Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 2, 1974

Zu den beglückendsten Erlebnissen wird für die Stadtmenschen beim Urlaub auf dem Bauernhof die Begegnung mit den Tieren. — Foto: Schachermaier k mmml sehen den Gästeringen (außer dem Gä stering Salzkammergut gibt es seit dem Winter 1973/74 auch einen Gästering Oberes Mühlviertel, ein Gästering ,,Un teres Mühlviertel" ist in Gründung) und dem durch die Raiffeisenorganisation in Oberösterreich gegründeten Verein ,,WV-Raiffeisen, Informations-, Reiseund Gästedienst". Er ist eine genossen schaftliche Gemeinschaftsgründung der 00. Warenvermittlung, der Raiffeisenzentralkasse, der Landwirtschaftskammer für Oberösterreich und des Raiffeisenverbandes Oberösterreich und hat sich unter anderem die Förderung der Aktion ,,Urlaub auf dem Bauernhof" zum Ziel ge setzt. Der Leiter dieses WV-RaiffeisenGästedienstes, Herr Neumayr, zeigt die großen Chancen auf, die sich jenen bäu erlichen Betrieben bieten, die sich für die Teilnahme qualifiziert haben: Der Gäste dienst übernimmt die Werbung mit funktioneller Gästevermittlung im In- und Aus land. Jede Raiffeisenkasse ist faktisch einbezogen in die Organisation. Sie un terhält Kontakt zwischen dem Urlaubs gast am Bauernhof und dem Gästedienst, sie bietet dem Bauernhof-Urlaubsgast ihre Kassendienste, und über die Kon taktstellen im Ausland wird eine nach Herkunftsgebieten gezielte Werbung be trieben. Mit jenen 215 Gästen aus Hol land, die durch den WV-Raiffeisen-Gästedienst geworben wurden, hatte man ei nen guten Start gemacht. Vor allem in der Bundesrepublik ist ja der „Urlaub am Bauernhof" in Österreich sehr be liebt, aber auch Südskandinavien will man interessieren und in Zusammenar beit mit den Gästeringen eine möglichst durchgehende Ausnutzung des Bettenan gebotes erreichen. Der Werbeslogan ,,Seien Sie zu Gast, wo die Gastfreundschaft wohnt", trifft den Kern jener Motive, die den „Urlaub am Bauernhof" so beliebt gemacht haben. Sicher erfordert die Aufnahme von Fe riengästen auf dem Bauernhof auch Op fer von allen bäuerlichen Mitbewohnern. ,,Es sollte sich die bäuerliche Familie klar darüber werden, welche Ansprüche an jedes Familienmitglied mit der Auf nahme von Gästen verbunden sind", zeigt Frau Inspektor Gansinger auf. Die Bäuerin darf nicht überfordert werden, und wenn nur ein Mitglied der Familie sich gegen Gäste im Haus ausspricht, dann kann der Plan mißlingen. Die Gäste kommen doch aus verschiedenen Gesell schaftsschichten: Da ist die Familie mit Kindern aus der Stadt: Die Kinder wollen sich austoben und das Leben am Bau ernhof kennenlernen. Dann gibt es die Familie mit studierenden Kindern, die auf einen preiswerten Urlaub bedacht sind, wobei die jungen Leute Gelegenheit zum Schwimmen oder Reiten haben wollen. Es kommen aber auch ältere Menschen, die Ruhe und Erholung suchen. Je freundlicher die Familie am Bauern hof vom ersten Augenblick an ist, desto wohler werden sich die Gäste fühlen. Man soll sie, wenn sie nicht mit dem Auto kommen, von der Bahn oder dem Autobus abholen, im Zimmer möge eine kleine Aufmerksamkeit — ein Blumen strauß oder eine Schale mit Obst - be reit sein, ein Informationsbrett mit Hin weisen auf Hausordnung, Ortsplan, Wan derkarte, Gottesdienstordnungen und be sondere Veranstaltungen ist ratsam. Die Kinder müssen aber auch auf die Ge fahren beim Umgang mit Tieren und landwirtschaftlichen Maschinen aufmerk sam gemacht werden. Die Chancen für einen Erfolg dieses ,,Urlaubs am Bauernhof" wachsen jeden falls von Jahr zu Jahr. Laut einer deut schen Umfrage möchten 70 Prozent der Familien mit Kindern Urlaub auf einem Bauernhof machen. Die Landwirtschaft richtet sich darauf ein. Urlaub auf dem Lande ist zum „heißen Tip" der Saison geworden. „Mit Pferd und Kuh auf du und du", das ist der Wunschtraum vie ler, und die Urlaubs-Bauernhöfe bemü hen sich, diesem Trend in moderner Form gerecht zu werden: Familiengerecht und kinderfreundlich. Und noch etwas macht diesen Urlaub für manche sympathisch: Auch Dackel Stutzi und Kanari ,,Maxl" können diesmal beim Urlaub der Familie mit dabei sein ...

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2