Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 3, 1974

m II. Abriß der Geschichte der Bischöflichen Lehrerbildung in Linz' Seit der Errichtung der Diözese Linz im Jahre 1785 lassen sich Bemühungen nachweisen, eine kirchliche Bildungs stätte für Pfiichtschullehrer zu errichten, doch sind alle diese seinerzeitigen Pläne mangels entsprechender Geldmittel gescheitert. Erst unter Bischof Rudigier kam es im Jahre 1854 zur Gründung eines kirchli chen Lehrerseminars. An seiner geistigen Wiege stand kein Geringerer als Adal bert Stifter, der vor den 18 Zöglingen, die in das Haus Huemerstraße 6 eingezogen waren, die Eröffnungsrede hielt. Die An stalt entwickelte sich gut, so daß sie schon nach wenigen Jahren 70 Zöglinge beherbergte. Dennoch hatte die Institu tion nur bis 1875 Bestand, in weichem Jahr sie dem damals alimächtigen Libe ralismus zum Opfer fiel. Bischof Doppelbauer forderte 1891 aufs neue ein katholisches Pädagogium und stellte das dem Dombaufonds gehörige Barockpalais Herrenstraße 26 (heutiger Dom-Pfarrhof)zunächst als Heim zur Ver fügung. Im Jahre 1904 kaufte der katho lische Schuiverein für Österreich das dem Dombauverein durch Erbschaft zugefal lene Haus Stifterstraße 27 und ließ an dieser Stelle in enger vertraglicher Bin dung mit dem Oberhirten das neue Schulhaus erstehen. Am 30. Juli dessel ben Jahres gab das k. k. Ministerium für Kultur und Unterricht die Bewilligung zur Errichtung unter dem Namen ,,Kath. Privat-Lehrerbildungsanstalt des Katholi schen Schulvereins für Österreich". Der erste Jahrgang zählte 39 Zöglinge. Er mußte freilich zunächst in einige Räume des Priesterseminars bzw. in den Turn saal der Anstalt ,,Zum Guten Hirten" ein ziehen, bis das Haus im Herbst 1905 be ziehbar wurde. Der Endausbau wurde 1907 mit der Einweihung des südlichen Flügels (Hofgebäude) abgeschlossen, der eine fünfklassige Übungs-Volksschule und den Turnsaal umfaßte. Auf Grund der günstigen Inspektionsergebnisse wurde der Schule noch im selben Jahr 25

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