V '-f ''- /'•'' Historische Ortsansicht von Haseibach (BH.Braunau)aus einer Reihe von Ölgemälden des späten 17. Jahrhunderts in der Filial- (Wallfahrts-)kirche Haselbach ■ ""-i' .1. II t. .V-,, t.M n'i.I.uCi. '.u -V.üm;, U..».! ;lu ,-tiu, lu.; I > >•>,1.1 lU. Rechts: Fiiialkirche Haselbach (BH. Braunau), Blick auf die Gewölbsfresken mit Darstellun gen aus dem Leben des hl. Valentin, die Joh. Nep. delia Croce zugeschrieben werden Mittelteil ganz leicht zurückgenommen. Diese bewegte Form wird nun In ver schiedenen Kirchen — meist stärker ak zentuiert — aufgenommen; bei vlerjochlgen Emporen, so auch In St. Florian, ver läuft sie Im Zickzack. Gerade diese Form wird, wenn auch dann In eleganten Kur ven, In vielen Barockkirchen wieder auf genommen. Zu überlegen wäre, ob man das Lang haus von St. Florian, dessen Baukon zept ja in einen späteren Abschnitt des 15. Jahrhunderts weist, nach dem Bau, der vor 1403 (Weihe der Seltenaltäre!) errichtet wurde, stärker umgestaltet hat. Die vor wenigen Jahren wieder aufge deckten Wandgemälde (Apostel und Pro pheten) dürften etwas nach der Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden sein; viel leicht wurde damals auch das Gebäude ,,modernisiert". Die RIppenflgurlerung Ist bei keiner der drei Kirchen mehr erhalten; In Heiligen statt wurde anläßlich der Renovierung von 1730 bis 1732 nach einer Unterschwemmung des Mauerwerks anstelle des steilen gotischen Gewölbes ein flache res eingezogen; In Haselbach wurde 1774 das 1690 bereits abgeänderte Gewölbe durch Segelgewölbe ersetzt. Von St. Florian wird eine Renovierung 1698 erwähnt, die derzeitige Ausgestal tung des gotischen, nur der Rippen berabten Gewölbes mit Stuckzierat geht In die Zwanzigerjahre des 18. Jahrhun derts zurück. Auch der größte Teil der Einrichtung aller drei Wallfahrtsstätten stammt aus dem 17. und 18. Jahrhun dert und prägt zusammen mit der unge fähr gleichzeitigen Ausstattung das Er scheinungsbild der Räume. Am hellsten und luftigsten wirkt St. Flo rian, wozu wohl die freie Lage auf einem Hügel und die starke Durchfensterung besonders des kurzen, aber weiten Cho res beiträgt. Auch das Langhaus wirkt trotz der beiden ziemlich gedrungenen Rundstützen nicht beengt. Lockeres Rankenwerk,schmale Pflanzen wedel, gefältelte Bänder und 0- und S-Schnörkel aus Stuck umspielen die ver schieden geformten Rahmen der Decken gemälde. Johann Michael Vierthaler, der seit 1711 In Mauerkirchen nachweisbare Maurermeister und Stuckateur, zählt In einem Bewerbungsschreiben vom Okto ber 1735 neben anderen Orten St. Flo rian als sein Werk auf. Ist somit der Autor des anmutig beweg ten Stuckhimmels gesichert, so läßt sich über den Meister der bei der Restaurie rung um 1970 wiederfreigelegten Decken gemälde nichts sagen - über eine Zu sammenarbeit VIerthalers mit dem eben falls In Mauerkirchen ansässigen Maler Johann Georg Relschl In den Jahren vor 1730 Ist nichts bekannt. Da von den Darstellungen fast nur Vor zeichnung und Untermalung, auch diese oft nur fragmentarisch, erhalten sind, kann man auch mit Hilfe des Stllverglelchs wenig ermitteln. Im Chor sind vier Szenen aus der Flo rianslegende dargestellt, ebenso zeigt sich der TItelhelllge Im Rundmedaillon vor der Triumphbogenwand. In die sechs vierpaßförmigen Rahmen Im Nord- und Südschiff sind Szenen aus der Kathari nenlegende und damit korrespondieren de Szenen aus dem Marlenleben gemalt. Die meisten Darstellungen sind aus weni gen Figuren aufgebaut; diese sind fülllg, ohne plump zu wirken und wurden ele gant In die Fläche komponiert. Sie haben viel Luft um sich und die wenigen er kennbaren Landschafts- und Architektur formen sind monumental aufgefaßt. Der nicht sehr gute Erhaltungszustand verleiht den Bildern eine zarte Farbigkeit, die sich gut mit der Heiterkeit des Rau mes zusammenschließt,so daß der mäch tige Hochaltar wie von einer Gloriole umgeben erscheint. Dieser, ein Prunkstück des ganzen Be zirkes, Ist trotz Signierung und Datierung IPM 1672 auf der Altarrückwand und trotz des bei der Restaurierung gefundenen Namens für den Meister des Altarauf baues — Michael Mayr, Schreinermeister aus Mattighofen — noch eines der Rät sel Im Hinblick auf die Bildhauerarbelt. Die lebhafte Bewegung der Hauptgestalt wie auch der Typus der Figuren (Florian, Erasmus, Eustachius, Marlenkrönung, Se bastian, Rochus und Engel) erweisen den Meister als einen Nachfolger Zürns, doch sind bei Ihm die Linien verhaltener flie ßend und die Gesichtszüge stärker ver geistigt als bei den Arbelten der Brüder Zürn, z. B. bei deren allerdings wesent lich früheren Altarwerken In St. Georgen an der Mattig. Da auch der Aufbau mit seinem Reich tum an Säulen und Knorpelwerk mit allen barocken Altarwerken des Bezirkes wett elfern kann, Ist der Hochaltar von Sankt Florian auf einer Rangliste sehr weit vorne zu reihen. Eine Entdeckung des Bildhauernamens würde sicher über den Bezirk hinaus eine Sensation bedeuten. Die beiden Seltenaltäre, gute, mit dem Hauptaltar gleichzeitige Arbelten, unter streichen mit Ihrer schlichteren Gestal tung die Bedeutung des Florlanlaltars. Dementsprechend haben sie außer den Engeln auf den Giebelschenkeln auch
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