Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 2, 1974

Donauau bei Pichling Nur mehr an wenigen Stellen unserer einst so prachtvollen Donauauen gibt es noch Reste, die eine Vorstellung über das ursprüngliche, natürliche Auland vermitteln können. Verlandende Altwässer zeigen einen Vegetationsquerschnitt von reinen Wasser pflanzen bis zum typischen Auwald, der auf hohen Grundwasserstand und häufige Über schwemmung angewiesen ist. Hochwässer haben vor der Regulierung der Flüsse durch ständige Verlegung der strömungsreichen Arme dieses Bild immer wieder verändert. — Foto: H. Wöhrl. Naturabhängigkeit der Menschen bis zum Einsetzen des technischen Zeitalters und bei der bis dahin überwiegend agra risch orientierten Bevölkerungsstruktur natürlich noch wesentlich größer als heute. Diese Naturverbundenheit hatte dem Durchschnittsmenschen trotz Feh lens der entsprechenden wissenschaft lichen Erkenntnisse ein viel besseres Einfühlungsvermögen in die natürlichen Gegebenheiten gesichert, als das heute der Fall ist. Die fortschreitende Entfrem dung vor allem der städtischen Bevöl kerung von der Natur birgt die große Gefahr in sich, daß auch das Verständnis für die heute genauso wirksamen und geltenden natürlichen Gesetzmäßigkeiten schwindet. Die Kulturlandschaft ist also das Ergebnis einer langen und historischen Entwick lung und trägt Merkmale verschiedener Zeiten in mehr oder weniger glücklicher Kombination in sich. Aufbau und Gefüge der Landschaft Zum weiteren Verständnis soll nun ver sucht werden, ein wenig in den Aufbau und das komplizierte Gefüge einer Land schaft einzudringen. Wir können in ihr ein Mosaik einer fast unbegrenzten An zahl verschiedener und wiederkehrender Einzelbestandteile beobachten. Zu dem Reichtum an festen Mineralen und Ge steinen kommen noch die uns norma lerweise in gasförmigem und flüssigem 5

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