Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 4, 1974

Die Zukunft des Linzer Brucknerhauses Horst Stadlmayr Das vor seiner Fertigstellung vielumstrittene Linzer Brucknertiaus hat sich — zieht man eine Bilanz — hundertprozentig bewährt. Seit der nun historisch gewor denen, glanzvollen Eröffnung am 23. März 1974, deren Höhepunkt das Festkonzert der Wiener Philharmoniker unter Herbert von Karajan war, sind zwar nur wenige Monate ins Land gezogen, aber diese Zeit hat Hinweise für die Zukunft in aus reichendem Maße gegeben. Sieht man davon ab, daß Kongresse, Tagungen und Ausstellungen dem Haus ein wesentiiches Gepräge gegeben haben und weiter hin geben werden, so daß bei diesen Veranstaitungen auch internationaies Flair gewährleistet sein wird, so hat sich das Brucknerhaus durch Konzerte be rühmter Orchester, Dirigenten und Soli sten einen weltweiten, sehr guten Ruf er obert. Die Liste weltberühmter Dirigenten und ebensoicher Orchester, die im Bruck nerhaus konzertierten, ist bereits lang und sie wird in Zukunft noch länger wer den. Die Reaktion des Konzertpublikums auf das Angebot ist geradezu enorm. Nicht weniger ais 800 Personen warten auf einer Liste, ein Konzertabonnement für den Orchesterzyklus (13 Konzerte) zu er halten. Ein zweites, qualitativ ebenso hohes Orchester-Abonnement mit sechs Konzerten an Sonntagnachmittagen wurde aufgelegt und hat ebenfalls gutes Echo gebracht. Das 1. Internationale Brucknerfest 1974, das vom 30. August bis 24. September 1974 abgehalten wurde und einen ersten Versuch darstellte, kann ais bedeutender Erfolg verbucht werden. Über seine Weiterführung soll später noch geschrieben werden. Zweifellos ist das Brucknerhaus zum ge sellschaftlichen Mittelpunkt der Landes hauptstadt Linz und des Landes Ober österreichs geworden. Bisher wurden alle diesbezüglichen Erwartungen weit übertroffen und nach vorsichtigen Pro gnosen, die bis Ende 1975 aufrechtzu erhalten sind, hält der Boom weiterhin an. Natürlich geht es nun darum, in ganz speziellen Fällen eine dauerhafte und Blick in die großzügig gestaltete Wandel- (Pausen-)halle des Linzer Brucknerhauses mit Aussicht auf die Donau, den Stadtteil Urfahr und die Höhen des Mühlviertels. Foto: Bürger.

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