Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 3, 1974

Schuleintritt, gesündere sozialpädago gische Organisationsformen, als es die Jahrgangsklassen sind, die kritische Di stanz zu Methodenmonismen, die vor al lem im Elementarunterricht grassieren, und eine Reihe anderer Forderungen der kommenden Schule werden nur erfüllt werden können, wenn die Lehrer eine vertiefte Information über psycholo gische, soziologische und pädagogische Fakten, insbesondere auch solche aus der Vergleichenden Erziehungswissen schaft erhalten. Maturanten, die eine so breite Bega bungsstreuung aufweisen, daß sie für den Einsatz als ,,Allround-Lehrer" geeig net sind, bedürfen einer mindestens ebenso langen Studienzeit wie die Fach lehrer, wenn sie nicht von vornherein einem hoffnungslosen Dilettantismus ver fallen sollen. ,,Von den Spieltheorien bis zu den Grundlagen eines anspruchsvol leren Sachunterrichts (Begegnung mit den Dingen und den Menschen bis hin zu Gott) und vom Einsatz des Orff-Instrumentariums in der rhythmischen Gymna stik bis zur Beschäftigung mit der Kin der- und Jugendliteratur reichen die Gegenstandgebiete, die bisher noch kaum in die schulische Arbeit integriert worden sind. Wer glaubt, die Bildung des Unterstufenlehrers bei einer Verlänge rung des Studiums ausnehmen zu kön nen, kennt nicht die Probleme seines Einsatzgebietes. Sie sind um nichts klei ner als die des Oberstufenlehrers, wie beispielsweise auch die Problematik rund um die basale Bildungsförderung mindestens ebenso erregend ist wie die der Pubertät'^. Anmerkungen 1 Vgl. R. Vieriinger, Die Pädagogischen Aka demien In Österreich. In: DIdacta, Vlerteljahresschrlft für Studium und Weiterbildung der Lehrer aller Schulformen. 3. Jahrgang, Heft 2 (April/Juni) 1969. Selten 114/115. 2 R. Gönner, Die österreichische Lehrerbil dung von der Normalschule bis zur Pädagogi schen Akademie, österreichischer Bundesver lag, Wien 1967. Seite 37. 3 L. Lang, Die Pädagogischen Akademien. In: Pädagogische Mittellungen. Beilage zum Ver ordnungsblatt des Bundesministeriums für Unterricht. Jahrgang 1962, Stück 8. Seite 65. 4 Belm zweiten österreichischen Bürgerschul lehrertag 1898 wurde, aufbauend auf dem Besuch der vollen Mittelschule, ein zweijähri ger Kurs für die besondere fachliche Ausbil dung gefordert. Vgl. R. Gönner, Lehrerbildung. Aaö. Seite 189. 5 R. Gönner, Lehrerbildung. AaÖ. Seite 221. 6 H. Drimmel, Geleltwort zu R. Gönner, Leh rerbildung. Aaö. Seite 7. 7 J. PeyrI, Aus der Geschichte des Bischöf lichen Lehrerseminars. In: Festschrift zum 50jährlgen Bestand des Bischöfl. Lehrersemi nars In Linz. Selbstverlag der Anstalt, Linz 1954. Selten 56-65. 8 Bundesgesetzblatt Nr. 352 vom 31.8.1971, 97. Stück. 9 Verordnungsblatt des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst vom 1. 11. 1971, 11. Stück. 10 Grundsatzprogramm der Pädagogischen Akademien der Kirche. Unveröffentlichtes Ma nuskript, erstellt von einer Arbeltsgemeinschaft von Vertretern aus allen Päd. Akademien der Diözesen. 11 Verkündet in der I. öffentl. Sitzung der 4. Session des II. Vatikanischen ökumenischen Konzils am 23.10.1965. 12 4. Schulorganlsatlonsgesetznovelle, Bun desgesetz vom 8.6.1971, Bundesgesetzblatt Nr. 234/1971. 13 R. Vieriinger, Durchkomponierte Schul reform. OÖ. Landesverlag Linz, 1972. Selten 157/158. hf Vcr»««<tlldiur> ä« Päiigngisdi™ I 103 Seiten, Tabellen und Zeichnungen, kart. S 98.-, DM 14.50 Neue Veröffentlichungen des Pädagogischen Institutesfür OÖ. Wissenschaftliche Reihe Band 11 Ludwig Schwarz Soziale Herkunft und Bildungschancen Mit einem Beitrag von Erich Sperrer. Eine Untersuchung über das Eignungsurteil des Volksschullehrers am Ende der vierten Schulstufe im Zusammenhang mit den Schulversuchen in Österreich. 212 Seiten, Beispiele, Tabellen und Zeichnungen, kart. S 148.-, DM 23.- Schulpraktische Reihe Band 18 Vieriinger/Feiner Innere Differenzierung Theorie und Praxis der Individualisierung im Unterricht. Vieriinger bringt u. a. interessante und über zeugende Modelle der Binnendifferenzierung aus dem internationalen Schulwesen. Oberösterreichischer Landesverlag Linz 32

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