durch den Verkauf ihrer Waren zu unter stützen. Natürlich sind die Möglichkeiten beschränkt, es konnten jedoch zwei Wag nereibetriebe auf Sesseierzeugung umgesteiit werden und die Christbaumräder sorgten bei einem alten Meister immerhiu für sein Taschengeld. Desgleichen ver suchen wir, manchem Bindermeister da durch zu helfen, daß wir ihm seine Milch geschirre und Kleingebinde abkaufen und bemalen und für andere Zwecke, wie z. B. als Schirmständer oder Vorzimmer garnituren, verkaufen. Gewiß kann man darüber geteilter Meinung sein — aber wir haben diese Möglichkeiten schon vor 20 Jahren forciert und manchem Hand werker wirtschaftlich helfen können. An dererseits wurde und wird das OÖ. Hei matwerk seit seinem Bestehen von Händlern und Erzeugern aus dem gan zen Bundesgebiet und auch aus Bayern als eine Art Ideenspender benützt. Hei matwerk - ähnliche Geschäfte sind in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Seit 1968 gewährt das OÖ. Heimatwerk seinen gewerblichen Mitgliedern auch Klelnkredite, die auf kurzem Wege ohne vieie Formalitäten und ohne Besicherung für betriebliche Zwecke gegeben werden. Der österreichische Wohlstandsbürger, der an die 42-Stunden-Woche gewöhnt ist, würde staunen, mit weich kieinen Bargeldbeträgen einem Kleingewerbe treibenden, der um 60 Wochenstunden herum arbeitet, oftmals schon geholfen Ist! Zum Schluß aber muß noch über die wichtigsten Sorgen gesprochen werden, die das Heimatwerk und seine Lieferan ten bedrücken: Es Ist dies einmal die Inflation, die sich gerade bei lohnintensiven Produkten immer mehr existenzgefährdend aus wirkt. Dann Ist es die Lage auf dem Arbeltsmarkt, die viele gute Mitarbeiter in Großbetriebe oder öffentliche Dienste führt, die aile Sozialleistungen bieten können, die in Klein- und Mittelbetrieben nun einmal nicht möglich sind. Geradezu tödlich wirkt sich aber unsere Bürokratie, unsere kompilzierte Sozial- und Steuer gesetzgebung aus, die den Kleinunter nehmer auf das schikanöseste belasten und geeignet sind. Ihm In Zukunft den Mut und die Lust an eigener Initiative zu nehmen. Im Jahre 1972 gab es In Öster reich noch rund 748.000 Selbständige — Ihre Zahl befindet sich weiter im Sinken — und gerade die Verantwortlichen unse res Staates sollten genau wissen, wie entscheidend der Beitrag des Kleinge werbes zum österreichischen National produkt ist! Die Voiks- und Handwerks kunst Ist ein wichtiger Bestandteil der österreichischen Gesamtkultur und noch dazu ein beachtenswerter Wirtschafts faktor. Der Gesetzgeber muß jedoch bald und gründlich helfen, damit sie weiter gedeihen kann!
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