Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 2, 1974

Agrarlandschaft in der Traun-Enns-Platte Blick entlang des Aiterbachtales nach Süden über den auf dem Bild nur als flache Schwelle erscheinenden eiszeitlichen Voltsdorfer Moränenwall bis zu den Flysch- und Kalk alpen. Der quellenreiche,feuchte Talzug Ist durch Wiesennutzung, die Hecken längs des Baches und kleine Waldstrelfen an den Stell hängen gekennzeichnet. Die fast ebenen Flächen der Platte unterliegen der Feld nutzung. Das Bild der Agrarlandschaft wird auch von den Flurformen (Einöd- und Streifen fluren) und dem bäuerlichen SIedlungsblld mitgeprägt,für das hier die einzeln stehenden und fallweise zu Wellern gruppierten Vlerkanthöfe sprechen, hinter denen sich, funktioneil betrachtet, der gesamte moderne landwirt schaftliche Betrieb mit all seinen Begleit erscheinungen verbirgt. — Foto: H. Wöhrl. EU arisss:^. ■f H. Maurer: Überblick über die landwirtschaft liche Bodennutzung In Oberösterreich Die landwirtschaftliche Bodennutzung hängt stärker als andere Wirtschaftszweige von natürlichen Faktoren ab, was sich sehr deutlich In dieser Karte abzeichnet. So unter scheiden sich vor allem die wald- und grün landreichen Bereiche des alpinen Teiles, des Hausrucks und Kobernaußerwaldes und der höheren Teile des Sauwaldes und Mühlviertels von den Acker-Grünland-Waldwlrtschaftsgebleten des Hochlandes und den ausgespro chenen Feldgemeinden des klimatisch, boden mäßig und bezüglich der Oberflächenformen begünstigten Vorlandes. — Aus: Atlas von Oberösterreich, 2. Lfg., Bl. 28 7m 2. Die belebte Natur (Biosphäre) umfaßt die gesamte Pflanzen- und Tierwelt. 3. Die Kuiturweit des Menschen, worun ter wir das mit Geist begabte und den kende Lebewesen selbst mit all seinen Kulturlelstungen im weitesten Sinne des Wortes verstehen. Für den ersten Bereich gelten die Ge setze der physikalisch-chemischen Kau salität. Ein Minerai entsteht durch be stimmte chemische Reaktionen und wächst nach dem ihm zukommenden Kristallgitter. Ein aus einer Felswand ausbrechender Stein fällt in freiem Fall solange, bis er aufschlägt, zerbricht, Zer störungen anrichtet oder solange weiterroiit, bis ihm die Reibung Einhalt gebie tet. Das alles erfolgt streng kausal, be rechenbar nach den Naturgesetzen. Diese Bestandteile haben, von einer später zu erwähnenden Ausnahme abgesehen, keine Eigenbewegiichkeit, sie sind an ih ren bestimmten Raumkompiex gebunden, sind also bestenfalls passiv durch eine von außen kommende Kraft beweglich. Pflanzen und Tiere folgen dagegen ihren eigenen biotischen Gesetzmäßigkeiten, wie sie etwa für die Fortpflanzung, Aus breitung, die Anpassung an den Lebens raum usw. gelten. Sie haben die Fähig keit einer Eigenbeweglichkeit, die bei Pflanzen gering ist, aber bei den hö heren Tieren bereits sehr groß sein kann. Die Eigengesetziichkeit des Menschen aber wird vor allem durch die Denkfä higkeit und seine freie Entscheidungsmögiichkeit begründet. Er hat auch die größte Bewegungsmögiichkeit. Seine un mittelbare Abhängigkeit von der Natur ist wesentlich geringer und nimmt mit fortschreitender Zivilisation weiter ab. Die mittelbare Abhängigkeit bleibt jedoch weitgehend bestehen, d. h. daß er In Gebieten, die ihm als natürlichem Lebe wesen kaum ausreichende Lebensmög lichkeiten bieten würden, infolge seiner Intelligenz sich eben mittelbar geeignete Lebensbedingungen schaffen kann. Ja Astronauten nehmen Sauerstoff und die gesamte Nahrung bis zum Mond hinauf mit, um vorübergehend dort leben zu

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