Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 3, 1974

Studium ans Ende oder an den Anfang der sechs Semester bzw. auch parallel geschaltet zu den Humanwissenschaften und der Didaktik haben möchten. 80 Pro zent haben sich für den Beginn bzw. auch für eine gewisse Parallelschaltung aus gesprochen. In dieser sicher nicht gründlich durch reflektierten Aussage identifizieren sich die Studenten immerhin unbewußt mit der Entwicklung, die von der vergleichen den Erziehungswissenschaft aus einzel nen Ländern (USA, CSSR etc.) gemeldet wird: Mit dem nachträglichen Andocken des Fachstudiums hat man schlechte Er fahrungen gemacht. Die Intensive Diskussion über die Gestal tung der Stundentafel für die versuchs weise sechssemestrige Ausbildung zum Hauptschullehrer ist an der Pädagogi schen Akademie der Diözese Linz zu fol gendem Ergebnis ausgereift; 3. Die sechssemestrige Ausbiidung zum Voiksschuiiehrer Der nächste bildungspolitische Schritt, der Im Bereich der Pädagogischen Aka demien gesetzt werden wird, ist die Auf stockung der Volksschullehrerausbildung auf ebenfalls sechs Semester und damit die Schaffung einer gleichrangigen, aber selbstverständlich nicht gleichartigen Lehrerbildung für den gesamten Pfllchtschulbereich. Wer meint, der Grundschullehrer dürfte ,,in Kniebeuge" unterrichten (und aus gebildet werden), ,,weil Kinder erwiese nermaßen klein sind", dem müßte man in polemischer Zuspitzung entgegenhalten, ob denn auch Kinderärzte geringer und kürzer ausgebildet werden dürften als Ärzte für Erwachsene und Jugendliche? In unserem System der gestuften Lehrer bildung gibt es zahlreiche Pflichtschul lehrer, die das pädagogische Klima der einen Schulklasse, in der sie als Volks schullehrer mit Vorliebe wirken möchten, aus Gründen des Prestiges verlassen; sie wollen zeigen, daß sie ohne weiteres auch den Ansprüchen des als ranghöher geltenden Hauptschulunterrichts genü gen können. Die Gesellschaft honoriert diese Abwanderung mit deutlich besse rem Einkommen, wogegen sie für den Lehrer, der sich den Problemen der Grundstufe intensiv zuwendet und mit de ren Lösung ringt, keinen höheren Status anzubieten hat. Eine nähere Betrachtung macht jedoch deutlich, daß es die ersten Schuljahre mindestens ebenso nötig ha ben wie die späteren, daß sich die fähig sten Lehrer ihrer annehmen. Gerade die Begabungs- und Lernforschung unserer Tage weist betont auf die Bedeutung des Frühlernens und der Initialzündungen auf den verschiedensten Feldern elementarer Kulturbegegnungen hin. Der flexible Stundentafel für den Ausbiidungsgang Hauptschullehrer Gegenstände 1. Sem. 2. Sem. 3. Sem. 4. Sem. 5. Sem. 6. Sem. Summe Rellglonspädagogik 1 V 1 V 1 S 1 S 2 VS 1 S 7 Erziehungswissenschaft 1 V 1 V 1S 2VS 1S 1 S 7 Unterrichtswissenschaft 1 V 1 S 2 VS 1 V 1 S 2 VS 8 Pädagogische Psychologie 1 S 1 V 2 V 1 S 2 VS 1 S 8 Pädagogische Soziologie — 1S 2VS 1V 2 VS 1 S 7 Schwerpunkt — — — 1 S 1 S 1V2S 5 Schulrechtskunde — — 1 V 1 V — — 2 Biologische Grundlagen der Erziehung — — 2 V — — 2 Alternativpädagogik — — 1 S — — 1 Summe 4 5 12 8 9 9 47 Deutsch 1 S 1 S — — - — 2 Mathematik — — — 1 s 1 S — 2 Heimatkunde — — — 1 s — 1 Naturkunde — — — — 1 s 1 Elementarmeth. — 1 s — — 1 Summe 1 1 1 2 1 1 7 Schul- und Erziehungspraxis 3 4 4 4 4 4 23 Musikerziehung 1 S 1 S — — — 2 Leibesübungen — — 1 S 1 s — — 2 Bildnerische Erziehung — 1 S 1 S — — — 2 Werkerziehung — — — — 1 S 1 S 2 Summe 1 2 2 1 1 1 8 Politische Bildung — — — — — 2 VS 2 Volksbildung, Außerschul. Jugenderzieh. — — — — — 1 S 1 Medienkunde — — — 1 S — — 1 Sprecherziehung 1 Ü — — — — 1 Summe 1 — — 1 — 3 5 Fach 1 10 9 5 4 2 — 30 Fachdidaktik 1 1 1 1 1 1 1 6 Fach 2 10 9 5 4 2 — 30 Fachdidaktik 2 1 1 1 1 1 1 6 Summe 22 20 12 10 6 2 72 Freigegenstände Summe 32 32 31 26 21 20 162 31

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