Landschaft^ Naturschutz^ Raumordnung Dokumentation über das Forum für Umweltschutz und Umweitgestaitung Aitmünster Gründung: Über Initiative einiger Bürger der Markt gemeinde Altmünster wurde im März 1971 eine Aktionsgemeinschaft gebiidet, die sich sowohl eine intensive Aufklä rungstätigkeit in der Bevölkerung als auch Werbung von Mitarbeitern für die Abwehr der immer bedrohlicher werden den Umweitgefährdung zum Ziele setzte. Diese Gemeinschaft nannte sich zunächst „Forum für Umweltschutz und Umwelt gestaltung" mit dem Sitz in Altmünster am Traunsee. Man war von Anfang an überzeugt, daß dieser Zieisetzung nur dann ein Erfolg beschieden sein kann, wenn diese Tä tigkeit von unten nach oben ausgeübt und die gesamte Organisation auf par teiungebundener, privatrechtiicher Basis aufgebaut wird. Deshaib wurde ein pro visorischer Arbeitsausschuß damit be traut, Satzungen auszuarbeiten, die die Mitgiiedschaft, die Leitung und den Auf gabenbereich festlegen sollten, und die Voraussetzung für eine vereinsbehördiiche Genehmigung der künftigen Insti tution waren. Gleichzeitig ging man daran, Verbindung zu Behörden, Kam mern, wissenschaftiichen Einrichtungen und einflußreichen Persönlichkeiten her zustellen, um die institution auf mögiichst breiter Basis aufzubauen und sich eine entsprechende Unterstützung für spätere Vorhaben zu sichern. Um den Zweck und das künftige Programm des Forums in geeigneter Weise pubiizieren zu kön nen, wurde ein Expose abgefaßt, das die Grundlagen in prägnanter Form umriß und maßgebiichen Körperschaften und Personen übermittelt wurde. Dadurch gelang es, in verhältnismäßig kurzer Zeit das Interesse breiter Kreise aus allen Schichten der Bevöikerung für das Fo rum zu wecken und meist auch eine Be reitschaft zur Mitarbeit zu erwirken. Die weitere Tätigkeit des provisorischen Arbeitsausschusses war auf eine sehr gezieite Mitgiiederwerbung gerichtet. Sie biieb nicht ohne Erfolg und erstreckte sich alimähiich auf das gesamte Bundes gebiet, da es das weitere Ziel des Fo rums war, ein ,,Österreichisches Forum", gleichsam ein ,,Alpbach des Umwelt schutzes" in Österreich,zu werden. Da iaufend Sitzungen des Arbeitsaus schusses erforderiich wurden und für die organisatorischen und schriftiichen Ar beiten keine geeigneten Räume zur Ver fügung standen, stelite die Gemeinde Altmünster das ihr gehörige Schloß Ebenzweier zur Verfügung. Nach diesen oft schwierigen Vorberei tungsarbeiten konnte auf Grund der schon vorhandenen gut aufgebauten Örganisation an die Konstituierung des Fo rums geschritten werden, das bereits mit Bescheid der Sicherheitsdirektion für das Bundesland öberösterreich, ZI. Sid/ Ver - 14/72 vom 12.1.1972, vereins behördlich genehmigt worden war. Mit einem eindrucksvollen Festakt, eingelei tet von einer sehr angeregt veriaufenen Pressekonferenz, trat das Österreichi sche Forum für Umweltschutz und Um weltgestaltung am 24. März 1972 erstmais an die Öffentlichkeit. Bürgermeister LAbg. Dr. Scheuba begrüßte ais Vor sitzender des Proponentenkomitees in der festiich geschmückten Halie der Hauptschuie Altmünster Gäste aus allen Teilen des Bundesgebietes und zahl reiche einheimische Festgäste. Namentiich konnte er Landeshauptmann Doktor Wenzl, die Landesräte Dr. Harti und Trauner, die Vertreter des Bundesministe riums für Handel, Gewerbe und Indu strie, der Landesregierungen und Natur schutzbehörden aus ganz Österreich, der Kammern und wissenschaftlichen Insti tute sowie der öffentiichen Körperschaf ten begrüßen. Er gab dem Wilien Aus druck, alies zu tun, damit das nunmehr gegründete Forum seine Aufgaben im interesse der Heimat voll erfüllen könne. Landesrat Dr. HartI, als Gesundheits referent des Landes öberösterreich, überbrachte die Grüße und Wünsche von Frau Bundesminister Dr. Ingrid Leodoiter und wies u. a. auf das gegenwärtig ent stehende Raumordnungsgesetz als ein wertvoiies Instrument für die Erforder nisse des Umweitschutzes hin. Landeshauptmann Dr. Wenzl betonte in seiner Eröffnungsansprache, daß es ein Aniiegen der oö. Landesregierung sei, die hier entwickelten Initiativen und Be strebungen mit ganzer Kraft zu fördern. Er gab auch seiner Uberzeugung Aus druck, daß von den übrigen Bundeslän dern eine entsprechende Unterstützung erwartet werden dürfe, denn es gelte, das Forum zu einem gesamtösterreichi schen zu entwickeln. Die wichtigste Auf gabe bestehe zunächst in der Förde rung und Vertiefung des Bewußtseins, daß nun nach der Aufbauarbeit der Nach kriegsjahre der erreichte Wohlstand nicht zur Gefahr für die Existenzgrundiagen des Menschen werden dürfe. Abschiießend dankte der Landeshauptmann den Funktionären des Forums für die bisher geieistete Arbeit und sagte nochmals seine volle Unterstützung zu. Wie groß die auf uns zukommenden Gefahren be reits sind, erläuterte der Präsident des Bundesverbandes der Freiberufstierärzte Österreichs, Herr Meisinger, in seiner Festansprache. Er steilte fest, daß die Menschheit dabei sei, sich seibst zu ver giften und die chemische Verseuchung unserer Erde den Menschen als das letzte Glied in der Nahrungskette be drohe. Am Schluß der Festveranstaltung wurde einem Schulkind, einer Hausfrau, einem Lehrer, dem Landeshauptmann und dem Bürgermeister symboiisch ein ,,Umwelt schutzstock" übergeben, der zum Auf sammeln von Papier und kleineren Abfäilen dienen seil. Für die musikaiische Umrahmung sorgte eine Spielgruppe und ein Schülerchor der Hauptschule Altmün ster. Am Nachmittag fand eine mehrstündige Diskussion im Alpenhotei statt, bei der eine Fülie von sachlichen und teilweise alarmierenden Berichten die Dringlich keit von Sofortmaßnahmen aufzeigte und wertvolie Anregungen für die weitere Tätigkeit des Forums gegeben wurden. Die Veranstaltung fand in der Presse ein sehr beachtiiches Echo. Am 29. Juni 1972 fand dann die konsti tuierende Versammiung des Österreichi schen Forums für Umweltschutz und Um weltgestaltung statt, an der Frau Bun desminister Dr. Ingrid Leodoiter, Ministerialrat Dr. Herbert Pindur, Landes hauptmann Dr. Erwin Wenzi, Vertreter der Landesregierungen von öberöster reich, Niederösterreich, Vorarlberg, Salz burg, Tirol, Steiermark sowie des Bur genlandes, ferner die Repräsentanten foigender Institutionen teiinahmen: Aka demie der Wissenschaften, Österreichi scher Naturschutzbund, Österreichische Naturschutzjugend, Naturfreunde und Pfadfinder Österreichs, Bundeswirt schaftskammer, Bundeskammer der Tier ärzte, Arbeiterkammer, Landwirtschaftskammer. Österreichischer Gemeinde bund, Österreichischer Bauernbund, Ali gemeiner Bauernverband, österreichi scher Ingenieur- und Architektenverein, Österreichische Studiengeseilschaft für Atomenergie, Zentralanstalt für Meteoro logie und Geodynamik, Bundesverband der Freiberufstierärzte, Kuratorium Pro Austria sowie verschiedene wissenschaftiiche institute, Hochschuien und einzelne Großindustrien. Nach der Begrüßung durch Bürgermei ster Dr. Scheuba betonte der Landes hauptmann in seiner Grußansprache, daß man in Aitmünster bereits seit längerem die Aufmerksamkeit auf die aligemein
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