Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 2, 1974

Rechts: Mittelschrein des prunkvollen Hoch altares In der Flllalkirche St. Florian bei Heipfau aus einer Werkstatt, die zvi/lschen den Zürn und Thomas Schwanthaler anzusiedeln Ist Unten: Blick In die reich stucklerte Gewölbe zone und auf eine gotische Darstellung des hl. Christopherus In der Flllalkirche St. Florian bei Heipfau Fotos: H. G. Prüllinger i h' 1 1 m c Länge zu Breite des Langhauses, nach der Verteilung der gewölbetragenden Wand- und MIttelpfeller und der darauf entwickelten RIppenflgurlerung dem Zen tralraum nahestehen und oft als „Sechseckklrchen" bezeichnet werden. In Eg geisberg hat sich die ursprüngliche Form noch fast rein erhalten, In der Bürgerspltalsklrche wurde die zentrale Mittel stütze entfernt, von der Kirche In Hoch burg wird dies vermutet. Bei einigen anderen Kirchen wurde — wohl aus Raumgründen — das Langhaus um ein Mitteljoch verlängert, wie dies bei Handenberg und Neukirchen a. d. Enknach der Fall Ist. In beiden Kirchen wur den außerdem Im Westen zwei quer In den Raum gestellte Stützen errichtet, die das noch anschließende Emporenjoch als eigenen Raumkörper erscheinen lassen; Handenberg hat zudem die Chörlein bei derseits des Hauptchores und die In die verstärkten Strebepfeiler eingebauten Wendeltreppen {Emporenaufgänge) nicht. Dieser Handenberger Reduktionsform dürften die Kirchen von Haselbach und St. Florian am nächsten kommen, wenn auch die letztere ein Joch weniger hat. Gerade dieser Typus zentralisierender Kirchen wurde auch In anderen Gegen den übernommen, so In manchen baye rischen Orten (auch das Innviertel war ja damals noch Teil Bayerns), wie bei spielsweise In Oberbuch bei TIttmonIng, In Anger und Burgkirchen am Wald; In Oberösterreich In Frankenburg und Laaklrchen, wie auch In Niederösterreich In St. Pantaleon, Bezirk Amstetten, — dort allerdings mit anderer RIppenflgurlerung. Um ein Joch verlängert und ebenfalls mit anderer Rippenführung findet sich der Typus wieder In Mauthausen und Kreu zen — alle aber ohne Chörlein und mit anderen Emporenaufgängen. Interessant Ist auch, daß die nicht gleich zeitig, aber noch In der Spätgotik einge baute Empore von St. Florian mit einer Gestaltungsidee arbeitet, die schon bei der Empore der Braunauer Bürgerspltalsklrche leise angedeutet Ist; dort ver läuft nämlich die Brüstungswand nicht In einer starren Geraden, sondern wird Im

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