteur: Dr. Otto Wutzei; verantwortlich für den inhait im Sinne des Pressegesetzes: Dr. Elfriede Wutzei; Grafische Gestaltung: Herbert Friedl; Druck: OÖ. Landesveriag Linz; sämtiiche 4020 Linz, Landstraße 41, Ruf(07222)78 1 21. Jahresabonnement (4 Hefte): S 148.— ; Einzelverkaufspreis:8 45.—. (Alle Preise inki.8% MWSt.)

Die Restaurierwerkstätten des Bundesdenkmaiamtes und ihre Leistungen für Oberösterreich Gertrude Tripp In den letzten Jahrzehnten wurden auf der ganzen Welt Restaurier- und Forschungswerkstätten gegründet, um Restauratoren, Kunsthistorikern und Naturwissenschaftlern Gelegenheit zu geben, in enger, früher nicht geübter Zusammenarbeit den materiellen Aufbau eines Kunstwerkes zu studieren und danach die jeweils entsprechende Methode der Restaurierung festzulegen. Derartige Institute mußten geschaffen werden, als man erkannte, daß Kunst werke durch gutgemeinte Restaurierun gen oft mehr gelitten haben als durch natürliche Vorgänge des Aiterns, durch Schädlinge oder Katastrophen. Diese Einsicht hat ein gesteigertes Verantwor tungsgefühl ausgelöst, dem auch ein in unserer Zeit liegendes erhöhtes Inter esse an technologischen Fragen und naturwissenschaftlichen Untersuchungs methoden entgegenkommt. In Österreich hat sich schon die 1850 gegründete ,,k. k. Gentrai Commission zur Erforschung und Erhaltung der Bau denkmale" mit bedeutsamen Restaurie rungen befaßt: gleich am Beginn einer gesamtösterreichischen Denkmalpflege steht so die Rettung eines der bedeu tendsten spätgotischen Kunstdenkmale, über die Österreich verfügt — des Flügeialtares in der Pfarrkirche von Kefermarkt. Unter Leitung Adalbert Stifters, der in seiner Funktion als Schulrat 1853 zum ehrenamtlichen Konservator für das Land ob der Enns ernannt worden war. wurde dieses einmalige Schnitzwerk von höchstem künstlerischem Rang vor dem endgültigen Verfall bewahrt. Wenn da mals Adalbert Stifter theoretische Forde rungen vertrat, die wir auch heute noch als Restaurierungsprinzipien anerken nen, wenn er z. B. den Bildhauer anwies, ,,weder etwas wegzunehmen, noch etwas nach dessen Erfindung hinzuzufügen" und veranlaßte, daß ,,jedes Stück, dessen Bruchstücke (wenn auch noch so viele) vorhanden waren, wieder aus den Bruchstücken zusammenzusetzen und es nur dann neu machen lassen, wenn die Zusammensetzung nicht mehr möglich war", so fehlten ihm doch kunstwissen schaftliche Vergleichsbeispieie, Kennt nisse vom technologischen Aufbau und \ 1 f m r

Links außen: Pram, Pfarrkirche, Stephanusaltärchen von Johann Peter Schwanthaler d. Älteren, um 1760 Oben: Die an diesem Rokokoaltärchen besonders schweren Fassungschäden gehen auf Wurmbefall und ungünstige klimatische Bedingungen zurück. Bei Holzskulpturen besteht die Fassung aus einem Kreidegrund als Träger der Farb schichten. Hier hat der Lelmgrund seine Bindekraft verloren und wurde vom Holz abgestoßen. Darunter: Derselbe Ausschnitt nach der Restaurierung: Die Fassungsschäden wurden durch Verklebung der originalen Fassung und Aufbau einer neuen In den Fehlstellen behoben; das Inkarnat wurde von Über malungen befreit, wodurch die ursprüngliche Lebendigkeit des Gesichtsausdruckes wiedergewonnen werden konnte. Außer der Ergänzung und farblichen Anpassung fehlender Hoizfelle wurde der gesamte Holzbestand mit chemischen Härtungsmitteln Imprägniert. Links Innen: Steyr, Stadtpfarrkirche, ehemaliges Hochaltarbild, öl auf Leinwand, ,,Anbetung der Hl. Drei Könige"(Carl v. Reslfeld 1688) Oben: Im Streiflicht sind die starken Krakeluren mit scholligen Schüsselblldungen besonders gut sichtbar;zahlreiche Beschädigungen mit Farbverlusten; deutlich sichtbarer Abdruck des Kellrahmens (Bild mitte); großflächige,zum Teil mehrfache Übermalungen Im Bereich des Himmels; Firnistrübungen. Die Malwelse und Verwendung einer Körper leinwand weisen auf die wenige Jahre zuvor erfolgte Schulung des Garstener Stiftsmalers In Venedig hin. Darunter: Derselbe Ausschnitt nach der Restaurierung des Bildes. Rechts: Schlägl, Prämonstratenserkloster, Stiftssammlung, Tafelbild ,,Maria auf der Mondsichel"(Frankfurter Meister, um 1505), Oben: Detail: Infrarotaufnahme nach Abnahme der sechs Schichten von Übermalungen und während Verkittung der Fehlstellen. Im Infrarot wird die auf der Grundierung liegende Pinselvorzelchnung sichtbar. Darunter: Ausschnitt nach Restaurierung der Tafel. schließlich auch praktische Erfahrung bei der Schadensbehebung selbst. Was das Künstlerische betrifft, ging Stifter von der Annahme aus, daß gotische Altäre ursprünglich im unge faßten Zustand belassen wurden; alle Bemalungsreste, die er vorfand, glaubte er aus späterer Zeit stammend. In der 125jährigen Entwicklung, die seit her die Denkmalpflege genommen hat, kann sich heute der Konservator und Restaurator nicht nur auf ein Gesetz (seit 1923) als juridische Grundlage zur unverfälschten Erhaltung des kulturellen Erbes stützen, sondern auch auf moderne Restauriertechniken, zu deren Erarbei tung die Werkstätten des Bundesdenkmalamtes geschaffen wurden. .dM'' J-L 'i&M Sie entstanden bereits während des zweiten Weltkrieges, haben sich beim Wiederaufbau nach 1945 bewähren können und ihre Notwendigkeit an vielen Orten unter Beweis gestellt. Bis heute konnten so über 5800 Kunstgegen stände aus dem gesamten Bundesgebiet — vom kompletten gotischen Flügelaltar bis zum steinzeitlichen Keramikgefäß aus dem Attersee — eingehend unter sucht und konservatorisch betreut werdenh Die Aufgabe besteht vor allem darin, gefährdeten Kunstbestand von allgemei nem Interesse aus öffentlichem, wie aus privatem Besitz zu retten und vordring lich jenes Kunstgut zu betreuen, dessen Bearbeitung die Möglichkeiten eines i./i .-.a 7 I \ k ^ k -

Kremsmünster, Benediktinerabtei, Stiftsgaierie, Ölbild auf Holz „Hi. Sippe" von Michael Coxie, 1540, Ausschnitt Links: Detail: Streiflichtaufnahme vor der Restaurierung, starke Schüsseibildung und Farbveriuste der Malschicht durch unterschied liche Hoizbewegung und Hoizstruktur; zahlreiche Kittstelien und Farbretuschen einer früheren Restaurierung (z. B. am Schuitertuch der hl. Anna); durchgewachsene ,,Leimfuge" des hölzernen Bildträgers mit Farbaufsteilungen im Gesicht der hi. Anna. Rechts: Biidausschnitt nach der Restaurierung: Voraussetzung der Restaurierung der Malschicht war eine überaus schwierige und aufwendige technische Behandlung des Biidträgers, einer aus sieben Längsbrettern zusammengesetzten mächtigen Eichentafei ^4 einzelnen privaten Restaurators über steigt. Die Werkstätten werden von einem kunstwissenschaftlichen Beamten ge leitet, der auch die Arbeitsprinzipien und Methoden festlegt. Ihm steht ein kleiner Mitarbeiterstab von wissenschaftlichen, künstlerischen, technischen und admini strativen Fachkräften zur Seite. Die Restaurierungen selbst werden überwie gend von freischaffenden Restauratoren im Honorarverhältnis ausgeführt. Dieses System erlaubt die Heranziehung einer verhältnismäßig großen und wechselnden Anzahl von Restauratoren. Die Werkstätten sind aber zugleich auch Forschungsinstitut, um ebenso alte Techniken zu untersuchen wie mo derne Materialien, Anwendungstechniken, Schadensursachen und AlterungsproGmunden,Stadtmuseum, Öl auf Holz ,,Madonna mit Kind und Johannes dem Täufer", 8. Gaigano (?), umbrisch, um 1500 Links: Zustand nach Abnahme und Kittung der vielen Fehisteilen Rechts: Zustand nach der Restaurierung: Die Fehlstellen wurden entsprechend dem rekonstruierbaren Farboriginai in Tratteggiotechnik (gemalte feine Striche in Art einer Nadelmaierei) ergänzt. Am unteren Bildteil war die Maierei gänzlich zerstört, so daß nur eine ,,Neutrairetusche" in einheitlichem Grauton gesetzt werden konnte zesse experimentell zu erproben. Selbst verständlich werden auch hier die Pro bleme nicht allein im Haus, sondern am Objekt, also in situ studiert und Lösungs vorschläge an Ort und Stelle versucht. Hier bewährt sich die gute Zusammen arbeit mit den verschiedenen Hochschul instituten, mit denen die Werkstätten schon seit Jahren in engem fachlichem Kontakt stehen. - Ergänzt wird diese Basisarbeit durch intensiven Erfahrungs austausch mit ausländischen Wissen schaftlern und Instituten. In den letzten Jahren haben wir uns zudem selbst die Aufgabe gestellt, die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrun gen den in Österreich tätigen Restaura toren und Denkmalpflegern in jährlichen Tagungen und in eigenen Publikationen bekannt zu geben. Diese Hilfestellung, die nur zentral organisierte Werkstätten dank ihrer spezifizierten Einrichtung zu bieten imstande sind, kommt so dem gefährdeten Kunstbestand in allen Bundesländern gleichermaßen zugute. In der Kunst Oberösterreichs nehmen die Holzbildwerke von der Gotik bis zum Spätbarock eine hervorragende Stellung ein; die oftmals noch einheitliche Aus stattung von Kirchenräumen wird durch diesen Kunstzweig weitgehend geprägt. Aus oberösterreichischem Kunstbesitz konnten im Laufe der letzten Jahre über 750 Einzelobjekte von den Werkstätten, auch hier als verlängerter Arm des Landeskonservators, nach eingehenden natur- und kunstwissenschaftlichen Un tersuchungen einer in manchen Fällen sehr aufwendigen Restaurierung unter zogen werden.

Stadl-Paura, Pfarrkirche (Dreifaltigkeitskirche) Im Zuge einer mehrjährigen Gesamt restaurierung der In den Jahren 1714-24 einheitlich gestalteten Innenausstattung wurden alle Malerelen, Altäre und der gesamte Stuckdekor Instandgesetzt. Besondere Sorg falt wurde auf die Restaurierung der Fresken von Carlo Garlone gelegt. Diese waren nie übermalt worden, wiesen aber großflächige partielle Beschädigungen mit Farbverlusten durch Wassereinbruch (Dachschaden) auf. Die Gesamtinstandsetzung der Drelfaltlgkeltsklrche In Stadl-Paura kann zum Europäischen Jahr des Denkmalschutzes als ein Muster beispiel der Koordinierung aller denkmalpflegerlschen Kräfte In Oberösterreich und des Opferwillens der heimischen Kirche für die Denkmalpflege hingestellt werden. Aufnahme: Max Elersebner

Links: Kremsmünster, Benediktinerabtei, Westfassade der Stiftskirche Färbeiungsuntersuchung 1973: Rechte Hälfte — Farbbefund in Ziegelrot, Weiß und Dunkelgrün der ersten Bauphase unter Carlo Antonio Carione(um 1680—1700). Linke Hälfte — Zweite Färbeiungsphase in Weiß, Hellgrün und Rosa, um 1745 Unten: Garsten, Pfarrkirche (ehemalige Stiftskirche), Losensteinerkapelie Rechts: Photogrammetische Aufnahme (Reinzeichnung) des Doppelgrabmais für Dietmar V. und Georg Iii. von Losenstein. Infoige zunehmender Schäden (Ausblühungen, großflächige Abbiätterungen, Korrosion) durch aufsteigende Bodenfeuchtigkeit mußte das Grabmai (Zogelsdorfer Kalksandstein, Rot marmor) abgetragen, neu fundamentiert, gegen Feuchtigkeit isoliert und wieder aufgebaut werden. Die Untersuchungen und Restauriervorschiäge wurden von den Werk stätten des Bundesdenkmaiamtes in Zusammenarbeit mit Konsuienten erarbeitet, die Steinmetz- und Biidhauerarbeiten einem freiberuflichen Restaurator übertragen. fi r ^ > Allein für die Schwanthaier-Aussteiiung In Reichersberg mußten über 260 zum Teil lebensgroße Skulpturen untersucht und zumindest konservatorisch behandelt werden. Daß gleichzeitig damit die Gele genheit wahrgenommen werden konnte, die technologisch interessante Frage der barocken Fassung eingehend zu studie ren, kommt unserem Forschungsauftrag entgegen, der gerade hier in über zeugenden Ergebnissen erfüllt werden konntet Als Krönung dieser Arbeiten ist für 1976 die Restaurierung des Doppel-

II i n altares von Thomas Schwanthaler in St. Wolfgang geplant; bereits vorliegende Probefreilegungen lassen auf einen vor züglichen Allgemeinzustand der prächti gen Originalfassung schließen. Neben gefaßten und ungefaßten Holzund Steinplastiken aller bedeutenden Kulturepochen wurde beispielsweise 1971 in einer Groß-Aktion der Werk stätten, gemeinsam mit internationalen Fachkollegen, der Pacher-Altar in Sankt Wolfgang untersucht und konservato risch behandelt. Auch hier war die Um setzung der wissenschaftlichen Ergeb nisse (mittels Photogrammetrie, photo graphischer Dokumentation einschließ lich Infra- und Röntgenaufnahmen, Pig ment- und Bindemitteluntersuchungen u. a. m.)für die praktische Denkmalpflege unsere Ausgangsbasis^. In einem Symposion im Herbst 1975 sollen die vorgenommenen Maßnahmen diskutiert und weitere beschlossen wer den, um den an sich ausgezeichneten Erhaltungszustand des Altares auch für die Zukunft zu garantieren. In der Ausstattung der Barockkirchen spielen aber auch Altargemälde eine dominierende Rolle. Allein ihre Ausmaße bedingen es oft, daß die technische und künstlerische Bearbeitung in unseren Werkstätten vorgenommen werden muß, da nur diese den großformatigen Bildern entsprechende Räumlichkeiten und tech nische Einrichtungen besitzen. Von den Gemälden und Tafelbildern aus oberösterreichischen Galerien und Sammlungen seien hier nur die ,,Madonna auf der Mondsichel" aus den

Beständen des Stiftes Schlägi — das Bild erlangte erst kürzlich nach einem Diebstahl traurige Berühmtheit — und die zwei bedeutenden Gemälde, datiert 1540 von Michael Coxcie, aus dem Stift Kremsmünster genannt, die sich in der Gemäldesammlung Kaiser Rudolfs II. in Prag befanden und laut Überlieferung von Ferdinand il. für geleistete Kriegs steuern dem Stift geschenkt wurden. Daß auch die Heimatmuseen nicht selten Kunstwerke von überregionaler Bedeu tung besitzen, beweist eine italienische Renaissance-Tafel mit dem geschnitzten originalen Rahmen in Gmunden. Wenn man sich in den Werkstätten vor wiegend mit beweglichem Kunstgut be schäftigt hat, so wurden doch auch um fangreiche Restaurierungen an Ort und Stelle zur Gänze oder unter Mitwirkung von amtlichen Fachkräften durchgeführt. Dies gilt vor allem für Wandmalereien, von denen hier besonders an die Frei legung der großartigen mittelalterlichen Freskenzyklen in Lambach erinnert sei, eine schwierige restauratorische Tätig keit, die erst nach weitgehenden statisch baulichen Vorarbeiten am Baukörper selbst einsetzen konnte. Von Arbeiten an barocken Fresken seien die im Stift Reichersberg, in der Dreifaltigkeitskirche von Stadl-Paura und Im Schloß Zell/Pram hervorgehoben. Die seit einigen Jahren durchgeführten methodischen Untersuchungen von histo rischen Fassaden und Stuckdekorationen auf ihre originale Farbigkeit hin haben an mehreren kirchlichen und profanen Bauten den ursprünglichen Farbeindruck wieder entstehen lassen und unsere Kenntnisse in kunsthistorischer und technologischer Hinsicht bereichert; eine Aktion, der gerade im heurigen Jahr der Denkmalpflege, in dem vorrangig das architektonische Erbe beobachtet wer den soll, besondere Bedeutung zukommt. In diesem Zusammenhang soll auch auf die Steinkonservierung hingewiesen wer den, mit deren Problematik wir uns intensiv auseinandersetzen. Die Wechsel seitigkeit von Material, Schadensursache und Wirkung zu erkennen und die ge eignetste Methode einer Sanierung zu erarbeiten, ist der Schwerpunkt unserer Bemühungen in diesem Jahr; sie sollen gerade der breitgestreuten Vielfalt an Kleinplastik — wie Votivsäulen, Epi taphien oder Fassadenskulpturen — zugute kommen. Den Zeugen frühester Besiedlungs geschichte bis in nachrömische Kultur epochen geht die Abteilung für Boden denkmalpflege mit ihren Grabungstech nikern nach. Es ist dies immer wieder ein Wettlauf mit der Zeit und dem Wunsch, den Aushubmaschinen der Hoch- und Tiefbautechnik zuvorzukom men, bevor Siedlungsgebiete oder Gräberfelder unwiederbringlich zerstört werden. Die Konservierung und Restau rierung des Grabungs- und Tauchgutes — es reicht von den Naßholzfunden der Pfahlbauten im Attersee und Mondsee bis zu den römischen Freskenfragmen ten aus Enns, von der Keramik zum Metall — wird ebenfalls in einer eigenen Abteilung unserer Werkstätten vorge nommen. Diese Auswahl gibt Einblick in die Viel fältigkeit unserer Aufgabengebiete, die sich ständig erweitern — und beweist jedesmal wieder, daß wir erst am Be ginn einer großen, sich immer mehr spezialisierenden und verfeinernden Restauriertechnik stehen. Aber selbst die tüchtigste, mit gesetz lichen und finanziellen Mitteln ausge stattete Fachorganisation vermöchte nicht Jahre hindurch laufend Kunstgut zu restaurieren, neue Verwendungen für dieses ausfindig zu machen und es da durch der Gegenwart einzugliedern, wenn nicht im Bewußtsein der Öffent lichkeit eine ideelle Basis für diese Auf gabe grundsätzlich vorhanden wäre. Daß dieses Verständnis gerade in Ober österreich in einem erfreulich hohem Maße besteht, gibt dem Denkmalpfleger Zuversicht für seine weitere Tätigkeit. Literaturanmerkungen; 1 Ausstellungskatalog: Denkmalpflege In Österreich 1945-1970, Selbstverlag des Bundesdenkmalamtes. 2 Ausstellungskatalg, Die Bildhauerfamilie Schwanthaler, 1974. 3 G. Tripp, Fragen zur Restaurierung von Michael Fächers Altar in St. Wolfgang, österr. Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, XXVI, 1972, S. 134 ff.

■V mW Mondsee, Funde im Bereich einer steinzeit lichen Pfahlbausiedlung nach Ihrer Präparierung. Die Abteilung für Bodendenkmalpflege führt seit 1970 systematische Untersuchungen in den österreichischen Seen durch. Die pfahlgerechte Vermessung (bisher an Mondsee und Attersee) von etwa 20 bekannten Pfahlbaustationen durch Taucher dient nicht nur als Unterlage für Unterschutzstellungen, sondern liefert auch wertvolle wissenschaft liche Erkenntnisse. So gelang 1974 erstmals der schlüssige Beweis, daß neolithische Siedlungen nicht im Wasser, sondern am Seeufer erbaut wurden. Sämtliche Aufnahmen stellte in dankens werter Weise das Bundesdenkmalamt Wien (E. Mejchar) zur Verfügung

Aufstellung der seit 1960 in den Werkstätten des Bundesdenkmalamtes Wien restaurierten Objekte aus Oberösterreich (ohne Außenrestaurierungen) Zusammenstellung von R. Prandtstetten Zeichenerklärung: U = Untersuchung (kann beinhalten: Photogrammetrie, Infra-, Röntgenaufnahmen, Färb- und Bindemitteluntersuchungen u. a.) K = Konservierung (Entwesung mit Zykion-B-Gas, Tränkung mit Hoizfestigungsmittein bzw. Bactericiden) R = Restaurierung (einschließlich Untersuchung und Konservierung) (Fassungsfreiiegung, Farbretuschen, Materiaiergänzungen) Darsteilung Künstier Datierung CD DZ .i; Cd •.= CD -d: 'S (O cd Cd JS Cd 'S, Cd g E o) Q. 3 Sonstiges 0 c <D E C O Q) o0 t! > rJxiT Adiwang, Pfk. Aichkirchen, Pfk. Andorf, Fil.-K. Andrichsfurt, Pfk. Aspach, Pfk. Aurolzmünster, Pfk. Aurolzmünster-Weierfing Tod des hl. Benedikt Hi. Famiiie Christus Schutzmantelmadonna Christkind Verkündigungsgruppe Kreuzigungsgruppe Zwei adorierende Engel (vom Marienaltar) Hi. Johannes der Evangelist (vom Herz-Jesu-Aitar) Hi. Johannes der Täufer) (vom Herz-Jesu-Altar) Gott Vater Kreuzigungsgruppe Bruck/Wippenham Zwei Engei Eberschwang Engei Eferding, Schloßmuseum Geißelung ' Geißelung C Eferding, Heimatbund Eitzing, Pfk. Ober-Eitzing Eitzing, Pfk. Enns, Pfk. Enns, Stadtmuseum Enns, Schloß Elnsiediing, Fil.-K. Freistadt, Pfk. Garsten, Stiftskirche Garsten, Pfk. Geboitskirchen, Pfk. Geiersberg, Pfk. Gmunden, Stadtmuseum Gmunden, Karmelkioster hristi Vitus im Kessei Der Judaskuß Martyrium des hl. Vitus Graf und Gräfin Schaumburg \A/eibiicher Kopf Engelskopf Maria mit Kind Hi. Jakobus Hl. Sebastian Taufe Christi Madonna mit Kind Hl. Georg (mit Hut) Hi. Georg (mit Nimbus) Tanzende Mänade Kreuzigungsgruppe Martyrium der hi. Katharina Hl. Anna Seibdritt Tod des hl. Benedikt Porträt des Prälaten Rauscher Porträt des Prälaten Anselm Angerer Hl. Nikolaus Maria mit Kind Hl. Antonius Hl. Leonhard Öiberggruppe Madonna mit Kind Hi. Joachim, Anna, Maria Hi. Famiiie Mathias Auhuber 1732 Ende 18. Jhd. Thomas Schwanthaler Thomas Schwanthaler Franz Schwanthaler Johann Peter d. Ä. Schwanthaler 1789 Johann Peter Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler Franz Schwanthaler Peter Schwanthaler Thomas Schwanthaler Thomas Schwanthaler gotisch gotisch barock Thomas Schwanthaler barock Thomas Schwanthaler 1660 Thomas Schwanthaler 1660 Johann Peter Schwanthaler gotisch, um 1300 gotisch gotisch spätrömisch spätgotisch Adrian Bioemaert (1638/40) um 1350 Joachim Sandrart barock barock Bonaventura Schwanthaler Bonaventura Schwanthaler Bonaventura Schwanthaler Bonaventura Schwanthaler Bonaventura Schwanthaler S. Gaigano (?) um 1500 barock barock Zwei Aitarfiügei (VS/RS) Sandstein Sandstein Tartsche Tartsche Sandstein

Darstellung Datierung Künstler ®"m "c ^ E ö) E 3 Sonstiges 0 c 0 E c bB O 0 C n o0 »- > a)< Grein, Pfk. Greinburg, Schloß Haag/Hausruck, Pfk. Hallstatt, Pfk. Hohenzell, Pfk. Mehrnbach, Pfk. Mehrnbach-Riegerting, Schloßkapelle Kirchheim, Pfk. Klam, Schloß Kößlwang, Fil.-K. Kreuzen, Pfk. Kremsmünster, Stift Lambach, Stiftskirche Lambach, Abtei Linz, Privatbesitz Linz, Privatbesitz Linz, Barmh. Brüder Krönung Marlä Christus auf der Weltkugel Hl. Ägydius Norbert von Salaberg Prinzessin Gonzaga Gnadenstuhl Hl. Anna Selbdritt Hl. Joachim Pfarrer Haurapp Zweiflügeliger Altar Kruzifix Aaron Moses Kreuzigungsgruppe Verkündigungsgruppe Hl. Ulrich Christus mit Engel Hl. Barbara Hl. Katharina Hl. Anna Selbdritt Hl. Nepomuk Hl. Josef Zwei Tragstangen mit Leuchterengel Silberbrokat Totenschild Totenschild Georg Adam II. (Porträt) Hl. Georg Flucht nach Ägypten Winter Gottvater Kreuzigungsgruppe Porträt Reslfeld Ansicht von Kremsmünster Porträt Abt Strasser 14 Kreuzwegbilder Drei Altarbilder Johann und Paul Wunder des hl. Johannes Hl. Sippe Taufgruppe Diverse Freskenstücke Hl. Sebastian Tod des hl. Josef Hl. Sebastian Nächstenliebe Zerstörung von Sosoma Schmerzensmaria Kruzifix Letztes Abendmahl barock barock Bart. Altomonte 1749 barock barock Franz Schwanthaler Thomas Schwanthaler Thomas Schwanthaler um 1712 um 1450/60 Ludwig Vogl Mitte 17. Jhd. Franz Schwanthaler 1753 Franz Schwanthaler 1753 Franz Schwanthaler 1753 Franz Schwanthaler 1732 Johann Peter Schwanthaler 1661 Thomas Schwanthaler 1702 barock Johann Peter Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler Thomas Schwanthaler Schwanthaler-Werkstatt Mitte 18. Jhd. Franz Schwanthaler Thomas Schwanthaler barock 17. Jhd. 1617 1693 um 1450 Joachim Sandrart 1677 Hans Spindler Hans Spindler 1625/26 barock barock barock frühbarock barock Karl Loth Mich. Goxcie 1540 Mich. Goxcie 1540 barock romanisch Joachim Sandrart Joachim Sandrart Joachim Sandrart um 1770 G. Wolfgang Dallinger 1708 barock barock Ende 18. Jhd. kompletter Altar Gehäuse der Beweinungsgruppe Vespermantel Wandmalerei

Darstellung Künstler Datierung ö; § Sonstiges Linz, Bischofhof Linz, Elisabethkirche Linz, Kreuzschwesternki. Linz, Jesuitenkirche Linz, Stadtpfarrkirche Linz, Kuituramt Linz, Stadtmuseum Linz, Landesmuseum Lochen, Pfk. Lochen, Kapianeikirche Apostel-Abschied Kreuzigung Auffindung der Leiche des hi. Florian Salbung der Leiche des hi. Florian Marter der hi. Agathe Urlaub Christi Maria mit Kind Dreifaltigkeit Abendmahl Porträt Heyböck Damenporträt Ansicht von Linz Geburt Christi Anbetung Christi Tod Mariens Darstellung im Tempel Auferstandener Woikenkreuz mit Engel Schmerzensmann Hi. Leopold Hi. Georg Begegnung der Frauen Anbetung Christi Beweinungsgruppe Beweinungsgruppe Hi. Sippe Hi. Sebastian Maria mit Kind Hi. Agnes Erzengel Michael Hi. Anna Seibdritt Hi. Josef Arimathäa Gott Vater mit Christus Christusbüste Corpus Christi Hi. Maria Hi. Florian Darstellung von Linz Hi. Rochus Hi. Sebastian Hi. Florian Diverse Architektur Maria mit Kind Hi. Katharina Hi. Barbara Hi. Georg Hi. Bartholomäus Tod Mariens Krönung Mariens 14 Notheifer Hi. Michael Putto Putto Series archiepiscoporum Laureazensium Stadt Linz mit Hin. Martyr. hi. Laurentius Pieta um 1520 Bart. Aitomonte barock barock barock A. Woiff Franz X. Stecher Franz X. Stecher Joachim Sandrart 19. Jhd. Albert Torteberger 1905 J. Rint Job. Bap. Schmid 1875 spätgotisch spätgotisch spätgotisch 1503 gotisch 17. Jhd. gotisch gotisch gotisch 1503 1503 gotisch gotisch gotisch gotisch gotisch gotisch gotisch gotisch gotisch gotisch gotisch gotisch gotisch gotisch 19. Jhd. M. Guggenbichier M. Guggenbichier M. Guggenbichier M. Guggenbichier M. Guggenbichier M. Guggenbichier M. Guggenbichier M. Guggenbichier M. Guggenbichier 1724 1724 Joh. M. Seitenhorn 1764 1764 barock barock barock 1728 J. Daiiinger 1715 gotisch Hoizaibum Guasch auf Papier Terrakotta

Darstellung Künstler Datierung Sonstiges o c 0) £ = O (ü jj. c n o Q) »- > a)< Marbach, Schloßkapelle Marbach, Schloß Mehrnbach, Pfk. Mondsee-Hilfsberg, Pfk. Mondsee, Fil.-K. Munderfing, Pfk. Münsteuer, Pfk. Neuhofen/Inn, Privat Obergrünburg, Pfk. Oberhofen, Pfk. Ottnang, Pfh. Palting, Pfk. Pattigham, Pfh. Pattigham, Pfk. Peterskirchen, Pfk. Peuerbach, Pfk. Pfarrkirchen, Pfk. Reichersberg, Stift Enthauptung der hl. Barbara Hl. Dreifaltigkeit Hl. Florian Toblas und Raphael Taufe Christi Vier Plastiken Stifterbild Maria mit Kind Hl. J. Nepomuk Neun Plastiken Ecce homo Mater dolorosa Corpus Christi Drei Engelköpfe Diverse Holzarchitektur Hl. Paulus Hl. Petrus Hl. Andreas Akanthusrahmen der Altöttinger Madonna Christus Im Elend Maria mit Johannes Magdalena Hl. Rochus Hl. Koloman Hl. Veronika Hl. Magdalena Hl. Paul Hl. Johannes Pleta 15 Kreuzwegstationen Hl. Florian Hl. Georg Taufgruppe Diverse Altartelle Hl. Thekla Flachbüste Maria Flachbüste Salvator Gott Vater Engel mit Rauchfaß Hl. Lucas Hl. Stefan Hl. Rochus Hl. Georg Hl. Georg Krippenkasten Stephanusaltärchen Taufgruppe Hl. Chorfrau Hl. Chorfrau Hl. Matthäus Hl. Marcus Hl. Lucas M. Rottmayr barock barock barock Thomas Schwanthaler M. Guggenbichler barock barock barock barock M. Guggenbichler M. Guggenbichler gotisch barock barock Thomas Schwanthaler Thomas Schwanthaler Thomas Schwanthaler Thomas Schwanthaler Thomas Schwanthaler Johann G. Schwanthaler 1792 Johann G. Schwanthaler 1792 M. Guggenbichler M. Guggenbichler M. Guggenbichler M. Guggenbichler M. Guggenbichler M. Guggenbichler Donauschule 1517 barock S. Kaufmann 1860 S. Kaufmann 1880 J. Franz Schwanthaler Franz Matthlas Schwanthaler Franz Matthlas Schwanthaler Franz Matthlas Schwanthaler Franz Schwanthaler 1753 Franz Schwanthaler 1753 um 1750 Johann Peter Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler Wolfgang Andreas Helndl barock barock Johann Peter Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler 2. Drittel 17. Jhd. 2. Drittel 17. Jhd. um 1650 um 1650 um 1650

Darstellung Künstler Datierung —(1) —C r> iQ- DJ ü- 3 Sonstiges RIed/l., Pfk. RIed/l., Volkskundehaus RIed/l., St. Josef RIed/Traunkreis, Fll.-K. St. Florian, Stift Hl. Johannes Letztes Abendmahl Maria mit Kind Madonna mit Kind Hl. Michael Hl. Michael Madonna mit Kind Mannaregen Moseslegende Hl. Franziskus Befreiung PetrI Hl. Nikolaus Christus Im Hause der Schwestern von Bethanien Lazaruslegende Darstellung Im Tempel Geburt Christi Anbetung der Könige Anbetung der Hirten Hl. Petrus Männliches Porträt Schutzengel Diverse Altartelle Hl. Bischof Hl. Josef Kruzifix Hl. Anna mit Maria Pleta Hl. Joachim Hl. Florian Hl. Margarete Hl. Magdalena Hl. Leopold Kruzifix Kruzifix Leuchterengel Leuchterengel Leuchterengel Leuchterengel Kruzifix Maria mit Kind Heiliger Tisch mit Metallintarslen Akanthusrahmen Kaiser Rudolf II. Kaiser Maximilian II. Hl. Augustinus Stiftsansicht Sieg der Tugend Sieg über Türken Hohepriester Porträt M. Altomonte Porträt B. Altomonte Entwurf für Bibliotheksfresko Porträt Abt Födermayer Scagllola Tisch Handsteinkasten Leuchterträger Mohr Leuchterträger Mohr Leuchterträger Läufer Leuchterträger Läufer Lehnstuhl 1653 barock Paul Troger(?) Hans Degler 1617 Thomas Schwanthaler 1694 Thomas Schwanthaler um 1690 Thomas Schwanthaler um 1690 barock barock Toblas Pock 1653 J. H. Schönfeld J. Kendipacher 1700 J. M.Schmidt J. M.Schmidt 2. Hälfte 18. Jhd. 2. Hälfte 18. Jhd. 2. Hälfte 18. Jhd. 2. Hälfte 18. Jhd. spätgotisch barock Thomas Schwanthaler 1669 Thomas Schwanthaler 1669 Thomas Schwanthaler 1669 Thomas Schwanthaler 1669 Johann Peter Schwanthaler d. Ä. Johann Peter Schwanthaler 1785 Johann Peter Schwanthaler 1785 Thomas Schwanthaler 1669 Thomas Schwanthaler 1669 Franz Matthäus Schwanthaler Franz Matthäus Schwanthaler Johann Franz Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler 14. Jhd. 17. Jhd. Sebastian Gründler 1666 1718 barock barock barock barock barock M. Altomonte M. Altomonte M. Altomonte Bart. Altomonte barock L. Sattler L. Sattler L. Sattler L. Sattler Möbel Spiegelrahmen X Möbel

Darstellung Künstler Datierung <0 ta -i: 'S m ra m fs ® m ® Q. G) D- a Sonstiges 0 c 0 E F O <D C o0 > a)< Sekretär, Intarsiert Zwei Spieltische Grablegung Zwei Mohren Akanthusbett Stiftsansicht Astyageslegende Alexanderlegende Alexanderlegende Zwei Lehnsessel Sieben diverse Möbel Biblische Szene Biblische Szene Biblische Szene Blumenstück Blumenstück Blumenstück Türken übergeben Belgrad Karl VI. und P. Eugen Türken vor Belgrad Prunkschrank Kaiser Karl VI. Holzkassette Maximilian I. Porträt Erasmus von Rotterdam Marlentod Verkündigung Kreuzigung Dornenkrönung Heimsuchung Verkündigung Flügelaltärchen Marlentod Himmelfahrt Maria Tempelgang Maria St. Florlan/Helpfau, Fil.-K. Engelkopf St. Georgen/Obg., Pfk. Christus Maria Gottvater Zwei Tragstangenengel St. Georgen/Schauertale, Fll.-K. Hl. Petrus St. Marlenkirchen, Pfk. Kruzifix St. Martin, Pfk. St. Martin, Schloß St. Thomas, Pfk. Suben, Pfa. Schalchen, Pfk. Schlögl, Stift Schlierbach, Stift Schlüßlberg, Schloß Pieta Karl VII. Maria Amalla Christus Hl. Johannes Hl. Paulus Ornat, sechsteilig Maria mit Kind Maria auf der Mondsichel Kreuztragung, Kreuzigung, Beweinung Kruzifix Flügelaltärchen barock barock M. Altomonte barock barock barock Hallwax Hallwax Hallwax Franz Karl Remp 1715 Franz Karl Remp 1715 Franz Karl Remp 1715 barock barock barock Bart. Altomonte barock barock barock barock 1522 16. Jhd. 1546 Meister von Nieder-Olang Meister von NIeder-Olang um 1515 um 1515 um 1515 um 1515 um 1485 R. Frueauf Lucia Glordano Lucia Glordano 17. Jhd. Franz Schwanthaler Franz Schwanthaler Franz Schwanthaler Thomas Schwanthaler gotisch um 1530 Christian Wink um 1740 um 1740 Johann Peter Schwanthaler Gregor Erhart(?) Gregor Erhart(?) Thomas Schwanthaler um 1672 Meister von Frankfurt um 1504 Ambrosius Benson 1525 spätgotisch spätgotisch Altärchen Gußmasse Damast, Brokat Triptychon Altärchen

Darstellung Künstler Datierung 5; o) 51 =j Sonstiges c 0) E 9. E.S 0 Q c n 0 0) > 0)< Scfiörfling, Pfk. Stadl-Paura, Pfk. Steyr, Helmatfiaus Steyr, Pfk. Steyr, Marg.-Kapelle Steyr, Bummerlhaus Taiskirchen, Pfk. Taufkirchen, Pfk. Tumeltsham, Pfk. Ungenach, Pfk. Uttendorf, Pfk. Himmelfahrt des hl. Gallus Puttogruppe Hl. Dreifaltigkeit Auferstehung Geschn. Bordüren Pestbild Anbetung der Hl. Drei Könige Vierzehn Nothelfer Maßwerkbrüstung Hl. Sebastian Maria mit Kind Hl. Paulus Hl. Petrus Christus im Eiend Hl. Matthäus Hl. Simeon Hl. Andreas Hl. Johannes Arme Seelen Vöcklabruck, Heimathaus Hl. Sebastian Grablegung Erzengel Michael Gründung von Gber-Regau Waldburg/Fr., Pfk. Waldhausen, Pfk. Waldzell, Pfk. Weilbach, Pfk. Weis, Stadtmuseum Wippenham, Pfk. Zell/Pettenfirst, Pfk. Flügelaltar, rechter Seitenaltar Flügelaltar, linker Seitenaltar Auferstehung Geißelung Christi Jüngstes Gericht Kreuzigungsgruppe Moses Aaron Zwei Putten Kruzifix Salvator mundi Engel Guter Hirte Hl. Augustinus Hl. Wolfgang Engelkopf Engelkopf Engelkopf Schmerzensmann Zehn Kreuzwegstationen Kaiserin Helena Anbetung der Hirten Kreuzabnahme Maria mit Kind Wochenbett Maria Kreuzigung Kreuztragung Hl. Margaretha Konsolenengel J. G. Wahnbacher 1774 C. Carlone um 1720 barock M. J. Schmidt 1763 gotisch C. V. Reslfeld C. V. Reslfeld 1688 C. V. Reslfeld 1727 um 1497 barock um 1460 Johann Peter Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler Thomas Schwanthaler Thomas Schwanthaler 1667 barock barock 18. Jhd. gotisch gotisch barock barock spätgotisch um 1520 Jan de Hordt um 1668 Spillenberger Joachim Sandrart 1675 Franz Schwanthaler 1721 Franz Schwanthaler Franz Schwanthaler Franz Schwanthaler Johann Ferdinand Schwanthaler Thomas Schwanthaler Johann Ferdinand Schwanthaler Thomas Schwanthaler Mitte 17. Jhd. Thomas Schwanthaler Johann Peter Schwanthaler 1768 Johann Peter Schwanthaler 1768 Johann Peter Schwanthaler 1768 barock barock barock J. M. Schmidt J. M. Schmidt 1544 gotisch gotisch gotisch Franz Schwanthaler Thomas Schwanthaler 1670 Möbelteile Sandstein X R elief Terrakotta

Aktive Denkmalpflege in Oberösterreich Otto Wutzel Die Urheber des Europäischen Jahres des Denkmalschutzes dürften wohl den Leitgedanken verfolgt haben, die Denk malpflege weltweit In das Licht des öf fentlichen Interesses zu rücken. Probleme des Kulturgüterschutzes, der zu einem festgefügten Begriff des Völkerrechtes geworden Ist, haben die Überlegungen vermutlich beeinflußt. Der Krieg als eine Internationale Geißel bedroht nicht nur die Menschen, sondern ebenso die von Ihnen geschaffenen Werke. Es erscheint makaber, daß der Krieg offensichtlich nicht verdammt werden kann, die Völker jedoch zumindest versuchen wollen, den Kulturverlust, wie er durch Kriege gerade In unserer Ära In erschreckender Form wirksam geworden Ist, einzudämmen. Denkmalschutz reicht über Kulturgüter schutz jedoch räumlich und zeitlich weit hinaus. Er bedeutet die tägliche Aus einandersetzung von ,,Alterswert" und ,,Neuwert". Bereits 1958 wurde Im Heft 4 des XII. Jahrganges der ,,Österreichischen Zelt schrift für Kunst und Denkmalpflege" be richtet, daß für das 1923 erlassene Denk malschutzgesetz eine „Neufassung" vor bereitet werde. Die Diskussion um dieses neue Gesetz, das den Denkmalschutz In Österreich auf eine neue, der Zelt ent sprechende Basis stellen soll, wurde hef tig geführt, es wurde In vielen Kommis sionen getagt, derzeit ruht der Entwurf In einer Schreibtischlade. Wie soll mit einem veralteten Gesetz ein aktiver Denkmalschutz gehandhabt werden? Der behördliche Denkmalschutz reicht In Österreich In die Mitte des vorigen Jahr hunderts zurück, als mit Allerhöchster Entschließung vom 31. Dezember 1850 die „Zentralkommlsslon zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale" ge gründet wurde. Sie erhielt mit Dekret vom 18. Juli 1873 einen neuen Namen: ,,Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale". Die Betonung lag bei dieser Institution viele Jahrzehnte auf der For schungsarbelt. Es gab manche Wandlun gen und Verbesserungen, entscheidende Impulse gelangen jedoch erst, als 1901 der aus Linz gebürtige Kunsthistoriker Alois RIegl (über Ihn referiert In diesem Heft an anderer Stelle Dr. Georg Wacha) die Redaktion der Mittellungen der Zen tralkommission übernahm und gleich zeitig zur Neuorganisation des Denkmal schutzes In Österreich einen Entwurf aus arbeitete, der heute noch als höchst mo dern gelten kann. (Vgl. dazu Heft 3 des Jahrganges XXVIII/1974 der österreichi schen Zeitschrift für Kunst und Denkmal pflege, die zur Gänze dem Andenken von Max Dvoräk gewidmet Ist, der nach Alois RIegl als zweiter theoretischer Begründer des Denkmalschutzes In Österreich be zeichnet werden darf.) Das Gesetz von 1923 reicht an die ge dankliche und fachliche Reife von Alois RIegl nicht heran. Es muß als eine Kom promißlösung bezeichnet werden, ge formt aus den Zugeständnissen des par lamentarischen Alltags. Die praktische Denkmalpflege würde In unserer Gegen wart ein wirkungsvolleres Gesetz benö tigen. Deshalb sollten die verantwortli chen Persönlichkeiten die Diskussion neu aufnehmen und vor allem versuchen, zwischen übertriebenem Zentralismus und Föderalismus - beide Kräfte hatten nämlich Ihren bedauerlichen Anteil an der bisherigen Ergebnislosigkeit der Verhandlungen — einen Ausgleich zu fin den. Der Denkmalschutz soll fachlich und behördlich ein gesamtösterreichisches — also zentral geführtes - Anliegen blei ben. Er wird jedoch In der Verwaltung und vor allem In seiner budgetären Si cherung ohne eine Mitbestimmung der Länder künftig nicht auskommen. Auch sollten die Begriffe ,,Denkmalschutz" und ,,Denkmalpflege" In allen Ihren Verzwei gungen neu überdacht und den Erfor dernissen der Gegenwart angepaßt wer den. Vor allem müßte der Begriff des geschützten Ensembles durchgesetzt werden. All diese Fragen berühren nicht nur eine ,,Zentrale", sondern In gleicher Welse jede Gebietskörperschaft, ja jeden einzelnen Staatsbürger, wollen wir einen aktiven Denkmalschutz. In diesem Zusammenhang möchte Ich an einen Satz von Landeshauptmann Dok tor Heinrich Gleißner erinnern (öberösterr. Heimatblätter, Jg. 10, H. 3/4, Dez. 1956); ,,Jedes Kunstwerk besitzt über den allgemeinen Kunstwert hinaus gehend seine lokale Bedeutung, Verbun denheit und Gebundenheit. Es Ist Teil der Atmosphäre eines Landes, Ist sicht bares Zeugnis seiner Geschichte. Aus dieser Erkenntnis wächst die ernste Ver pflichtung zur Erhaltung des heimischen Kunstbestandes. Gesetze und Verord nungen allein könnten auf diesem Sek tor des öffentlichen Lebens nicht helfen und nützen. Das kulturelle Heimatgefühl Ist die stärkste Triebfeder der Denkmal pflege, Ist Ihr Innerer Motor." Siehe auch den Aufsatz des Verfassers ,,Öberösterrelchs Denkmalpflege In der Krise der Zelt"(öberösterrelchlsche Heimatblätter), In dem Ich den Begriff ,,Heimatwert" formulierte. Denkmalschutz und Denkmalpflege be schäftigen sich, allgemein verständlich ausgedrückt, mit Kunstwerken, sobald sie ein gewisses Alter erreicht haben, somit einen ,,Alterswert" oder ,,histori schen Wert" aufweisen können. Eine zeitliche Abgrenzung wurde bisher nicht gefunden. Alois RIegl plädierte In sei nem örganlsatlonsentwurf für eine Frist von rund 60 Jahren, er wollte damit of fensichtlich den Generationenwechsel berücksichtigen. Die Grenze der Alterung eines Kunstwerkes erscheint in unserer Gegenwart jedoch nicht mehr so wesent lich. Wir sollten vielmehr die grundsätz liche Frage stellen, ob ein echtes Kunst werk überhaupt ,,ver"altern kann. Ist es nicht Zeichen einer Resignation, wenn wir ein Kunstwerk dem Leben entziehen und es als „Denkmal" erklären? Es wird In der Praxis wohl nicht möglich sein, für das Aufgabengebiet der Denkmal pflege International eine neue Begriffs formulierung zu erreichen. Gelingen müßte es aber, den Begriff mit einem neuen (Kunst)wollen zu erfüllen. Ein ech tes Kunstwerk kann höchstens In seinem materiellen Bestand altern. In seinem Ideellen Gehalt Ist es ewig. Schwankun gen des Zeltgeschmacks können seine Position verschieben, diese aber nie mals aufheben. Aus dem defensiven Gharakter des Begriffs ,,Denkmal", der ein Kunstwerk dem Leben entzieht, muß In unserem Bewußtsein eine offensive Ein stellung wach werden, die jedes Kunst werk — ob alt oder neu — an die Spitze unseres gesellschaftlichen Lebens stellt. Aus den Formulierungen ,,Alterswert" und ,,Neuwert" darf künftig keine Kon frontation folgern, sondern muß sich eine Lebensgemeinschaft ergeben. Kunst Ist unteilbar, ob sie der Vergangenheit an gehört oder gegenwärtig geschaffen wird. Zu Ihrer Wertung genügt nicht al lein kunsthistorisches Wissen, sondern es muß ebenso ein sehr waches schöpfe risches Kunstverständnis eingesetzt wer den. Dies wäre eine theoretische Forde rung zur Verwirklichung eines aktiven Denkmalschutzes! In öberösterrelch vertritt diese Linie seit seiner Gründung Im Herbst 1946 der Ver ein Denkmalpflege In öberösterrelch. Er wurde aus der Not der Nachkriegszelt geboren und hat sich die Popularisierung des Gedankengutes der Denkmalpflege zur Aufgabe gemacht, wie sie jetzt Inter national proklamiert worden Ist.

Linz, ehemaliges Ursulinenkloster, erbaut von Georg und Franz Michael Pruckmayr in den Jahren 1692—79 bzw. 1711—12, Revitalisierung durch das Land Oberösterreich als Kulturzentrum Ursulinenhof. Links: Blick in das fertiggestellte Foyer des Erdgeschosses im Gartentrakt. Links darunter: Fertiggestellte Fassade des Gartentraktes zur Dametzstraße. Unten: Alte Ansicht der Kapelle hl. Maria von Altötting, laut Chronik erbaut 1695 — ihre Wiederherstellung ist ein dringender Wunsch der Denkmalpflege. Rechts: Blick in den Innenhof mit Baustelle. Bereits erkennbar die Außenmauern des hier geplanten Restaurants mit darüber angeordnetem Pressezentrum sowie Veranstaltungssaal. Aufnahmen: Fleischmann und Fotoarchiv Landeskonservator für Oö. ! k-fi in diese Richtung zielt auch die Aktion des derzeitigen Kulturreferenten der oö. Landesregierung, Dr. Ratzenböck, an läßlich des Europäischen Jahres des Denkmalschutzes die Gemeinden zu ak tivieren, von sich aus In jeder oberöster reichischen Ortsgemeinde aus eigener Finanzkraft eine denkmalpflegerische Ak tion zu unternehmen. Es soll erreicht werden, daß unsere Gemeinden die Pflege der historischen Kultur wieder als ein ureigenstes Aufgabengebiet erkenIn dieser Ausrichtung wird überhaupt seit vielen Jahren In Oberösterreich Denkmalpflege als ein Aktivum der hei mischen Kulturpolitik betrieben. Beispiele seien als Wegweiser angeführt! Seit Jahren finden sich in Oberöster reich, zum Teil Im Verband des Ober österreichischen Volksbiidungswerkes, Arbeitsgemeinschaften zusammen, die im besten Sinne des Wortes aktiven Denkmalschutz betreiben. Im kleinen Kreis wird eine Zielvorstellung verfolgt, die zu einer Lebensaufgabe werden kann, wie bei der Lehrergemeinschaft im Bezirk Rohrbach oder im Arbeitskreis des Innviertier Marktes Althelm, der nun mehr an einem Heimatbuch wissenschaft lichen Charakters arbeitet. Als heißes Eisen in der Denkmalpflege unserer Tage gelten die Auswirkungen

t ^hHHI I ä-*.Sfr'.5?5 C.rtTERS (NX ■■# jj p^r* der liturgischen Erneuerung im Kirchen bau. In alten Gotteshäusern sollen neue Gestaltungen für den Gottesdienst ge funden werden. Das Problem wird leider oft durch Übereifer verhärtet. Seien wir dankbar, daß unsere Kirchen nicht in die Roile von Museen gedrängt werden! Seien wir uns aber auch immer bewußt, daß in ihnen — vor allem in ihnen — die Tradition unseres Kunstwollens, der Geist unserer Geschichte, verewigt ist. Wie war es doch früher? Eine neue Li turgie hat alte Kunstwerke bedenkenlos weggeräumt. Die Gotik zerstörte oft die Romanik, das Barock die Gotik. Legen den, wie die angebliche Erhaltung des Pacher-Altares in St. Wolfgang durch Thomas Schwanthaler, sind historisch nicht haltbar. In unserer Generation hat sich die Denkmalpflege bei einer kirch lichen Neuordnung endlich durchsetzen können. Besonders in Oberösterreich be müht sich der Diözesankunstrat ernsthaft um Lösungen, die vor der Zukunft be stehen können. Wo Fehlleistungen zu verzeichnen sind, müssen sie Extremi sten angelastet werden. Die offiziellen kirchlichen Stellen unserer Diözese sind sich jedenfails der Verantwortung gegen über einer aktiven Denkmalpflege be wußt. Es werden gültige Verbindungen von ,,Alterswert" und ,,Neuwert" gesucht. Das Buch von Diözesankonservator Dok tor Erich Widder ,,Alte Kirchen für neue Liturgie", erschienen 1968 im Wienei Dom-Verlag, kann In dieser Richtung als eine vorbildliche Publikation hervorge hoben werden. Der Denkmalpflege wird oft vorgeworfen, daß sie allzu ,,kirchlich" sei. Es muß als eine Tatsache anerkannt werden, daß sich das Kunst-Kulturwollen unserer Ver gangenheit In erster Linie im sakralen Kunstbereich dokumentiert. Die Volks frömmigkeit ist eine Realität, die auch die moderne Geseilschaft anerkennen muß. Betrachten wir die alte Kunst als einen Ewigkeitswert, so müssen wir auch Gotteshäuser, die heute weitgehend ihre Funktion verloren haben, zu erhalten ver suchen. In Oberösterreich beschreitet

"Ji \r' ^ «I S^'cst Ii SSiSs deshalb die Denkmalpflege seit langem den Weg, bei kirchlichen „Denkmalen", die angeblich unnötig geworden sind, wie Kapellen, Filialkirchen, immer wieder den Versuch zu wagen, sie in unseren Le bensbereich neu einzuordnen. Aktionen, wie die Errettung der Filialkirchen Oberrauhenödt und Jedling, oder In jüngster Zelt die mustergültigen Bemühungen im Bereich der Pfarre Pichl bei Wels, konn ten nur gelingen, weil die Bevölkerung sie bejahte. Denkmalpflege geht also Fland in Hand mit religiöser Reaktivierung. Das Problem ist mit diesen Bei spielen und Hinweisen nicht ausgelotet, jedoch wegweisend angeschnitten. Zum Schlagwort der Denkmalpflege un serer Tage ist das ,,öffentliche Interesse" geworden. Wo liegen die Wege seiner Realisierung? Nicht nur im kirchlichen, auch im profanen Bereich soll dem Le ben, also dem ,,Neuwert", sein Recht eingeräumt werden. Eine Restaurierung ist dann am besten gelungen, wenn sie Wiederherstellung im vollen Sinne des Wortes bedeutet. Diese Wiederbelebung — Revitalislerung — kann auf verschiedenen Wegen ge sucht werden. Augenblicklich genießt in Oberösterreich das private und offizielle Bemühen um Einrichtung von Kulturzen tren in Altgebäuden einen gewissen Vor rang. In den Jahren 1971/72 führte der Ver ein Denkmalpflege in Oberösterreich eine Restaurierung der Turmfassade der Ursulinenkirche in Linz durch (Beschluß der Generalversammlung des Vereines vom 25. Mai 1971). Die Kosten dieser Aktion, die nicht nur eine ästhetische Fassadierung, sondern auch eine bauliche Kon servierung darstellte, beliefen sich auf rund 2,4 Millionen Schilling: sie wurden durch Subventionen des Bundes, des Landes, der Diözese, der Stadt Linz und durch finanzielle Eigenleistung des Ver eins gedeckt. Schon damals kam die Er rettung des an die Kirche anschließenden Ursulinenkonventes zur Sprache. Wie ein Damoklesschwert hing über dem Stadt bild der Linzer Landstraße die Möglich keit eines Verkaufes dieses historischen Gebäudekomplexes an einen Privatinter essenten und somit eines Abbruchs zum Zweck eines wirtschaftlichen Neubaues. Ein kirchliches ,,Denkmal" lag im Ster ben. Eine Erhaltung konnte nur gelingen, wenn für das Gebäude ein neuer bele bender Verwendungszweck zu finden war In dankenswerter Schnelle und Entschie denheit wurde vom Land Oberösterreich eine Anregung des Vereines Denkmal pflege aufgegriffen. Sie lautete: Erwerb des gesamten Komplexes mit der Ziel setzung, In Ihm ein oberösterreichisches Kulturzentrum einzurichten. Den Kaufbeschluß faßte die oö. Landes regierung in ihrer Sitzung am 17. Juli 1972. Der damalige Kulturreferent Lan desrat Dr. Spannocchi und ebenso sein Nachfolger Landesrat Dr. Ratzenböck stellten dieses Projekt an die Spitze ihrer kulturpolitischen Konzeption. Das Bundesdenkmalamt gab seine behördliche Einwilligung mit genauen Anweisungen über die Gestaltung des Gesamtareals in seinem Ausmaß von 9477 Quadrat metern. Sehr bald konnte dem oö. Land-

Links: Schloß Zell an der Pram, ursprünglich eine Wasserburg, 1760-74 Neubau nach Plänen von Franz de Cuvillies d. J. Als Schwerpunkt der landeseigenen initiativen zum Europäischen Jahr des Denkmalschutzes wird 1975 mit der umfassenden Bauinstand setzung dieses wertvollen Barockbauwerkes begonnen. Zielsetzung ist die Einrichtung eines musischen Biidungsheimes des Landes Oberösterreich. Unten: Blick in den Festsaal mit der bedeutenden Freskenausstattung des Münchner Hofmalers Christian Wink,1772. Thematik: Apollo auf dem Sonnenwagen und mythologische Darstellungen von Jagd, Fischfang und Landarbeit, im Stiegenhaus Darstellung der Segnungen des Friedens. Darunter: Detail von dieser Freskomalerei. Aufnahmen: M. Eiersebner tag eine Planung vorgelegt werden, wo nach der ,,Ursullnenhof", wie er nunmehr genannt wird, ein Haus der Begegnung für das ganze Kulturleben unseres Lan des werden soll. Eingerichtet werden: Ausstellungselnhelten für derzeit vier oberösterreichische Kunstvereine — Büroräume für wissenschaftliche Ver bände und das Oberösterreichische Volksbfidungswerk — Allgemein benützbare Ausstellungsräume und Veranstal tungssäle, darunter ein Großsaal, In dem auch Theater- und Filmvorführungen möglich sein sollen — Ein Pressezen trum — Ein Restaurant. In Betrieb Ist bereits eine Kellerbühne, die vom Lan destheater Linz bespielt wird. Wichtig erscheint die Öffnung des Innenhofes zur Landstraße hin, so daß Linz endlich In mitten des Stadtverkehrs eine ,,KulturInsel" erhält. Während der Osttrakt be reits heuer der Benützung übergeben werden kann, Ist die endgültige Fertig stellung dieses Großvorhabens für das Jahr 1976 vorgesehen. Ein Musterbei spiel aktiven Denkmalschutzes soll ge lingen. Ebenso eingeleitet Ist vom Land Ober österreich die Errettung und Wieder belebung des sehenswerten Innviertler Barockschlosses Zell an der Pram. Als Bauwerk des Münchner Hofarchitekten Franz de Cuvillies des Jüngeren, Er bauungszelt 1709 bis 1712 bzw. 1760 bis 1774, Ist es ein „Denkmal" von Inter nationaler künstlerischer Wertigkeit. Die Gemeinde Zell an der Pram als Eigen tümerin bemühte sich durch Jahrzehnte um die Erhaltung dieses Kunstwerkes. Ihre finanziellen Kräfte wurden dabei überfordert. Eine Lösung mußte gefun den werden, um hier ein Schlösserster ben zu verhindern. Für die Planung eines künftigen Verwendungszweckes war der Festsaal mit seinen prachtvollen Fresken von Christian Wink bestimmend. Der mu sische Bildungsbereich bot sich zwingend an. Das Land Cberösterrelch wird des halb mit der Gemeinde einen Pachtver trag abschließen, um künftig dieses ,,Denkmal" als ein musisches Bildungs zentrum, betreut vom Cberösterrelchlschen Volksblldungswerk, betreiben zu können. Die ersten Beihilfen wurden frei gegeben, um zunächst eine bauliche In standsetzung zu sichern. Die Bauarbei ten beginnen heuer - als eine konstruk tive Eigeninitiative des Landes Cber österrelch zum Europäischen Jahr des Denkmalschutzes. Nach Fertigstellung des Ursulinenhofes In Linz soll die Ak tion Im vollen finanziellen Umfang ein setzen. Der neue Verwendungszweck entspringt dabei keinem utopischen oder gar luxuriösen Denken. Die musische Erwachsenenbildung braucht gerade In unserer Zelt viele Impulse. Es wird sich erweisen, daß die Sanierung derartiger Altgebäude wirtschaftlicher Ist als ein Neubau, vor allem aber daß ein Stim mungswert gewonnen wird, der einem allgemeinen kulturellen Bedürfnis ent spricht. Begleitet werden diese Bemühungen des Landes Cberösterrelch um Schaffung von Kulturzentren In Altgebäuden von viel fachen Privatinitiativen, die den Lebens wert von Schlössern für modernes künst lerisches Schaffen erkannt haben, die diese Bauwerke nicht nur als Gast Im Fremdenverkehr bewundern, sondern darin leben wollen. Im übertragenen Sinn leisten sie dadurch Ihren Beitrag zum ,,öffentlichen Interesse" des Denkmal schutzes. Einen Prioritätsanspruch kann in dieser Reihe von Aktivitäten das Künstlerzen trum Parz anmelden. Der Maler Hans Hofmann-Ybbs hat mit seinen Freunden das Wasserschloß Parz zu einem Künstlerrefuglum umfunktioniert. Die Eröffnung dieser eigenwilligen Institution erfolgte am 31. Cktober 1964. Seitdem wurde von den Mitgliedern des Künstlerzen trums ein hohes Maß von Ideallsmus eingesetzt, um das alte Gebäude zu er halten, es erneut bewohnbar zu machen. Mit eigener Hände Arbelt schufen sie sich eine künstlerische Helmstatt. Neben dem denkmalpflegerlschen Effekt wurden be reits beachtliche kulturelle Leistungen erbracht. International bekannt sind die ,,Parz-Kontakte". Heuer sind Im alten Schloß Großausstellungen des Cberösterrelchlschen Kunstvereins und der Wiener Secesslon geplant. Junge Men schen fühlen sich wohl In der histori schen Umgebung. Sie erkennen In Ihr einen Lebenswert. Jung nach seinem Gründungsdatum,aber schon sehr aktiv Ist der „Almegger Kul turverein". Er hat das 1183 urkundlich erstmals genannte Schloß Almegg, weit hin das Landschaftsbild des äußeren Almtales beherrschend, aus einem Dorn röschenschlaf befreit. Paragraph 2 der Statuten dieser Vereinigung hat einen Wortlaut, der zum Thema des aktiven Denkmalschutzes sehr bezeichnend Ist: ,,Zweck des Vereines Ist die Schaffung eines Kulturzentrums zur Abhaltung von Veranstaltungen kulturellen Wertes In den früher zum Festungsvorwerk des Schlosses Almegg gehörenden Gebäu-

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