Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 2, 1974

des Bezirkes auch zwei Darstellungen, die seine Beziehungen zum Stift Hans hofen erweisen. Das eine Bild, ein Ranshofener Chorherr, befindet sich in der Sakristei von Haselbach, so daß an sei ner Autorschaft bei den Gemälden die ser Kirche kaum gezweifelt werden muß. Verhältnismäßig schlicht sind die eben falls von 1774 stammenden Seitenaltäre und die Kanzel. Stärkerer Beachtung wert sind aber der Hochaltar, der aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt und vielleicht der anläßlich der ersten Barockisierungswelle in Hanshofen errichtete Hochaltar ist, sowie acht Ölbilder mit Szenen aus dem Leben des heiligen Valentin, die im 3. Viertel des 17. Jahrhunderts entstan den und jetzt an den Chorwänden ange bracht sind. Zwischen die weinlaubumrankten Säulen des Hochaltars wurde um 1690 — ver mutlich bei seiner Versetzung nach Ha selbach - ein Bild St. Valentins einge fügt, wie er inmitten Bittflehender Kranke segnet. Auf den seitlichen Konsolen ste hen unter gebogenen Baldachinen St. Augustin und St. I\/Iaximilian. Über diesem eher streng anmutenden Mittel teil ist der Aufzug mit der Immaculata im Oberbild durch die erst 1690 hinzu gefügten Engel auf den geschwungenen Glebelschenkeln und mit dem gespreng ten Giebel fast etwas zu unruhig gewor den. Die acht klelnfigurigen Ölbilder sind vor allem interessant, weil einige von ihnen Ansichten von Passau zeigen, während auf dem letzten Wallfahrer vor Haselbach zu sehen sind, wie die Bildunterschrift bekräftigt: Es ist ein ört heißt Haselbach Nächst Braunau und Hanshofen St. Valentin hat Brunn,Zelt und Dach Vor Zeit, da Gott zu loben. Nun steht ein würdigs Gottshaus hie St. Valentin zu Ehren, Viel Kranke beugen ihre Knie, Erhalten, was begehren. Mit diesem Achtzeiler sei die Betrachtung der drei Wallfahrtsorte an Beginn, Mitte und Ende der Mattigtalfurche abge schlossen. Sie gewähren zwar nur einen kleinen, aber doch recht charakteristi schen Einblick in die reiche Barockkunst des Bezirkes und In die Volksfrömmig keit früherer Jahrhunderte. Vielleicht nimmt doch so mancher Besucher der Schwanthaler-Ausstellung in Helchersberg die Geiegenheit wahr, von dort aus auch diese oder andere Kirchen des Be zirkes Braunau zu besuchen.

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